- Freising
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Wappen Deutschlandkarte 48.40277777777811.748888888889448Koordinaten: 48° 24′ N, 11° 45′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Freising Höhe: 448 m ü. NN Fläche: 88,45 km² Einwohner: 45.223 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 511 Einwohner je km² Postleitzahlen: 85354–85356 Vorwahl: 08161 Kfz-Kennzeichen: FS Gemeindeschlüssel: 09 1 78 124 Stadtgliederung: 8 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Obere Hauptstraße 2
85354 FreisingWebpräsenz: Oberbürgermeister: Dieter Thalhammer (SPD) Lage der Stadt Freising im Landkreis Freising Freising (früher Frigisinga, Frisinga, Freisingen, Freysing, lateinisch: Frisinga) ist eine Große Kreisstadt und Universitätsstadt in Bayern. Sie liegt an der Isar ungefähr 30 Kilometer nördlich von München. Freising ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises Freising und nach München, Ingolstadt und Rosenheim die viertgrößte Stadt im Regierungsbezirk Oberbayern. Die Stadt war Herzogssitz im ersten bairischen Stammesherzogtum (ab 555 n. Chr.) und erlangte als frühmittelalterlicher Bischofssitz (seit 739) und später als Fürstbistum große Bedeutung.
Zu Freisings weithin sichtbaren Wahrzeichen gehören die 56 Meter hohen Türme des romanischen Doms St. Maria und St. Korbinian auf dem Domberg, der 84 Meter hohe Barockturm der Stadtpfarrkirche St. Georg und der 64 Meter hohe Turm der Rokoko-Klosterkirche Neustift. Auf einem weiteren Stadtberg stand das Kloster Weihenstephan (ab 811), von dem nach der Säkularisation die älteste Brauerei der Welt blieb. An sie schließt heute das Center of Life Science der Technischen Universität München sowie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf an.
Die Stadt ist verkehrsmäßig durch die A 92, einen Regionalbahnhof mit Anschluss an die S-Bahn München und den teilweise auf ihrem Gebiet gelegenen Flughafen München gut erreichbar.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Freising liegt 448 m ü. NN, 33 km nordöstlich von München in Oberbayern. Die geschichtsträchtige Altstadt liegt an den Hügeln links der zwei Flüsse Isar und Moosach, während sich östlich der Isar das flache Erdinger Moos mit neuen Stadtteilen erstreckt. Weiter südöstlich und nur 5 km vor der Stadt liegt der Flughafen München Franz Josef Strauß.
Geologie
Die Umgebung der Stadt wird von einem Südost-Nordwest-Gegensatz zwischen sumpfigem Flachland und tertiärem Hügelland geprägt. Dieser kommt auch in den vielen parallelen Gewässern auf der Münchner Schotterebene und ihrem Fehlen zwischen Isar- und Ampertal, wo sich der Kranzberger und Freisinger Forst erstreckt, zum Ausdruck. Dort – im Grenzbereich zwischen der Münchner Schotterebene und der Hallertau – beherbergen die Hügelketten einige Orte wie Hohenbachern, Sünzhausen, Dürnast und Tüntenhausen, deren Lage teilweise schon im Namen anklingt. Sie wurden 1972 in das 5 km entfernte Freising eingemeindet, ebenso wie das an der Bahnstrecke nach München gelegene Pulling 1978. Das Freisinger Moos im Südwesten des Stadtgebietes zwischen Pulling und Sünzhausen ist eines der größten noch erhaltenen Niedermoorgebiete Bayerns. Hingegen liegen historische Siedlungen wie Itzling und Pettenbrunn im nördlichen Hügelland am Rande des Ampertals, Haindlfing in den Au-Niederungen der Amper und Attaching in jenen der Isar, wo die Trockenlegung des Lerchenfeldes eine Stadterweiterung nach Südosten ermöglichte.
Stadtgliederung
Die Stadt Freising besteht aus acht Stadtteilen:
- Altstadt, Eichenfeldsiedlung, Lerchenfeld, Neustift, Seilerbrückl, Tuching, Weihenstephan und Vötting
Gemeindeteile sind:[2]
- Achering, Altenhausen, Ast, Attaching, Dürnast, Dürneck, Edenhofen, Eggertshofen, Erlau, Feldhof, Freising, Gartelshausen, Garten, Haindlfing, Haxthausen, Hohenbachern, Itzling, Kammermüllerhof, Kleinbachern, Lageltshausen, Lohmühle, Neustift, Pallhausen, Pellhausen, Pettenbrunn, Pförrerhof, Piesing, Plantage, Pulling, Schönleitnerhof, Sünzhausen, Tuching, Tüntenhausen, Untergartelshausen, Vötting, Weihenstephan, Wies, Xaverienthal, Zellhausen und Zurnhausen
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Freising an: im Norden Zolling, im Nordosten Marzling, im Südosten Hallbergmoos und Oberding, im Südwesten Neufahrn, im Westen Kranzberg und im Nordwesten Kirchdorf a. d. Amper.
