- Battenberg (Eder)
-
Wappen Deutschlandkarte 51.0166666666678.65340Koordinaten: 51° 1′ N, 8° 39′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Waldeck-Frankenberg Höhe: 340 m ü. NN Fläche: 64,73 km² Einwohner: 5.445 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km² Postleitzahl: 35088 Vorwahl: 06452 Kfz-Kennzeichen: KB Gemeindeschlüssel: 06 6 35 004 Stadtgliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstr. 58
35088 BattenbergWebpräsenz: Bürgermeister: Heinfried Horsel (parteilos) Lage der Stadt Battenberg (Eder) im Landkreis Waldeck-Frankenberg Battenberg (Eder) ist eine Stadt im Süden des nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Mittelzentrum Battenberg (Eder) liegt im Ederbergland, zu dem der sich hier östlich angrenzende Burgwald gehört, am Südrand des Sauerlands und des Rothaargebirges. In 320 bis 650 m ü. NN liegend wird es von der Eder durchflossen, deren Flussbett nördlich der Stadt durch das Naturschutzgebiet Ederknie am Auhammer geschützt wird.[2]
Nachbargemeinden
Battenberg grenzt im Norden an die Gemeinde Bromskirchen, im Nordosten an die Gemeinde Allendorf, im Südosten an die Gemeinde Burgwald (alle drei im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Süden an die Gemeinde Münchhausen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Städte Hatzfeld (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen).
Stadtgliederung
- Battenberg (Eder)
- Berghofen
- Dodenau
- Frohnhausen
- Laisa
Einwohnerentwicklung
31. Dezember 1988 : 5.736 Einwohner 31. Dezember 1999 : 5.708 Einwohner 31. Dezember 2004 : 5.701 Einwohner 31. Dezember 2009 : 5.504 Einwohner Geschichte
Ein Zweig des Geschlechts der Grafen von Battenberg und Wittgenstein nannte sich ab 1214 „Grafen von Battenberg“. 1232 wurde Battenberg erstmals schriftlich erwähnt und bereits zwei Jahre später als Stadt genannt. 1238 gingen Stadt und Grafschaft Battenberg (offiziell "Grafschaft Stiffe" genannt) halb, 1296 schließlich ganz in das Eigentum der Erzbischöfe von Mainz über. 1464 kam das daraus gebildete Amt Battenberg im Zuge der Mainzer Stiftsfehde als Pfandschaft zur Landgrafschaft Hessen, ehe es nach dem Merlauer Vertrag um 1583 vollständig an Hessen-Marburg abgetreten wurde. Infolge des Erlöschens der Marburger Linie gelangte es jedoch schon 1604 an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und 1624 schließlich als Teil des sogenannten „Hinterlandes“ an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Von 1821 bis 1832 war die Stadt Sitz der Verwaltung des sogenannten "Landratsbezirks" Battenberg, bis dieser 1832 in den neugeschaffenen Kreis Biedenkopf eingegliedert wurde. 1866 wurde Battenberg mit dem gesamten Hinterland von Preußen annektiert. 1932 wurde Battenberg Teil des Landkreises Frankenberg/Eder. Im Zuge der hessischen Verwaltungsreform von 1974 wurden die Landkreise Frankenberg (mit Battenberg) und Waldeck zum Landkreis Waldeck-Frankenberg zusammengelegt.
Auf dem Burgberg an der Straße Am Burghain dient der restaurierte Bergfried der ehemaligen Burg Kellerburg als Aussichtsturm.
Wappen
Blasonierung: „Schild gespalten von Schwarz und Silber.“ Die Farben sind dem Wappen der Grafen von Battenberg, den Stadtherren bis 1296, entnommen. Das Stadtwappen von Battenberg stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert und dürfte damit zu den ältesten Städtewappen Hessens gehören.
Erwähnenswert ist die anglisierte Linie der Mountbattens. Deren Name stammt von der Gräfin Julia Hauke her, die eine morganatische Ehe mit Alexander von Hessen-Darmstadt führte, und die den erblichen Titel einer Fürstin von Battenberg erhielt. Der englische Zweig ihrer Nachkommenschaft nahm ab 1917 den Namen Mountbatten an.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Battenberg befindet sich in der Nähe der Kreuzung der Bundesstraßen 236 und 253, die es mit Frankenberg, Biedenkopf, Wetter und Hallenberg verbinden.
An der 1910 eröffneten Oberen Edertalbahn wurde der Bahnhof Battenberg (Eder) (51° 1′ 19″ N, 8° 38′ 19″ O51.022088.63855) errichtet, der sich unterhalb des Ortes im Edertal befindet. Zusätzlich wurde das nördlich gelegene Gewerbegebiet Auhammer mit einem Haltepunkt (51° 1′ 56″ N, 8° 37′ 28″ O51.0321758.624538) erschlossen. Auf der Strecke findet heute kein Personenverkehr mehr statt.
