- Fritz Tiebel
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Fritz Tiebel (* 6. August 1889 in Polajewo, Kreis Obornik, Provinz Posen; † unbekannt) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
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Leben und Wirken
Tiebel wurde als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Von 1895 bis 1901 besuchte er die Volksschule seines Vaters in Schwenda im Kreis Sangerhausen in der Provinz Sachsen. Danach besuchte er bis 1905 die Latina in den Frankeschen Stiftungen zu Halle. Anschließend wurde er über Privatunterricht zur Oberrealschulbildung gebracht. Von 1907 bis 1908 war er als Einjährig-Freiwilliger beim Militär, danach arbeitete er als Postgehilfe. 1912 wurde er zum Postassistenten befördert. 1916 heiratete er. Am 30. Oktober 1917 wurde Tiebel in Flandern bei Menin-Langemarck schwer verwundet (dritte Flandernschlacht).
1920 trat Tiebel in die NSDAP ein, in der er sich seit 1924 aktiv parteipolitisch betätigte. 1925 wurde er Postinspektor, nachdem er bereits 1921 die alte Verwaltungsprüfung abgelegt hatte.
Bei der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Tiebel als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 11 (Merseburg) in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis zum November 1932 angehörte. Nachdem Tiebel sein Mandat durch die Wahl vom November 1932 verloren hatte, konnte er nach der Wahl vom März 1933 in den Reichstag zurückkehren, dem er fortan ohne Unterbrechung bis zum Ende der NS-Herrschaft im Mai 1945 angehörte. Das wichtigste parlamentarische Ereignis, an dem Tiebel während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das unter anderem auch mit Tiebels Stimme verabschiedet wurde.
Während der NS-Zeit war Tiebel als Hauptstellenleiter im Hauptamt für Beamte der NSDAP ständiger Vertreter des Reichsbeamtenführers und Reichswalters des Reichsbundes Deutscher Beamten. Ferner war er Herausgeber der Tageszeitung Die Kursächsische Tageszeitung.
Schriften
- Die Beamtenschaft Adolf Hitlers. Rede, gehalten am 4., 5., 6. und 7. Juni 1940, 1940.
- Revolutionäres Beamtentum. Rede, gehalten auf dem Beamtenkundgebung am 2. Oktober 1940, 1940.
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
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