Friedrich Christian von Beverförde zu Werries

Friedrich Christian von Beverförde zu Werries

Friedrich Christian von Beverförde zu Werries (auch genannt der „tolle Werries“) (* 1702; † 31. Januar 1768 in Dolberg) war zunächst ein hoher Amtsträger und Beamter in Diensten Kurkölns und des Hochstifts Münsters, ehe er in preußische Dienste eintrat und bis zum Staatsminister aufstieg.

Der Vater war Bernhard Engelbert Christian von Beverförde zu Werries, die Mutter war Elisabeth Anna Theodora (geb. von Neuhoff zu Wenge).

Werries studierte um 1720 in Siena und wurde zum Kämmerer im Hochstift Münster ernannt. Im Jahr 1722 folgte die Aufschwörung zur münsterschen Ritterschaft. Ein Jahr später erhielt Werries die Anwartschaft auf die nächste im Hochstift freiwerdende Drostenstelle. Außerdem trat er als Obriststallmeister in die Dienste Kurkölns. Er war dabei Vertreter für den noch minderjährigen Sohn seines entfernten Vetters Ferdinand von Plettenberg auf Schloss Nordkirchen. Im Jahr 1729 wurde er zum wirklichen geheimen Rat ernannt.

Am 5. Mai 1733 duellierte sich Werries mit dem Geheimrat und Komtur Johann Baptist von Roll, der dabei getötet wurde. Da dieser ein enger Vertrauter von Kurfürst Clemens August war, verlor er alle Ämter in Kurköln und Münster. Stattdessen trat Werries als geheimer Rat in preußische Dienste ein.

Im Jahr 1743 heiratete er mit päpstlichem Dispens Anna Angela Antoinette von Ascheberg zu Venne. Die Ehe erwies sich als problematisch. Zunächst lebten die beiden Partner im Haushalt getrennt und schließlich zog die Ehefrau gegen eine Jahresrente ganz aus.

Ebenfalls 1743 wurde Werries zum Staatsrat ernannt. Im Jahr 1765 wurde er preußischer Staatsminister. Wegen der Trennung von seiner Ehefrau war Werries kinderlos, deshalb setzte er 1768 seinen Vetter Friedrich Clemens von Elverfeldt zu Dahlhausen und Steinhausen als Erben ein, deren Nachkommen den Namen Freiherr (Freifrau/Freiin) von Elverfeldt genannt von Beverförde zu Werries führen.

Auf dem Schloss Oberwerries ließ er bei der Vorburg vom Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun einen langgestreckten Marstall errichten.

Nach seinem Tod wurde Werries im Chor der Pfarrkirche von Dolberg bestattet.

Siehe auch

  • Beverförde zu Werries (Adelsgeschlecht)

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