- Fritz Eisel
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Fritz Eisel (* 27. März 1929 in Lauterbach (Hessen); † 19. September 2010 in Langen Brütz) war ein deutscher Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fritz Eisel wurde als ältestes von fünf Kindern in einer Arbeiterfamilie geboren. Anfang 1945 wurde er zur Eisenbahnflak nach Battenberg einberufen. Diesem Befehl folgte er nicht. Dann besetzte die US-Army Lauterbach noch rechtzeitig. 1946 wurde er Mitglied der KPD/Hessen. In dieser Zeit arbeitete er als LKW Fahrer beim Straßenverkehrsamt. 1947 bewarb er sich an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar und wurde angenommen. Während der ersten Studienjahre von 1947 bis 1949 unter Hans-Hoffmann Lederer befasste sich Eisel sehr orthodox ausschließlich mit gegenstandslosen Versuchen und Übungen. Das nützte ihm - wie er selber sagt - in gewisser Weise, schadete aber seinen gegenständlichen darstellerischen Fähigkeiten. Das änderte sich, als der aus Heilbronn an die Hochschule berufene Fritz Dähn 1950 seine weitere Ausbildung übernahm, die er von 1950 bis 195151 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden fortgesetzte.
Im Gefühl, immer noch unterausgebildet zu sein, nahm er das Angebot wahr, an der Akademie für bildende Künste/Repin Institut Leningrad, weiter zu studieren. Einer seiner Lehrer war Boris Joganson.
Seit 1957 arbeitete Fritz Eisel als freischaffender Künstler, erst in Dresden, später in Potsdam. Hier entstand unter anderem das mehrteilige Mosaik am Rechenzentrum Potsdam. Von Potsdam aus arbeitete Fritz Eisel 1960 als Assistent von Fritz Dähn in dessen Institut Monbijou.
In der Potsdamer Zeit schloss sich Fritz Eisel auch einer geologischen Expedition in die Mongolei an, wo er als Dolmetscher und Kraftfahrer arbeitete. Die fremden Eindrücke verarbeitete er in zahlreichen Porträts und Landschaften. 1970 wurde Fritz Eisel Lehrer an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, 1973 Professor. 1975 wurde er zum Rektor berufen. Als Rektor wurde er 1975 Mitglied der Stadtleitung Dresden der SED.
1979, nach Ablauf seiner regulären Amtszeit als Rektor, weigerte sich Fritz Eisel kategorisch, erneut das Amt für eine weitere Wahlperiode zu übernehmen, weil er die durch das Präsidium des Verbandes Bildender Künstler und des DDR-Hochschulministeriums verlangte Veränderung der Ausbildungsprinzipien an der Hochschule für Bildende Künste Dresden entschieden ablehnte.
1980 zog Fritz Eisel nach Langen Brütz bei Schwerin. Die Zeit ab 1980 war die produktivste, es entstanden Landschaften, Porträts und Stillleben. Fritz Eisel war seit 1951 mit Christa geb. Lörsch verheiratet, hatte zwei erwachsene Kinder und vier Enkel.
Auszeichnungen
- 1958 Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
- 1961 Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam
- 1975 Kunstpreis der DDR
- 1977 Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden
Ausstellungen
Werke Eisels befinden sich unter anderem in der Galerie Neue Meister, Dresden, Neuen Nationalgalerie Berlin, Staatlichen Museum Moritzburg, Staatlichen Kunstsammlungen Weimar, Staatlichen Museum Schwerin, National Gallery of Modern Art New Delhi, Sammlung der Deutschen Bank Luxemburg und in der Sammlung norddeutscher Malerei des NDR. Eine seiner seltenen Wandgestaltungen, der Volkstanz, befindet sich in Frankfurt (Oder)[1]. Ein weitere großflächige Wandgestaltung befindet sich in Potsdam in der Dortusstraße am ehemaligen Datenverarbeitungszentrum (1969-71 geplant von Sepp Weber). Es ist ein Außenmosaik (bekleidet die Sockelzone des Gebäudes) mit dem Titel „Der Mensch bezwingt den Kosmos“[2].
Literatur
- Sager, Peter: Unterwegs zu Künstlern und Bildern – Reportagen und Porträts, DuMont Buchverlag Köln 1988 / S. 192 - 199
- ZEITmagazin Nr. 51/10. Dezember Hamburg 1976 S. 24 - 38
- Schumann, Henry: Ateliergespräche. Leipzig, E. A. Seemann Verlag, 1976
- „Als fiele gebündeltes Licht auf sommerliches Land“ Fritz Eisel zum 75. Geburtstag/Artikel in de “ Schweriner Volkszeitung“ vom 26. März 2009
- Literatur von und über Fritz Eisel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Fritz Eisel • PICA-Datensatz)
Einzelnachweise
- ↑ Margrit Höfer, Akkordeon spielt zum Tanz, Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 18. Dez. 2006, S. 15
- ↑ http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Rechenzentrum
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