Klima
Freising liegt im Übergangsbereich zwischen feuchtem Atlantik- und trockenem Kontinentalklima.
Wetterbestimmende Faktoren in der Westwindzone sind auch die nahen Alpen und die Donau. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt zudem das ganze Jahr über aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen. Damit verbunden sind eine gute Fernsicht auf die Bayerischen Alpen und der berühmte bayerische weiß-blaue Himmel. Durch die Nähe zu den Alpen sind schneereiche Winter nicht selten.
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Älteste Spuren menschlicher Besiedelung des Freisinger Gebietes offenbarten Ausgrabungen auf dem Domberg im Jahr 1976, die Keramik und Hornsteingeräte zu Tage förderten und der jungneolithischen Münchshöfener Kultur zugeordnet wurden. Weitere Zeugnisse geben umfangreiche Funde aus der frühen Bronzezeit und der Urnenfelderzeit. Auch eine Römerstraße an der Isar ist Archäologen bekannt. Eine kontinuierliche Besiedlung ist bisher zwar nicht zweifelsfrei belegt, wegen der exponierten landschaftlichen Lage des Dombergs aber höchstwahrscheinlich.
Der ursprüngliche Stadtname, der „Siedlung eines Frigis“ bedeutet, geht möglicherweise auf eine Ortsgründung vor der Völkerwanderung zurück und ist vermutlich keltischer Herkunft.
Von der Herzogspfalz zur Geistlichen Stadt
Die nächsten siedlungsgeschichtlichen Zeugnisse findet man erst wieder im frühen Mittelalter, als der Ort unter dem Namen Frigisinga eine bayerische Herzogspfalz war. Nachdem Herzog Theodo II. noch zu Lebzeiten das Herzogtum Boiern unter seinen vier Söhnen aufgeteilt hatte, wurde Freising um 715 eine agilolfingische Residenz, zu der eine Burg (Castrum), ein Wohnsitz (Palatium) und eine Marienkapelle gehörten. Freising ist die einzige bekannte Stadtgründung der bajuwarischen Agilolfinger und damit die älteste Stadt in Oberbayern.
Die Marienkirche, der erste Vorgängerbau des späteren Doms, war zu diesem Zeitpunkt bereits aus Stein erbaut und als Bischofskirche konzipiert. Herzog Theodo war in diesem Zusammenhang nach Rom gepilgert und hatte bei Papst Gregor II. um die Errichtung von Bischofssitzen in Bayern gebeten. Dieses Ereignis wurde im „Liber pontificalis“ festgehalten und führte bereits 716 zur päpstlichen Instruktion, vier Bischofssitze (Regensburg, Passau, Salzburg und Freising) in Bayern zu gründen. Diese erste Kirchenorganisation kam jedoch aus unbekannten Gründen nicht zustande, obwohl der Herzog auf einen Bischof wartete, da er sich davon eine Festigung seiner Herrschaft versprach.
In seinen Bestrebungen, dem Herzogtum Bayern-Freising eine kirchliche Ordnung zu geben, suchte und fand Herzog Grimoald (Sohn des Theodo II.) den fränkischen Wanderbischof Korbinian, der offiziell 724 (vermutlich aber bereits um 715) aus Arpajon (südlich von Paris) nach Freising kam. In Freising fand der Bischof auf dem Weihenstephaner Berg eine weitere Kapelle (St. Stephanus) vor, die zu einem Ausgangspunkt seines Wirkens wurde. Korbinian wird deshalb als der erste Freisinger Bischof und als Gründungsheiliger des Bistums angesehen, auch wenn die kanonische Anerkennung des Bischofssitzes erst 739 durch Bonifatius erfolgte. Bis heute ist der Hl. Korbinian Schutzpatron der Erzdiözese München und Freising. Sein besonderes Attribut, der Bär, der der Legende nach dem Heiligen das Gepäck über die Alpen trug, ziert das Freisinger Stadtwappen.
