- Fritzi Massary
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Fritzi Massary (eigentlich Friederika Massaryk, teilweise Massari; * 21. März 1882 in Wien; † 30. Januar 1969 in Beverly Hills, Los Angeles) war eine österreichische Sängerin und Schauspielerin.
Leben
Sie wuchs in Wien als älteste von drei Töchtern einer jüdischen Kaufmannsfamilie auf und erhielt bereits früh Gesangsunterricht. Bereits mit 17 Jahren trat sie erstmals am Landestheater in Linz auf. Später gastierte sie dann in Hamburg am Carl-Schulze-Theater. Von 1901 bis 1904 war sie wieder in Wien im Danzers Orpheum, einem Revuetheater, erfolgreich. Am 10. September 1903 wurde ihr einziges Kind Elisabeth Maria Karl Liesl († 1979) geboren. Vater war Karl-Kuno Rollo Graf von Coudenhove (1887-1940). Diese Tochter heiratete später den Schriftsteller Bruno Frank.
Schließlich ging sie nach Berlin,wo ihr der künstlerische Durchbruch als Sopranistin im Metropol-Theater gelang. Bald wurde sie das Aushängeschild dieses Theaters. Sie spielte in zahlreichen Operetten von Paul Lincke und Victor Hollaender. Ab 1912 bekam sie, die inzwischen eine Berühmtheit geworden war (man sprach nur noch von der Massary und die weibliche Bevölkerung richtete sich nach ihrem modischen Geschmack), fast nur noch Hauptrollen zu spielen.
Am 20. Februar 1916 heiratete sie in zweiter Ehe ihren Kollegen Max Pallenberg. Sie sang die Hauptrollen der großen Operetten von Johann Strauss, Jacques Offenbach, Leo Fall und Franz Lehár in allen großen Revuetheatern ihrer Zeit und trat 1926 sogar bei den Salzburger Festspielen auf. Oscar Straus widmete ihr mehrere auf sie zugeschnittene Operetten, die als 'Massary-Operetten' in die Geschichte eingingen, angefangen bei Der letzte Walzer über Die Perlen der Cleopatra bis zu Eine Frau, die weiß, was sie will. Die Aufführungen der letztgenannten Operette wurden in Berlin 1932 durch massive SA-Sprechchöre gestört.
Sie besang auch Tonträger und wurde mit Liedern wie Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben, Josef, ach Josef, was bist du so keusch und Oh-la-la einem breiteren Publikum bekannt.
Sie verließ Deutschland 1933. 1934 kam ihr Mann Max Pallenberg bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Karlsbad ums Leben. Sie emigrierte über Österreich, die Schweiz und England 1938 in die Vereinigten Staaten. Dort ließ sie sich in Hollywood nieder, wo Franz Werfel, Thomas Mann, Ernst Lubitsch und Lion Feuchtwanger ihre Nachbarn waren.Schließlich lebte sie, ohne Comeback, bis zu ihrem Tode in Beverly Hills. Ihr Grab befindet sich im Urnenhain der Feuerhalle Simmering (Abteilung ML, Gruppe 16, Nummer 1G) in Wien.
Sie spielte nur in wenigen Filmen mit: Viola (1912), Der Tunnel (1915), Die Rose von Stambul (1919) und Narrentanz der Liebe (1919).
Literatur
- Oscar Bie: Fritzi Massary. Verlag Erich Reiß, Berlin 1920 (=Der Schauspieler. Eine Monographiensammlung. Bd 7. Herausgegeben von Herbert Ihering).
- Otto Schneidereit: Fritzi Massary. Versuch eines Porträts. Lied der Zeit, Berlin 1970.
- Carola Stern: Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary. Rowohlt, Berlin 1998, ISBN 3-87134-359-5.
- Klaus Thiel, "'Dann lass' ich's mir besorgen nur, von dem Freund aus Singapur': Fritzi Massary, die diva assoluta der erotisierten Operette", in: Kevin Clarke (Hg.): Glitter and be Gay: Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer. Männerschwarm, Hamburg 2007, S. 97-106, ISBN 978-3-939542-13-1
Weblinks
Commons: Fritzi Massary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Fritzi Massary. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Fritzi Massary bei www.cyranos.ch
- Artikel über Fritzi Massary im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
- Fritzi Massary bei filmportal.de
- Fritzi Massary in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Fritzi Massary im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bilder von Fritzi Massary In: Virtual History
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