- Freumbichler
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Johannes Freumbichler (* 22. Oktober 1881 in Henndorf, Salzburg; † 11. Februar 1949 in Salzburg) war ein österreichischer Heimatschriftsteller.
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Leben und Wirken
Freumbichler war der Großvater von Thomas Bernhard und stammte aus einer Bauern- und Krämerfamilie in Henndorf bei Salzburg. Die Oberrealschule in der Stadt Salzburg brach er 1901 frühzeitig ab und führte danach ein unstetes Leben, das ihn unter anderem nach Altenburg, Ilmenau (beide Thüringen), Basel, München, Südtirol und von 1914 bis 1935 nach Wien führte. Ab 1904 lebte er mit seiner Lebensgefährtin Anna Bernhard (geb. Schönberg, 20. Juni 1878, Bad Reichenhall, leg. Pichler) zusammen. In diesem Jahr wurde auch Thomas Bernhards Mutter, Herta Bernhard, in Basel geboren. Freumbichler wollte sein Leben lang ein anerkannter und erfolgreicher Schriftsteller werden, jedoch vergeblich.
Obwohl er für seinen bekanntesten Roman Philomena Ellenhub 1937 den Österreichischen Staatspreis (Förderungspreis) erhielt, blieb Freumbichler weitgehend erfolglos, beeinflusste dann aber mit seinen Ideen und Vorstellungen seinen Enkel Thomas Bernhard. Dieser schrieb seine ersten Werke auf der alten Schreibmaschine des Großvaters und setzte ihm in seinen autobiografischen Erzählungen, die zwischen 1975 und 1981 erschienen, ein lebendiges, wenngleich nicht immer faktisch richtiges Denkmal. Freumbichler lebte von 1935 bis 1938 in Seekirchen bei Salzburg, anschließend bis 1946 in Traunstein (Bayern) – 1942 erschien der Roman Auszug und Heimkehr des Jodok Fink –, die letzten Lebensjahre verbrachte er mit seiner Familie in Salzburg. Er ist auf dem Maxglaner Friedhof in einem Grab mit Anna Bernhard (gest. 1. Juni 1965) begraben.
Werke
- Julia Wiedeland; 1911
- Eduard Aring; 1917
- Philomena Ellenhub; 1937
- Atahuala oder Die Suche nach einem Verschollenen; 1938
- Geschichten aus dem Salzburgischen; 1938
- Auszug und Heimkehr des Jodok Fink; 1942
- Rosmarin und Nelken; 1952
- Die Reise nach Waldprechting
- Erziehung zu Vernunft und Fröhlichkeit, 2003
Nicht veröffentlichte Werke
- Elling
- Das Tal der sieben Höfe
- Das Wunder vom goldenen Orangenbaum
- Die Perlenstickerin von Cattaro
- Jörg Hoffegot
- Die Salzburger Spinnstubengeschichten
- zahlreiche Theaterstücke, Arbeitspläne und ein Erziehungsplan für seinen Enkel Thomas Bernhard
Literatur
- C. Markolin, Die Grossväter sind die Lehrer. Johannes Freumbichler und sein Enkel Thomas Bernhard. Salzburg: Otto Müller, 1988.
- L. Huguet, Chronologie. Johannes Freumbichler. Thomas Bernhard. Weitra: Bibliothek der Provinz, o.J.
- B. Judex, Der Schriftsteller Johannes Freumbichler. 1881-1949. Leben und Werk von Thomas Bernhards Großvater. Wien u.a.: Böhlau, 2006.
- A. Ludewig; Grossvaterland, Thomas Bernhards Schriftstellergenese dargestellt anhand seiner (Auto-)Biographie, Wien: Lang 1999
Weblinks
Personendaten NAME Freumbichler, Johannes KURZBESCHREIBUNG österreichischer Heimatschriftsteller GEBURTSDATUM 22. Oktober 1881 GEBURTSORT Henndorf, Salzburg STERBEDATUM 11. Februar 1949 STERBEORT Salzburg
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