Darstellung des Hl. Korbinian
in der DomkryptaHerzog Grimoald und Korbinian gerieten bald in Streit über die Eheschließung des Herzogs mit Pilitrud, der Witwe seines Bruders Theodolt (Herzog in Regensburg). Da dies nach damaligen Kirchenrecht untersagt war, verlangte Korbinian die Auflösung der Ehe. Als Herzogin Pilitrud daraufhin versuchte, Korbinian zu vergiften, floh der Heilige nach Kuens (bei Meran) und kehrte erst einige Jahre später wieder nach Freising zurück. Herzog Grimoald war inzwischen tot und sein Neffe Hugibert Herzog in Bayern. Das ca. 725 auf dem Domberg errichtete Hugibertsmünster geht auf diesen zurück. Ab diesem Zeitpunkt erschien Freising nicht mehr als Herzogspfalz.
Gegen Ende des älteren baierischen Stammesherzogtums (788) ging der Burgberg und die entstandene Stadt (Civitas, Oppidum) in kirchlichen Besitz über und wurde zum Domberg. Freising entwickelte sich zur „Geistlichen Stadt“, in der Priestergemeinschaften und Klöster, Bibliotheken, Scriptorien und eine Domschule entstanden. Bischof Arbeo von Freising (723–784), der als erster Schriftsteller deutscher Herkunft gilt, wird als Verfasser des „Codex Abrogans“ genannt, einem lateinisch-althochdeutschen Glossar, dessen in St. Gallen aufbewahrte Abschrift als das älteste erhaltene deutsche Buch gilt.
Domstadt und Gelehrtenberg im Hochmittelalter
Um 860 baute Bischof Anno eine neue dreischiffige Domkirche am Ort der ehemaligen Marienkapelle, die als die älteste Marienkirche der Diözese bezeichnet werden kann. Im Vorfeld der Bischofserhebung von Bischof Waldo (884), Kanzler von König Karl III., kam es erstmals zur Einmischung des Königs bei der Besetzung des Freisinger Stuhls. In den folgenden 250 Jahren entschieden ostfränkische Könige, wer Bischof von Freising werden sollte. Die Freisinger Bischöfe dieser Zeit standen infolgedessen nicht selten als Kanzler, Notar oder königlicher Gesandter in Diensten des jeweiligen Herrschers. Überhaupt genossen Freisinger Bischöfe und die Freisinger Domschule ein hohes Ansehen bei den Königen und Kaisern jener Zeit. Ludwig der Deutsche und Ludwig das Kind waren Schüler der Freisinger Domschule, Kaiser Heinrich der Heilige wurde von Bischof Abraham in die Welt der Wissenschaft eingeführt und Kaiser Konrad II. übergab seinen erstgeborenen Sohn der erziehenden Obhut von Bischof Egilbert.
903 brannte der Dom zum ersten Mal, die Schäden waren jedoch schon bis 906 wieder behoben. 955 wurde die Stadt von den einfallenden Ungarn geplündert, allerdings blieb der Domberg auf wundersame Weise davon verschont. In späteren Jahren wurde dies auf die Gebete und „Nebelwunder“ des damaligen Bischofs Lantbert zurückgeführt. Er ist neben dem Bistumsgründer der einzige Heilige, der auch Bischof von Freising war.
Das inzwischen am Fuße des Domberges entstandene Freisinger Bürgertum konnte sich im Gegensatz zu Augsburg und Regensburg, nicht aus der bischöflichen Herrschaft emanzipieren. Freising blieb deshalb über Jahrhunderte ein vom Domberg dominierter Ort, der im Mittelalter als „mons doctus“ (Gelehrtenberg) bekannt und zum kulturellen, künstlerischen und religiösen Zentrum Altbayerns wurde. Viele Orte in Oberbayern beziehen aus diesem Grund ihre ersten urkundlichen Erwähnungen aus Freisinger Traditionsbüchern. Mittelalterliche Schreibkunst und Buchmalerei erreichten eine frühe Blütezeit in Freising. So entstanden bspw. zwischen 972 und 1039 die Freisinger Denkmäler, eine Reihe von insgesamt drei Texten in slowenischer Sprache, die die ältesten Zeugnisse der slowenischen Sprache und einer in lateinischer Schrift geschriebenen slawischen Sprache überhaupt darstellen. Dies hing mit der Schenkung von Ländereien und des Ortes Škofja Loka (Bischoflack) in Slowenien durch Kaiser Otto II. an Bischof Abraham von Freising im Jahr 973 zusammen.
Auch der Musikinstrumentenbau und frühe Kirchenmusik hatten in Freising eine besondere Qualität erreicht. So wandte sich bereits im Jahr 873 Papst Johannes VIII. an Bischof Anno, um einen Orgelbauer und Organisten nach Rom zu senden. Zudem wurde das älteste deutsche Kirchenlied „Petrusleich“ (10. Jh.) in Freising gedichtet und das „Dreikönigsspiel“, das erste bekannte lateinische Weihnachtsspiel, im Chor des Freisinger Doms uraufgeführt.
