- Fritz Beindorff
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Fritz Beindorff (* 29. April 1860 in Essen; † 2. Juni 1944 in Celle) war ein deutscher Fabrikant, Konsul und Kommerzienrat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Beindorff besuchte zunächst in Essen, dann in Düsseldorf die Oberrealschule. Dem folgte ein kaufmännische Lehre in Köln und Brüssel. Nach der Lehre erhielt er eine Anstellung in einem Schreibwarenladen in Hagen. Ab dem 16. September 1881 war er Handelsvertreter für die Firma Günther Wagner, aus der die Firma Pelikan hervorging. Als guter Kenner des Südostens erschloss er durch seine Geschäftsreisen die Märkte Südeuropas und des Balkans, so dass das Unternehmen in das damalige Österreich-Ungarn expandierte.
Anschließend wurde er in die Leitung der Firma berufen, wo er ab 1887 Prokurist war. Am 12. Mai 1888 ehelichte er Elisabeth Wagner als älteste Tochter des Firmeninhabers und wurde am 1. Januar 1894 Teilhaber der Firma. 1895, nach dem Tod von Günther Wagner, wurde er Alleininhaber der Firma. Er führte die erfolgreiche Firmenpolitik seines Schwiegervaters weiter und machte aus Pelikan eine weltweit bekannte Marke. Da er sich sehr sozial engagierte und als Förderer der Kunst galt, erhielt er zahlreiche Ehrenämter. 1907 wurde er Senator der Stadt Hannover, Ehrenbürger dieser Stadt am 27. April 1940. Zudem wurde er 1913 zum preußischen Kommerzienrat und später zum Generalkonsul von Rumänien ernannt. Im November 1932 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Eingabe von Industriellen und Bankiers an Paul von Hindenburg, die die Kanzlerschaft Hitlers forderte.
Ehrungen
In Hannover wurde er am 27. April 1940 zum Ehrenbürger ernannt und im Stadtteil List ist die Fritz-Beindorff-Allee nach ihm benannt. Unmittelbar an ihr liegt der Fritz-Beindorff-Brunnen am Rand der Eilenriede. Den Brunnen zieren zwei bronzene Pelikane.
Triviales
Am Ufer des Maschsees stiftete der damalige Senator anlässlich der Einweihung eine etwa 20 Meter hohe Säule mit einem Fackelläufer auf der Spitze. Die Säule ist noch heute am Nordufer des Maschsees zu sehen.
Als die in Hannover ansässige Kestner-Gesellschaft durch die Nationalsozialisten von der Schließung bedroht war, setzte sich deren Mitbegründer Fritz Beindorff in seiner Position als Senator der Stadt Hannover zunächst für deren Weiterbestehen ein. Nachdem ein Verbot nicht mehr zu verhindern war, tat er doch sein Möglichstes, um die Interessen des Vereins zu schützen.
Fritz Beindorff stand als Meister vom Stuhl von 1923 bis 1930 der Freimaurerloge "Zum Schwarzen Bär" vor, in die er 1898 aufgenommen worden war.[1]
Beindorff ließ zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Gut Auermühle (Samtgemeinde Hankensbüttel) im Süden der Lüneburger Heide erbauen. In einem Wald, ganz in der Nähe des Gutes, befindet sich auch das Mausoleum der Familie Beindorff.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Simon Benne: Die Arbeit am rauen Stein, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 10. Mai 2010, S. 13
Quellen
- Essener Köpfe - wer war was?, Verlag Richard Bracht, Essen 1985, ISBN 3-87034-037-1
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