Freiherren von Hirsch

Freiherren von Hirsch
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von Hirsch auf Gereuth ist der Name eines bayerischen Adelsgeschlechts jüdischen Glaubens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Begründer des Geschlechts war der Hofbankier und Würzburger Großhändler Jakob von Hirsch (1765–1840). Er erwarb 1815 das ehemals fürstbischöfliche Landschloss Gereuth in Unterfranken (heute Ortsteil von Untermerzbach) und 1824 vom Grafen von Thürheim die Hofmark Planegg wenige Kilometer südwestlich von München.

Am 13. August 1818 wurde Jakob von Hirsch von König Maximilian I. von Bayern mit dem Prädikat auf Gereuth in den Adelsstand erhoben.

Das Bankhaus Hirsch am Münchner Promenadeplatz bestand bis 1885.

Gereuther Zweig

Nordwestansicht von Schloss Gereuth

Jakobs Nachfolger in der Linie von Hirsch auf Gereuth wurde sein erstgeborener Sohn Julius Jakob Joel, geboren 1789.

Im Gegensatz zu anderen Adelsgeschlechtern jüdischer Herkunft (z.B. den Freiherren von Oppenheim in Köln) traten die Hirschs nicht zum Christentum über, sondern blieben dem jüdischen Glauben und ihrer jüdischen Identität auch als adelige Freiherren treu.

Namensträger Hirsch auf Gereuth

  • Julius Jakob Joel von Hirsch auf Gereuth (1789–1876)
  • Baron Maurice de Hirsch (1831–1896), eigentlich Moritz Freiherr von Hirsch auf Gereuth. Baron Hirsch vervielfachte sein Vermögen mit Eisenbahnkonzessionen im Osmanischen Reich und wurde der bedeutendste jüdische Philanthrop der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
  • Lucian de Hirsch (1857–1887) starb kinderlos. Sein Vater war der Letzte des Geschlechts und überlebte ihn um neun Jahre. Der Vater reagiert auf den Tod des Sohnes mit den Worten "Ich habe meinen Sohn verloren, aber nicht meinen Erben, mein Erbe ist die Humanität".

Planegger Zweig

Schloss Planegg, ca. 1900

Die Besitzungen in Planegg und Krailling hinterließ Jakob von Hirsch seinem zweitgeborenen Sohn Josef, geboren 1805.

Das Schloss Planegg war Ziel eines größeren Anschlags in der Reichskristallnacht, es wurde angezündet und mehrere Zimmer brannten ab.

Namensträger Planegger Zweig

  • Josef von Hirsch (1805–1885), Mitgründer der Kunstdüngerfabrik Süd-Chemie
  • Rudolf von Hirsch (1875–1975), Bankier
  • Ferdinand von Hirsch (1906–2001)
  • Hubert von Hirsch (* 1938), Diplom-Chemiker und Patentanwalt
  • Philipp von Hirsch (* 1969), Consultant in der Marktforschung und CSU-Kommunalpolitiker

Literatur

  • Joseph Prys: Die Familie von Hirsch auf Gereuth., München 1931.
  • Erika Bosl: Die Familie von Hirsch-Gereuth im 18. und 19. Jahrhundert, Bankiers. In: Manfred Treml und Wolf Weigand (Hrsg.): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur 18), München [u.a.] 1988, S. 63–70, ISBN 3-598-07544-8

Siehe auch

Weblinks


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