Im Bayerischen Staatsarchiv in München wird die Urkunde aufbewahrt, mit der Kaiser Otto III. Freising im Jahr 996 das Markt-, Münz- und Zollrecht verlieh. In dieser Urkunde wird auch eine Schenkung des Kaisers an den Bischof Gottschalk von Freising von etwas Land in der Gegend von Neuhofen an der Ybbs „regione vulgari vocabulo Ostarrîchi” (in der gewöhnlich Ostarrîchi genannten Region) erwähnt. Dies gilt als die erste urkundliche Nennung von Österreich.
Bischof Otto von Freising (1112–1158), aus dem Haus der Babenberger und Abt im Zisterzienserkloster Morimond war einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters. Um 1140 gründete er am Stadtrand das Prämonstratenser-Kloster Neustift. 1143 verfasste er seine berühmte Weltchronik „Chronica sive Historia de duabus civitatibus“ (Chronik oder die Geschichte der zwei Reiche), worin er in 7 Bänden die Weltgeschichte und im 8. Band seine Vision des Jüngsten Gerichts behandelte. Bischof Otto war auch der Chronist Kaiser Friedrichs I. (Die Taten Friedrichs oder richtiger Chronica).
Im Jahr 1158 ließ der bayerische Herzog Heinrich der Löwe die zu Freising gehörende Zollbrücke bei Föhring abbrennen, um die Salzstraße durch sein Besitztum „apud Munichen“, einer Niederlassung von Mönchen aus dem Kloster Tegernsee auf dem heutigen Petersbergl, verlaufen zu lassen und damit Geld zu verdienen. Darauf reagierte der Bischof mit einer Klage beim Kaiser. Im Augsburger Schiedsspruch (auch Augsburger Schied genannt) vom 14. Juni 1158 entschied Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Streit um die Isarbrücken zwischen dem Bischof Otto von Freising, obgleich ein Onkel des Kaisers, und Heinrich dem Löwen zugunsten von diesem. Das geschah aus Gründen der Staatsräson, da der Kaiser zu diesem Zeitpunkt auf den Welfenherzog angewiesen war und eine Auseinandersetzung mit dem mächtigsten Reichsfürsten scheute. München wurde das Markt- und Münzrecht bestätigt, es musste jedoch ein Drittel der daraus resultierenden Einnahmen an Freising abführen. Diese Zahlungen erfolgten bis 1803 an das Hochstift Freising und dann bis 1852 an das Königreich Bayern. Der 14. Juni 1158 ist auch der offizielle Stadtgründungstag Münchens, mit dem der Aufstieg Münchens zur späteren Metropole beginnt. Nach der Verbannung Heinrichs wurde München im Regensburger Schied von 1180 dem Bischof von Freising zugesprochen, bevor es 1240 in den Besitz der neu mit dem Herzogtum Bayern belehnten Wittelsbacher kam und 1255 zu deren Residenz wurde.
1159 wurde anstelle des Vorgängerbaus, der im selben Jahr einem Brand zum Opfer fiel, mit dem Bau des heute noch stehenden fünfschiffigen romanischen Doms begonnen. Die Gründe für den verheerenden Stadt- und Dombrand vom 5. April 1159 liegen heute im Dunklen, aber im engen zeitlichen Zusammenhang mit der Auseinandersetzung des Freisinger Bischofs mit Heinrich dem Löwen. Beim zügigen Wiederaufbau (bis 1205) treten dann auch Kaiser Barbarossa selbst und seine Gemahlin Beatrix von Burgund als Stifter in Erscheinung. Am inneren romanischen Domportal wurde das Stifterpaar durch Reliefstatuen verewigt. Der Bau selbst war der erste Ziegelbau nördlich der Alpen seit dem Untergang des Römischen Reiches. Bischof Albert I. von Harthausen leitete den Wiederaufbau der in der Folgezeit zwar noch oftmals veränderten, aber im Kern auf ihn zurückgehenden mächtigen Pfeilerbasilika mit 2 Westtürmen und Hallenkrypta. Die berühmte Bestiensäule (um 1160) in der Krypta ist die einzige ihrer Art in Deutschland.
