Fritz Hille

Fritz Hille

Fritz Hille (* 1891; † 1949) war ein deutscher Manager der Automobil- und Luftfahrtindustrie.

Hille war kaufmännisches Vorstandsmitglied bei der Bayerische Flugzeugwerke AG und später kaufmännischer Direktor der Ernst Heinkel Flugzeugwerke. 1935 trat er bei BMW ein und wurde Geschäftsführer der BMW Flugmotorenbau GmbH München. Nach Auseinandersetzungen mit Generaldirektor Franz Josef Popp (der sich nach eigener Darstellung vehement gegen eine einseitige Ausrichtung der BMW-Produktion auf die Kriegsrüstung stellte) wurde Hille mit Unterstützung der nationalsozialistischen Behörden Generaldirektor bei BMW. BMW setzte in dieser Zeit fast ausschließlich Zwangsarbeiter ein, die u.a. im Außenlager Allach des Konzentrationslagers Dachau untergebracht waren. Auf Initiative von Erhard Milch aus dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) musste Hille wegen einer anhaltenden Produktionskrise im Mai 1944 von seinem Amt zurücktreten, blieb aber zumindest vorübergehend noch Vorstandsmitglied. Nachfolger wurde im Februar 1945 Wilhelm Schaaf, der technische Direktor des Werkes Eisenach. Nach Kriegsende wurde Fritz Hille zunächst verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Er musste sich 1947 vor einem alliierten Gericht wegen seiner Tätigkeit in der Rüstungsindustrie verantworten und starb bereits 1949.

Weblinks

Literatur

  • Constanze Werner: Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit bei BMW. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006. ISBN 3486577921



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