Freilingen (Blankenheim)

Freilingen (Blankenheim)
Freilingen
Gemeinde Blankenheim
Koordinaten: 50° 25′ N, 6° 44′ O50.4127777777786.7275420Koordinaten: 50° 24′ 46″ N, 6° 43′ 39″ O
Höhe: 420–470 m ü. NN
Fläche: 11,42 km²
Einwohner: 693
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 53945
Vorwahlen: 02697, 02449

Freilingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Blankenheim (Ahr) im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Er liegt etwa 3 km oberhalb der Ahr in der Dollendorfer Kalkmulde.

Inhaltsverzeichnis

Sehenswürdigkeiten

Neben der Barockkapelle aus dem Jahre 1684 sind der gegenüberliegende, zweigeschossige und repräsentative ehem. (Bruchstein-)Lehenshof Gilles (Lommersdorfer Straße 2) aus dem 17. Jh. und ein 26 m langer Fachwerk-Streikhof (1698) erhalten, ein nur noch in wenigen Exemplaren erhaltener Bauernhaustyp.

Von der dem Westwall zugehörigen Bunkerstellung, im Westen und Südwesten des Ortes, sind nach den Einebungsarbeiten 1981 lediglich noch kleine Reste wie das sogenannte „Blockhaus“ 1 km westlich des Ortes Richtung Hüngersdorf erhalten. Die 1939 ausgeführte Anlage hatte Vollausbau und bestand aus 18 Bauteilen.

Geschichte

Freilingen wurde auf dem Gelände eines römischen Gutshofs erbaut. Vermutlich entstand eine erste größere Ansiedlung zur Zeit der fränkischen Landnahme, eine Annahme die durch Gräberfunde aus fränkisch-merowingischer Zeit gestützt wird.

1351 werden die Edelherren von Freilingen erstmals genannt, deren Burg in den folgenden Jahrhunderten durch Heirat und Erbfolge mehrfach den Besitzer wechselt. Nach dem Verkauf 1826 wurde sie niedergelegt.

Wie in Lommersdorf stellte die Eisenindustrie (Bergbau und Eisenverhüttung) bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts den wichtigsten Wirtschaftszweig dar, zu dem auch Holzeinschläge und Köhlereien gehörten.

Territorial gehörte Freilingen zum Herzogtum Arenberg. Zur französischen Zeit war Freilingen ein Teil der Mairie Lommersdorf im Canton Blankenheim. Es blieb bis 1969 eine selbstständige Gemeinde, zunächst in der Bürgermeisterei Lommersdorf, später im Amt Blankenheim. Zu der ehem. Gemeinde und heutigen Gemarkung Freilingen gehören mehrere Aussiedlerhöfe sowie der links der Ahr gelegen Teil von Ahrhütte. Am 1. Juli 1969 wurde Freilingen nach Blankenheim eingemeindet.[1]

Am 10.04.1984 stürzt ein amerikanisches Kampfflugzeug vom Typ F-15 aus Bitburg nahe des Freilinger Sees ab. Der Pilot kann sich mit dem Schleudersitz retten.[2]

Vereine

  • 1. FC Oberahr
  • Dorfverein für Brauchtum und Kultur
  • Gesangverein Lommersdorf/Freilingen
  • Junggesellenverein Freilingen
  • Karnevalsverein Freilingen
  • Motor-Sport-Club Freilingen 1967 e. V.
  • Musikverein Freilingen

Freizeiteinrichtungen

Freilingen und seine weitere Umgebung sind ein vielseitiges Freizeit- und Erholungsgebiet. Den Schwerpunkt bildet die 9 ha große Stauanlage Weilerbach (sog. „Freilinger See“), die 1975 als Stausee zu diesem Zweck fertiggestellt wurde. Er bietet neben der Möglichkeit zu angeln, Wassersport, Minigolf, einen Waldlehrpfad, eine Grillanlage und eine mehrfach prämierte Campinganlage.

Auf dem Freilinger Bruch befindet sich ein Feriendorf mit einem Schwimmbad, Tennisplätzen und einem Kinderspielplatz.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. http://www.feriendorf-freilingen.de/crbst_39.html

Literatur

(Eine Auswahl)

  • 1000 Jahre Lommersdorf 975–1975. Hillesheim 1975
  • Johannes Becker: Geschichte der Pfarreien des Dekanats Blankenheim. Köln 1993; S. 493 ff.
  • Christoph Bungartz / Ralf Gier / Peter Scheulen: Von der Eifel nach Amerika. Auswanderung nach Nordamerika 1840–1914. Euskirchen 2005; ISBN 3-935221-55-X
  • Thomas Eßer: Der Hüttenmeister Stejnmans. Euskirchen 1987
  • Ralf Gier: Burg Freilingen. In: Um Burg und Quelle. Nr. 97, Dez. 2002; S. 35 ff.
  • Manfred Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel. Köln 1982
  • Albert Luppertz: Freilingen. Ein Eifeldorf im Laufe der Jahrhunderte. Freilingen 2002
  • Peter Neu: Die Arenberger und das Arenberger Land. Band 1–6; Koblenz 1995 ff.
  • Paul Spülbeck: Lommersdorfer Chronik. 2. verb. Aufl.; Lommersdorf 1950; überarbeitete und erg. Neuauflage durch Albert Luppertz 1999
  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. Düsseldorf 1932; S. 232–240

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