Fürstbistum und Säkularisation
Im Laufe des Spätmittelalters entwickelte sich Freising zu einer größeren Stadt, deren Fürstbischöfe (Hochstift seit 1294) sich vor allem um den heutigen Kulturbesitz ihrer Residenzstadt verdient machten. Die Herzöge von Bayern aus dem Geschlecht der Wittelsbacher sahen das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) allerdings stets als Dorn im Gebiet des bayerischen Herzogtums. Sie versuchten daher, vermehrt Mitglieder der eigenen Familie auf den Freisinger Bischofsstuhl zu platzieren, was ihnen ab dem 15. Jh. mit Unterbrechungen auch wiederholt gelang.
Bischof Veit Adam von Gepeckh (1618–1651) veranlasste die erste weitreichende Umgestaltung des Domes und die Errichtung der fürstbischöflichen Residenz. Bei Peter Paul Rubens ließ er das große Hochaltarbild des Doms „Das Apokalyptische Weib“ in Auftrag gegeben. Er führte Freising durch die schwere Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in dem 1632 der schwedische König Gustav Adolf auf seinem Weg nach München durch Freising kam, 30.000 Gulden forderte und die Stadt trotzdem brandschatzte. Hunger und Pest wüteten, als die Schweden abermals 1646 in die Stadt einfielen. Sein Nachfolger Bischof Albrecht Sigismund von Bayern stiftete 1674 als Zeichen der überwundenen Pest die Mariensäule, die dem zentralen Platz in der Altstadt noch heute seinen Namen gibt. Er ließ zudem das äußere Domportal errichten und außerhalb der Stadtbefestigung einen Hofgarten anlegen.
Eine wahre Blütezeit erlebte Freising unter Bischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck (1696–1727). Dem Dom stiftete er die Maximilianskapelle, in der Annahme, der Hl. Maximilian hätte schon vor 1500 Jahren von Freising aus die Bayern christianisiert. Auf Bischof Eckher geht auch der Fürstengang zurück, eine Bildergalerie aller Freisinger Bischöfe und Ansichten der Freisinger Ländereien. 1697 gründete er die erste Freisinger Hochschule, das (Lyzeum) am Marienplatz, und ließ den barocken Turm der Stadtpfarrkirche St. Georg erbauen. Zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum (1724) betraute er die Gebrüder Asam mit der umfassendesten Renovierung, die seine Bischofskirche je erfahren hatte. Außerdem beauftragte der den Benediktinerpater Karl Meichelbeck mit der Schaffung einer neuen Chronik. Sein zweibändiges Geschichtswerk „Historia Frisingensis“ gilt im deutschen Raum als erstes quellenkritisches Geschichtswerk; es führte die lange Tradition Freisinger Geschichtsschreibung fort.
Die Säkularisation im Jahr 1802/03 bedeutete schließlich die Aufhebung des über tausendjährigen Hochstifts Freising und damit das Ende der geistlichen Herrschaft der Freisinger Fürstbischöfe. Die ehemalige Residenzstadt wurde dem Kurfürstentum Bayern einverleibt. Der Bischofssitz des neu gegründeten Erzbistums München und Freising wurde 1821 nach München verlegt. Der Säkularisation zum Opfer fielen auch alle Klöster und viele Kirchen der Stadt. Entweder wurden sie sofort geplündert und abgebrochen oder profaniert und anderen Verwendungen zugeführt. Die Stiftskirchen und Klöster von St. Andreas auf dem Domberg und St. Veit auf einem weiteren Hügel zwischen Weihenstephaner Berg und Domberg wurden vollständig, Kloster Weihenstephan größtenteils zerstört. Selbst die Domkirche und ihre frühgotischen Nebenkirchen (Johanniskirche und Benediktuskirche) sollten abgerissen werden. Dies konnte jedoch durch den französischen General Duverdien verhindert werden, der das Gotteshaus als Festsaal zur Kaisergeburtstagsfeier Napoleon Bonapartes nutzen wollte. Als besonders schwerwiegend gilt dagegen der Verlust der Asamkapelle St. Korbinian, die sich über einer ehemals als Wallfahrtsort bekannten Quelle (Korbiniansbrünnlein) auf dem Weihenstephaner Berg befand. Die noch heute vorhandene Ruine ist die einzige erhaltene Kirchenruine der Säkularisation in Bayern.
Die erhaltenen Gebäude des Prämonstratenserkloster Neustift (die Eingemeindung des Ortsteils erfolgte 1905) präsentieren sich bis heute als Juwel des bayerischen Rokoko und beherbergen das Freisinger Landratsamt. Die 1020 gegründete Benediktinerabtei Weihenstephan blieb als brau- und landwirtschaftlicher Musterbetrieb erhalten und ist heute Sitz der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Fakultät für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technische Universität München. Diese Fakultät wurde im Jahr 2000 aus drei Fakultäten gebildet: der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau, der Fakultät für Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft und der ehemals der Ludwig-Maximilians-Universität München zugehörigen Forstwissenschaftlichen Fakultät. Seit 1040 befindet sich am Berg Weihenstephan die älteste noch existierende Brauerei der Welt.
