- Friedrichsgracht
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Friedrichsgracht ist ein Uferweg auf der Spreeinsel im Berliner Ortsteil Mitte und verläuft von der Gertraudenbrücke zur Sperlingsgasse. Der Uferweg liegt am linken Seitenarm der Spree, der hier den Namen Schleusengraben trägt. Am nördlichen Teil der Friedrichsgracht überquert die Jungfernbrücke den Schleusengraben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bezeichnung Friedrichsgracht oder Friedrichsgraben bürgerte sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein, als Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620–1688, genannt: der Große Kurfürst) den Seitenarm der Spree durch holländische Spezialisten kanalisieren ließ. Der Name bezog sich auf den Teil des Spreearms, der heute zwischen Inselbrücke und Gertraudenbrücke an der Fischerinsel verläuft.
Später wurde der Name Friedrichsgracht auf die zwischen 1670 und 1681 im Zuge des Festungsbaus und der Regulierung des linken Spreearms angelegte Uferstraße übertragen, die den ganzen südlichen Teil Cöllns ausgehend von der Spree umzog.
Die Bebauung der Straße begann um 1700. Schnell entwickelte sich eine eindrucksvolle Häuserreihe, an der sich bevorzugt Hofbeamte und Patrizier ansiedelten. Auf der gegenüberliegenden linken Seite des Spreekanals entstanden zuerst der Stadtteil Friedrichswerder und seit 1681 Neu-Cölln am Wasser.
Im Zweiten Weltkrieg wurde dieses Stück Alt-Berlins unterschiedlich stark zerstört. Ab 1968 riss man im Zuge der Neugestaltung der Fischerinsel die gesamte Bebauung bis zur Gertraudenbrücke ab, darunter die sieben denkmalgeschützten Häuser zwischen Fischerstraße und Roßstraßenbrücke. Am gegenüberliegenden Märkischen Ufer (Nr. 12) entstand ein Neubau mit der Fassade des Hauses Nr. 15.
Die vorherigen Namen der heutigen Straße Friedrichsgracht waren zwischen 1681 und 1745 Hinter der Mauer am Köpenicker Thor, Hinter der Mauer am Wursthofe und Hinter der Mauer an der Lappstraße. Heute trägt nur noch das Straßenstück zwischen Scharrenstraße und Sperlingsgasse die Bezeichnung Friedrichsgracht.
Filme
- Filmsequenz des alten Bauzustandes: Der tapfere Schulschwänzer aus dem Jahr 1967
Literatur
- Ehrenfried Kluckert: Berlin – Photographien von Waldemar Titzenthaler. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1987, ISBN 3-87584-195-6, S. 30.
- Herbert Schwenk: Lexikon der Berliner Stadtentwicklung. Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 2002, ISBN 3-7759-0472-7, S. 99.
Weblinks
- Friedrichsgracht. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Hinter der Mauer am Köpenicker Thor. In: Luise.
- Hinter der Mauer am Wursthofe. In: Luise.
- Hinter der Mauer an der Lappstraße. In: Luise.
- Neu-Kölln am Wasser (Märkisches Ufer). In: Luise.
- Neu-Kölln am Wasser (Wallstraße). In: Luise.
- Fischerinsel bei Luise
52.5137513.401388888889Koordinaten: 52° 30′ 50″ N, 13° 24′ 5″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berliner Geschichte
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