Albrecht Sigismund von Bayern

Albrecht Sigismund von Bayern
Albrecht Sigismund von Bayern, Gemälde von Benjamin von Bluck, 1675

Albrecht Sigismund von Bayern, als Bischof auch Albert Sigismund oder Albert Sigmund, (* 5. August 1623 in München; † 4. November 1685 in Freising) war von 1652 bis zu seinem Tod Fürstbischof von Freising und ab 1668 auch Fürstbischof von Regensburg.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Herkunft

Albrecht Sigismund wurde als Wittelsbacher Prinz geboren. Seine Eltern waren Albrecht VI., Herzog von Bayern-Leuchtenberg (1584–1666) und Mechthilde von Leuchtenberg (1588–1634), Tochter von Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg.

Bischof von Freising

Er wurde Domherr zu Augsburg und Salzburg sowie Dompropst in Konstanz und Stiftspropst von Altötting. Auf Druck seines Onkels, dem bayerischen Kurfürsten Maximilian I., wurde Albrecht Sigismund 1640 zunächst Koadjutor des Freisinger Fürstbischofs Veit Adam. Nach dessen Tod im Jahr 1651 folgte er ihm auf dem Bischofsstuhl, ohne je die Priesterweihe empfangen zu haben. Albrecht Sigismunds Regentschaft gilt als segensreich für das Hochstift. Auf dem Domberg ließ er den Marstall aufstocken und dem Dom ein barockes Portal vorsetzen. Auch der Bau des Belvedere und des Fürstenganges gehen auf Albrecht Sigismund zurück. In der Stadt stiftete er für den Marienplatz die Mariensäule und ließ im Norden außerhalb der Stadtbefestigung den Hofgarten anlegen.

Bischof von Regensburg

Das nach wie vor stark verschuldete Hochstift Regensburg war für die bayerischen Wittelsbacher dennoch von Interesse, versuchte die Familie in ihrer Landesherrschaft auch die kirchenpolitischen Geschicke zu steuern. Dennoch bewahrte Albrecht Sigismund sich auch gegenüber seinen Verwandten eigenständige Entscheidung im Interesse des Bistums. Ein großes Ereignis in Regensburg war die Erscheinung von Marco d'Aviano in der Stadt, dem sein Ruf Wunder zu wirken vorauseilte. Besonders das Wirken von Wundern wurde in höchsten Kreisen kontrovers diskutiert.

Nach seinem Tod wurde Albrecht Sigismund im Freisinger Dom vor der Treppe zum Hochchor begraben.

Literatur

  • Michael Buchberger (Hrsg.): 1200 Jahre Bistum Regensburg. Regensburg 1939, S. 60f.
  • Karl Hausberger: Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 2: Vom Barock bis in die Gegenwart. Regensburg 1989, 13f.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 147-151.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Veit Adam von Gepeckh Fürstbischof von Freising
1652–1685
Joseph Clemens von Bayern
Guidobald von Thun Fürstbischof von Regensburg
1668–1685

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