Freising wird bairisch
Die Säkularisation traf die Residenzstadt des ehemaligen Hochstifts sehr hart und stellte nicht nur ihre Stadttradition, sondern ihre Existenz schlechthin in Frage. Der Verlust vieler Kirchengüter war zu beklagen und durch den Wegfall der bischöflichen Herrschaft und des zu versorgenden Klerus von 7 Klöstern war ein Großteil der Freisinger Bevölkerung plötzlich arbeits- und brotlos. Es dauerte über ein Jahrzehnt, bis sich die Stadt von diesem Schlag erholte. Selbst das seit dem Mittelalter reiche Freisinger Zunftleben, welches auch seltene Handwerksberufe wie Instrumentenbauer und Goldschmiede kannte, kam fast zum Erliegen.
Anlässlich der Jubelfeiern der 25-jährigen Regentschaft des bayerischen Königs Maximilian Joseph wurde 1824 der sog. Königsstein in Freising aufgestellt. Der etwa vier Meter hohe Stein ist ein Verfassungsdenkmal, das die neubayerischen Bürger daran erinnern sollte, dass Freising kein souveränes Hochstift mehr war. Der Königsstein stand zuerst in der Stadt, im Schulgarten nahe dem Heiliggeistspital, und wurde 1853 auf den Fürstendamm „ausgelagert“.
1834 wurde das Lyzeum (Theologische Hochschule) wieder eingerichtet, aus dem sich 1923 die Philosophisch-theologische Hochschule Freising entwickelte, die schließlich bis 1969 bestand. Sie knüpfte an das von 1697 bis 1803 existierende erste Lyzeum an. Heute ist in den Gebäuden die Dombibliothek untergebracht, die mit knapp 300.000 Bänden zu den größten kirchlichen Bibliotheken Deutschlands zählt.
1858 wurde die erste Eisenbahnstrecke von München über Freising und Landshut nach Regensburg durch die AG der Bayerischen Ostbahnen für den Personen- und Güterverkehr freigegeben.
Bis 1878 wurden wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens und der zu niedrigen Durchfahrtshöhen alle mittelalterlichen Stadttore (Veitstor, Landshuter Tor und Münchener Tor) und Stadtmauern abgetragen (Isartor und Ziegltor blieben noch eine Weile bestehen). Von der ehemals wehrhaften Stadtbefestigung steht heute nur noch der Bürgerturm, in dem sich jetzt ein Museum befindet.
Da die Kaserne in Neustift (im ehemaligen Kloster Neustift) nach Freising verlegt werden sollte, begannen am 7. Dezember 1904 die Bauarbeiten für die Prinz-Arnulf-Kaserne (später Vimy-Kaserne). Da die eigenständige Gemeinde Neustift damit einen wichtigen Wirtschaftsfaktor verlor, beantragte die Gemeinde als Entschädigung die Eingemeindung nach Freising. Ab dem 1. Januar 1905 wurden die 2460 Einwohner Bürger von Freising.[3]
In den Jahren 1904/05 wurde am Marienplatz das neue Freisinger Rathaus errichtet. Die Planung übernahm der Münchner Architekt Günther Blumentritt.
Während des Ersten Weltkrieges war wie in ganz Deutschland vor allem die sich verschlechternde Versorgungslage ein Problem für die Bevölkerung.
Revolution, Weimarer Republik und Nationalsozialismus
1918 wurde mit der Novemberrevolution in Bayern die Monarchie abgeschafft und von Kurt Eisner die Republik ausgerufen. Auch in Freising wurde ein Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat gegründet. Die kommunale Verwaltung um Bürgermeister Stephan Bierner blieb jedoch im Amt und arbeitete weiter. Aus der Landtagswahl am 20. Januar 1919 gingen die Bayerische Volkspartei und die SPD in Freising mit 48 bzw 39 Prozent als klare Sieger hervor. Im Kabinett von Kurt Eisner war mit Hans Unterleitner als Sozialminister auch ein gebürtiger Freisinger vertreten.
Wenige Tage nach der Ermordung von Eisner wurde am 7. April 1919 in München die Münchner Räterepublik ausgerufen. Auch in Freising wurde am gleichen Tag die Räterepublik ausgerufen. Gegenüber der wenige Tage später ausgerufenen kommunistischen Räterepublik verhielt sich Freising neutral, wenn auch die Freisinger Garnison vermutlich auf deren Seite gestanden hatte.
