- Hochstift Freising
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Das Hochstift Freising war bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts der weltliche Herrschaftsbereich des Fürstbischofs von Freising.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Hochstift umfasste um 1800 etwa 15.000 Einwohner:
- die Stadt Freising, an der Isar zwischen München und Landshut, mit etwa 4.000 Einwohnern
- die Grafschaft auf dem Yserrain, einen schmalen Landkorridor um Ismaning am Ostufer der Isar bis nach Oberföhring
- die Herrschaft Burgrain mit Kloster Isen
- die Grafschaft Werdenfels mit den Orten Garmisch, Partenkirchen und Mittenwald
- Innichen in Südtirol
- die Stadt Škofja Loka (Bischoflack) in Slowenien
- das Wölzer Tal in der Steiermark (Schenkung 1007 durch Kaiser Heinrich II.; siehe Oberwölz)
- weitere kleinere Gebiete vor allem in Niederösterreich und Slowenien
Geschichte
Um 720/30 erfolgte die Gründung des Bistums Freising durch den hl. Korbinian. Erste größere Landerwerbungen tätigte Bischof Atto der Kienberger, der im Jahr 783 Innichen in Südtirol und im Jahr 808 die spätere Herrschaft Burgrain kaufte. Kaiser Otto II. schenkte 973 dem Bischof Abraham von Freising die Stadt Škofja Loka (Bischoflack) in Slowenien. 1007 übergab König Heinrich II. der Freisinger Kirche unter Bischof Egilbert das Wölzer- und Katschtal in der Grafschaft des Adalbero. In zwei umfangreichen Käufen in den Jahren 1249 und 1294 erwarben die Freisinger Bischöfe die Grafschaft Werdenfels. 1294 erfolgte die Erhebung zum Hochstift. 1319 verkaufte der damalige Herzog von Bayern und spätere deutsche Kaiser Ludwig der Bayer die Ortschaften Ismaning, Unterföhring, Englschalking und Daglfing gegen "hundert March lotrings silber" an den Freisinger Bischof. Damit entstand die "Grafschaft auf dem Yserrain" als weiteres geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe.
Das Hochstift war als Nachbar des weit größeren Herzogtums und späteren Kurfürstentums Bayern oft in Konflikte mit diesem verstrickt. Die Zerstörung der bischöflichen Isarbrücke bei "Vöhring" um 1156 durch Heinrich den Löwen (und die damit verbundene Gründung Münchens) sei nur als Beispiel genannt. Dieser Konflikt verhinderte auch über die Jahrhunderte weitere Landerwerbungen des Hochstifts. Die bayerischen Herzöge und Kurfürsten versuchten, das Hochstift unter ihren Einfluss zu bringen und nach Möglichkeit Mitglieder der eigenen Familie auf den Freisinger Bischofsstuhl zu setzen, was seit dem 15. Jahrhundert oft auch gelang.
Schon vor dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Freising am 27. November 1802 von kurpfalzbairischen Truppen unter Johann Adam von Aretin annektiert. Die Säkularisation bedeutete die Aufhebung der Herrschaft des letzten Fürstbischofs Joseph Konrad Freiherr von Schroffenberg und die Enteignung des kirchlichen Besitzes durch den Staat Bayern. Die ehemalige Residenzstadt wurde zur kleinen Landstadt im neuen Königreich. Das durch das bayerische Konkordat 1817 neubegründete und 1821 errichtete Erzbistum München und Freising trat die Nachfolge der Diözese Freising an, wodurch der Bischofssitz nach München verlegt wurde.[1]
Siehe auch
- Liste der Erzbischöfe von München und Freising (Fürstbischöfe von 1294–1803)
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte der Erzdiözese. Erzbistum München und Freising (2010). Abgerufen am 10. November 2011.
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