Der Burgbergstollen
Mitten in der Stadt liegt der kegelförmige Burgberg. Bereits 1839 erhielt Christian Frank aus Hatzfeld die Genehmigung, im Berg nach Braunsteinen zu schürfen. Um 1850 trieb er Rennertehäuser Kaufmann Benedikt Blumenthal am Hang des Berges einen Stollen in den harten Kieselschiefer, um Braunsteine zu fördern. Nach seinem Tod im Jahr 1863 wurden die Bergbaurechte an die „Gewerkschaft Burgberg“ in Siegen vergeben. Ab 1893 wurde das Stollensystem umfangreich erweitert, man setzte jetzt Dynamit und Loren zum Abtransport ein. Nach 1900 wurde der Manganerzbergbau dann eingestellt. Im Zweiten Weltkrieg nutzte man das Stollensystem als Luftschutzbunker.[3]
Im Jahr 2000 eröffnete ein Besucherbergwerk. Mit Schutzkleidung und Grubenlampe können die mehr als 150 Jahre alten Stollen und Schächte, unter Anleitung erfahrener Führer besichtigt werden. Die Arbeitsbedingungen der Bergleute unter Tage werden anschaulich dargestellt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [4]
Wahl zur Stadtverordnetenversammlung%302010026,0%20,7%18,1%15,0%14,6%5,6%n. k.Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 26.0 8 22,9 7 20,6 6 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20.7 6 24,4 8 25,0 8 BLLFB Bürgerliste der Stadtteile Laisa, Frohnhausen und Berghofen 18.1 6 15,5 5 15,3 5 BLB Bürgerliste Stadt Battenberg 15.0 5 17,1 5 19,8 6 BLD Bürgerliste Dodenau 14.6 4 14,1 4 13,5 4 FDP Freie Demokratische Partei 5.6 2 5,5 2 4,1 1 LuB Liste unabhängiger Bürger in Berghofen - - 0,5 0 1,7 1 Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 Wahlbeteiligung in % 51,8 49,6 55,6 Städtepartnerschaften
- Senonches, Frankreich
- Romsey, Vereinigtes Königreich
- Litvínov (Oberleutensdorf), Tschechien
- Horní Jiřetín (Obergeorgenthal), Tschechien
- Loon op Zand, Niederlande
Patenschaft
- 1954 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Obergeorgenthal (Horní Jiřetín) im Bezirk Brüx (heute Most, Tschechien) übernommen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Frank Wolff, Cellist
- Andreas Steinhöfel, Schriftsteller und Übersetzer
- Johann Antrecht d. Ä. (1544-1607), hessen-kasselischer Kanzler
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Walter Frevert, leitete von 1928 bis 1936 das Forstamt Battenberg
- Lutz Klein, 1975 bis 1996 Bürgermeister von Battenberg, 2003 bis 2009 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel
Literatur
- Georg Dehio/Ernst Gall/Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 66-67.
- Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 57-59.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen, 3. Auflage Gudensberg-Gleichen 2000. S. 140-141, 149.
- Georg Wilhelm Sante: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen, 3. Auflage Stuttgart 1976, Nachdruck 1993. S. 37-38.
- 750 Jahre Battenberg (Eder), Die Bergstadt im Walde (1984)
Siehe auch
Weblinks
Commons: Battenberg (Eder) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Battenberg in Merians Topographia Hassiae – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ NABU Waldeck-Frankenberg: Naturschutzgebiet Ederknie am Auhammer bei Battenberg, abgerufen am 10. September 2011
- ↑ Burgbergstollen in Battenberg
- ↑ Wahlergebnis auf hsl.de
Städte und Gemeinden im Landkreis Waldeck-FrankenbergAllendorf (Eder) | Bad Arolsen | Bad Wildungen | Battenberg (Eder) | Bromskirchen | Burgwald | Diemelsee | Diemelstadt | Edertal | Frankenau | Frankenberg (Eder) | Gemünden (Wohra) | Haina (Kloster) | Hatzfeld (Eder) | Korbach | Lichtenfels | Rosenthal | Twistetal | Vöhl | Volkmarsen | Waldeck | Willingen (Upland)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Battenberg (Eder) — Battenberg … Wikipédia en Français
Battenberg \(Eder\) — Bạttenberg (Eder), Stadt im Landkreis Waldeck Frankenberg, Hessen, 365 m über dem Meeresspiegel, an der Eder, am Fuß des Rothaargebirges, 5 700 Einwohner; Wirtschaft: Metallverarbeitung, Kunststoff und Holzindustrie. Stadtbild: … Universal-Lexikon
Bahnhof Battenberg (Eder) — Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen oder formalen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Bahn eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Bahn auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Dabei … Deutsch Wikipedia
Battenberg — steht für: Battenberg (Eder), eine Stadt im Landkreis Waldeck Frankenberg in Hessen Battenberg (Pfalz), eine Gemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland Pfalz Battenberg (Adelsgeschlecht), ein hessisches Adelsgeschlecht Battenbergkuchen, eine … Deutsch Wikipedia
Eder (Fluss) — Vorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Eder Ederquelle am Ederkopf (während der Schneeschmelze am 27. März 2005) Daten … Deutsch Wikipedia
Battenberg, Hesse — Infobox Ort in Deutschland Name = Battenberg Art = Stadt Wappen = Wappen Battenberg Eder.svg lat deg = 51 |lat min = 01 lon deg = 08 |lon min = 39 Lageplan = Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Kassel Landkreis = Waldeck Frankenberg Höhe = 340 … Wikipedia
Battenberg (Pfalz) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Eder — Ederquelle am Ederkopf (während der Schneeschmelze am 27. März 2005)Vorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt … Deutsch Wikipedia
Battenberg — Battenberg, Stadt an der Eder im Kreise Biedenkopf der Provinz Oberhessen, Großherzogthum Hessen, mit Ruinen eines alten Schlosses (Keilerberg genannt) u. Landgerichtssitz, Eisenhammer, Braunsteingruben u. Pottaschesiederei; 1200 Ew. Bei B. 778… … Pierer's Universal-Lexikon
Battenberg — Battenberg, Flecken im preuß. Regbez. Wiesbaden, Kreis Biedenkopf, an der Eder, hat eine evang. Kirche, Schloß, Amtsgericht, 2 Oberförstereien, Wollspinnerei, Eisenhammer und (1900) 951 Einw. Dabei das verfallene Schloß Kellerburg, bis 1297 Sitz… … Meyers Großes Konversations-Lexikon