Am 26. April 1919 rückten die Truppen der Bamberger Regierung von Regensburg kommend nach Freising ein. Widerstand gegen die Truppen gab es in Freising keinen. Die Stadt bekannte sich schließlich offen zur parlamentarischen Regierung. Sie erklärte jedoch öffentlich, die Anhänger der Räterepublik unter ihren Bürgern zu schützen und sie nicht zu verraten. Am 30. April zogen die Truppen weiter in Richtung München und schlugen in den folgenden Tagen die Herrschaft der Räte gewaltsam nieder.[4]
Am 7. September 1922 wurde die Freisinger Ortsgruppe der NSDAP gegründet. 1924 feierte Freising eine Woche lang das 1200jährige Bestehen des Bistums. Zu Gottesdiensten, Vorträgen und Prozessionen kamen etwa 50.000 Besucher. 1925 wurde die Bahnstrecke München–Landshut elektrifiziert.
1933 trat Oberbürgermeister Stephan Bierner zurück, der seit mehr als 30 Jahren im Amt gewesen war. Dies geschah, nachdem vom Sonderkommissar für Stadt und Bezirk Freising Hans Lechner und vom NSDAP-Ortsgruppenleiter Georg Preiser sein Rücktritt gefordert worden war. Der Bürgermeister bestritt allerdings in einer Rede, dass er zum Rücktritt gezwungen worden sei. Er sagte, dass er zwar kein Nationalsozialist, aber von jeher ein national und deutsch gesinnter Mann gewesen sei. Sein kommissarischer Nachfolger wurde der Regierungsbaurat Gottlieb Schwemmmer.
Am 1. April 1937 wurden Gebietsteile der Gemeinde Vötting eingegliedert.[3]
Im Zuge der Reichspogromnacht gab es 1938 auch in Freising Ausschreitungen. Im Laufe der Nacht zog eine etwa 3000 Personen umfassende Menschenmenge durch die Innenstadt und forderte die jüdischen Einwohner auf, die Stadt zu verlassen. Die Tochter eines Kaufhausbesitzers wurde, nachdem sie auf die Straße gekommen war, zum Anschauen herumgeführt und anschließend wie ihr Vater in Schutzhaft genommen. Ein weiteres Opfer der Ausschreitungen war der Anwalt und spätere Oberbürgermeister der Stadt Max Lehner. Obwohl er selbst kein Jude war, wurde er verprügelt und mit einem Schild mit der Aufschrift Juda verrecke durch die Stadt getrieben. Man warf im vor, judenhörig zu sein und Juden vor Gericht zu vertreten. Von den 16 Juden, die 1933 in Freising gelebt hatten, lebten 1945 nur noch zwei. Sie waren nach England bzw. Palästina geflohen. Sie kehrten zwar nach Deutschland aber nicht nach Freising zurück.
Am 22. Mai 1940 wurde die Stadt in den Landkreis Freising eingegliedert.
Bis kurz vor Kriegsende war die Stadt nicht direkt vom Krieg betroffen. Sie galt, da kaum kriegswichtige Industrie vorhanden war und auf dem Domberg ein Lazarett für ausländische Offiziere lag, bei Bevölkerung und Behörden als bombensicher. Der einzige schwere Fliegerangriff auf Freising fand am 18. April 1945 statt, er forderte 224 Todesopfer. Besonders betroffen war das Gebiet um den Bahnhof mit den Fabriken von Steinecker und Schlüter. Dabei wurde auch die Christi-Himmelfahrts-Kirche zerstört. Auch das Gebiet am Wörth und die Gegend um die Kochbäckergasse wurden stärker getroffen. Die Opfer wurden in Massengräbern auf dem Friedhof in Neustift begraben.
Am 29. April 1945 näherten sich amerikanische Truppen der Stadt. Am frühen Nachmittag wurde sie mit Artillerie beschossen. Betroffen war vor allem der nördliche Teil der Stadt. Daraufhin versuchten einige Geschäftsleute, darunter der Hotelier Dettenhofer (Hotel Bayerischer Hof), den Stadtkommandanten zur Aufgabe zu überreden. Zuvor hatten sie am Kirchturm der Stadtpfarrkirche St. Georg die weiße Fahne gehisst. Daraufhin wurde die weiße Fahne wieder eingeholt. Auch ein zweiter Versuch Dettenhofers, den Kommandanten in dessen Gefechtsstand zur Aufgabe zu bringen, brachte keinen Erfolg, da dieser immer noch die SS in der Stadt fürchtete. Da die Amerikanischen Truppen mittlerweile den Stadtrand erreicht hatten, begab sich Dettenhofer mit dem Bürgermeister und dem Pfarrer von St. Georg zu diesen. Dort erreichten sie einen Feuereinstellung, um Verhandlungen zwecks Übergabe der Stadt durchführen zu können. Ein Offizier der Amerikaner begleitete sie zurück zum Kommandostand. Die SS war inzwischen abgezogen und der Kommandant stimmte nun einer Übergabe der Stadt zu.
