- Frieden von Frankfurt am Main
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Der Friede von Frankfurt wurde am 10. Mai 1871 in Frankfurt am Main unterzeichnet und beendete den Deutsch-Französischen Krieg endgültig. Er beruht auf dem am 26. Februar in Versailles von Otto von Bismarck und Adolphe Thiers geschlossenen Vorfrieden von Versailles.
Die Dritte Französische Republik musste die größtenteils deutschsprachigen Gebiete im Elsass und einen Teil Lothringens an das Deutsche Reich abtreten sowie eine Kriegsentschädigung in Höhe von fünf Milliarden Goldfranken zahlen. Die Summe war innerhalb von drei Jahren zu begleichen, bis zur vollständigen Bezahlung verblieben deutsche Besatzungstruppen in Frankreich.
Damit erfolgte 1871 die Revision der 1681 erfolgten Besetzung durch Truppen von König Ludwig XIV. bzw. der Annexion des Elsass durch dessen Ancien Régime. Das Elsass (ohne Belfort) und Teile Lothringens (einschließlich des mehrheitlich französischsprachigen Gebiets um Metz) kamen als Reichsland Elsass-Lothringen – wieder – unter deutsche Hoheit. Diese von Bismarck nicht befürwortete Aneignung Elsass-Lothringens belastete das deutsch-französische Verhältnis schwer. Die Rückgewinnung (Revanche) der schon kurz nach der Kriegserklärung 1870 verlorenen Gebiete stellte bis zum Ersten Weltkrieg ein Leitmotiv der französischen Politik dar. Große Teile der französischen wie der deutschen Öffentlichkeit betrachteten sich gegenseitig als „Erzfeinde“ und betonten die Deutsch-französische Erbfeindschaft.
Frankreich wurde von Deutschland die Zahlung von 5 Milliarden Goldfranc Reparationen auferlegt. Bis zu deren Abzahlung blieben Gebiete im Osten Frankreichs unter deutscher Besatzung. Frankreich gelang es, die Reparationen schneller als geplant zu entrichten. Nach der Zahlung der letzten Rate verließen am 16. September 1873 die letzten deutschen Truppen französisches Territorium. Ein Teil wurde als Reichskriegsschatz im „Juliusturm“ der Zitadelle Spandau gehortet.
Ort der Unterzeichnung war das Hotel zum Schwan im Steinweg, an dessen Stelle heute die Buchhandlung Hugendubel steht.
Weblinks
- Deutsches Historisches Museum: Chronik 1871
- Artikel „Deutschland und Deutsches Reich (Geschichte 1871-88)“ In: Brockhaus’ Konversationslexikon, 14. Aufl. 1893–1897, Bd. 5, auf S. 206
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