Friederika Massaryk

Friederika Massaryk
Fritzi Massary 1914 in Berlin
1904 in der Operette "Maxim" im Berliner Metropoltheater

Fritzi Massary (* 21. März 1882 in Wien; † 30. Januar 1969 in Beverly Hills; eigentlich Friederika Massaryk) war eine österreichische Sängerin und Schauspielerin.

Leben

Sie wuchs in Wien als älteste von drei Töchtern einer jüdischen Kaufmannsfamilie auf und erhielt bereits früh Gesangsunterricht. Bereits mit 17 Jahren trat sie erstmals an einem Theater auf. Es war das Landestheater in Linz. Später gastierte sie dann in Hamburg am Carl-Schulze-Theater, aber von 1901 bis 1904 war sie wieder in Wien im Danzers Orpheum, einem Revuetheater, erfolgreich. Am 10. September 1903 wurde ihr einziges Kind Elisabeth Maria Karl Liesl († 1979), die später den Schriftsteller Bruno Frank heiratete, geboren. Vater war Karl-Kuno Rollo Graf von Coudenhove (1887-1940).

Schließlich ging sie nach Berlin und dort gelang ihr der künstlerische Durchbruch als Sopranistin im Metropol-Theater. Bald wurde sie das Aushängeschild dieses Theaters. Sie spielte in zahlreichen Operetten von Paul Lincke und Victor Hollaender. Ab 1912 bekam sie, die inzwischen eine Berühmtheit geworden war (man sprach nur noch von der Massary und die weibliche Bevölkerung richtete sich nach ihrem modischen Geschmack), fast nur noch Hauptrollen zu spielen.

Am 20. Februar 1916 heiratete sie in zweiter Ehe ihren Kollegen Max Pallenberg, der allerdings 1934 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Sie sang die Hauptrollen der großen Operetten von Johann Strauß, Jacques Offenbach, Leo Fall und Franz Léhar in allen großen Revuetheatern ihrer Zeit und trat sogar 1926 bei den Salzburger Festspielen auf.

Sie besang auch Tonträger und wurde mit Liedern wie Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben, Josef, ach Josef, was bist du so keusch und Oh-la-la einem breiteren Publikum bekannt.

Fritzi Massary 1929

Sie verließ Deutschland 1933 und emigrierte über Österreich, die Schweiz und England 1938 in die USA. Dort ließ sie sich in Hollywood nieder, wo Franz Werfel, Thomas Mann, Ernst Lubitsch und Lion Feuchtwanger ihre Nachbarn waren.

Schließlich lebte sie, ohne Comeback, in Beverly Hills bis zu ihrem Tode. Grabstelle ist der Urnenhain der Feuerhalle Simmering (Abteilung ML, Gruppe 16, Nummer 1G) in Wien.

Sie spielte nur in wenigen Filmen mit: Viola (1912), Der Tunnel (1915), Die Rose von Stambul (1919) und Narrentanz der Liebe (1919).

Literatur

  • Oscar Bie: Fritzi Massary. Verlag Erich Reiß, Berlin 1920 (=Der Schauspieler. Eine Monographiensammlung. Bd 7. Herausgegeben von Herbert Ihering).
  • Otto Schneidereit: Fritzi Massary. Versuch eines Porträts. Lied der Zeit, Berlin 1970.
  • Carola Stern: Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary. Rowohlt, Berlin 1998, ISBN 3-87134-359-5.
  • Klaus Thiel, "'Dann lass' ich's mir besorgen nur, von dem Freund aus Singapur': Fritzi Massary, die diva assoluta der erotisierten Operette", in: Kevin Clarke (Hg.): Glitter and be Gay: Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer. Männerschwarm, Hamburg 2007, S. 97-106, ISBN 978-3-939542-13-1

Weblinks


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