Am selben Tag gegen 18 Uhr wurde die Korbinianbrücke über die Isar von der SS gesprengt, um den amerikanischen Vormarsch zu behindern. Schon am nächsten Tag wurde eine Pontonbrücke errichtet, die jedoch bis auf wenige Ausnahmen vorerst nur vom Militär benutzt werden durfte. Innerhalb von fünf Tagen wurde an der gesprengten Brücke ein Fußgängersteg aus Holz gebaut. Eine für schwerere Fahrzeuge befahrbare Brücke wurde von Freisinger Firmen bis zum 2. Juni gebaut. Die Korbiniansbrücke wurde in etwas veränderter Form bis 1948 wieder aufgebaut.
Zeitgeschichte
Als provisorischer Bürgermeister wurde am 30. April der Polizeikommissar Rasch eingesetzt. Schon am 2. Mai löste ihn allerdings Emil Berg in diesem Amt ab. Am 8. März 1946 wurde die Stadt wieder aus dem Kreis Freising herausgenommen und erhielt ihre Kreisunmittelbarkeit zurück. Am 26. Mai 1946 fanden die ersten Gemeindewahlen statt, aus der die CSU als Sieger hervorging. Der Stadtrat wählte Karl Wiebel zum neuen Oberbürgermeister. (→ Politik in Freising)
Am 15. Januar 1952 verließ der letzte Resident-Officer die Stadt. Damit zogen sich die Amerikaner aus der Politik der Stadt Freising zurück.
1956 wurde der lange geplante Straßendurchbruch vom Johannisplatz zum Bahnhof begonnen. Damit entstand die heutige Johannisstraße.
Anfang 1957 kamen die ersten 300 deutschen Bundeswehr-Soldaten nach Freising. Sie waren Teil der Transport-Kompanie des Luftwaffenversorgungsregiments Erding I und wurden vorerst in der Artilleriekaserne (Stein-Kaserne) untergebracht, in der zu dieser Zeit auch noch amerikanische Truppen stationiert waren. Am 18. Juli ging die Kaserne in deutsche Hände über.
1959 wurden Gas-, Wasser- und Stromversorgung der Stadt unter dem Dach der neu gegründeten Stadtwerke Freising vereinigt. Am 8. September des Jahres wurde eine neue Kläranlage in Betrieb genommen.
Am 30. September 1965 wurde das Freisinger Gefängnis in der Fischergasse geschlossen.
1966 wurde die letzte der drei Freisinger Kasernen von den Amerikanern an die Bundeswehr übergeben. Nach 21 Jahren verließen damit die letzten amerikanischen Truppenteile Freising.
1967 leitete die Staatsregierung das Raumordnungsverfahren für den neuen Münchner Flughafen ein. Außer für den Hofoldinger Forst wurde auch für das Erdinger Moos vor den Toren der Stadt Freising ein solches eingeleitet. Am 6. August 1969 fiel die Entscheidung für das Erdinger Moos als Standort. Beide Entscheidungen führten zu heftigen Protesten.
Am 1. Juli 1972 wurde die Stadt mit der Gebietsreform in Bayern wieder ein Teil des Landkreises. Die bis dahin selbständigen Gemeinden Haindlfing, Itzling (teilweise), Sünzhausen und Tüntenhausen wurden in die Stadt Freising eingemeindet.[3] Seit dem 26. Mai 1972 verkehrt die S-Bahn von Freising nach München. Am 14. Juli wurde Turnhalle in der Luitpoldanlage eröffnet.
Um den steigenden Verkehr zu bewältigen und die Innenstadt zu entlasten, wurde 1974 die sogenannte Hochtrasse eröffnet. Diese neue Straßenführung überquert die Bahnlinie, die Moosach und die Isar. Am 11. September des folgenden Jahres wurde auch die neue Isarbrücke für den Verkehr freigegeben. Sie erhielt den Namen Luitpoldbrücke. Das gesamte Bauwerk verbindet seitdem auf leistungsfähige Weise die nördlichen und südlichen Stadtteile miteinander. Bis dahin lief der Verkehr durch die Innenstadt, über einen Bahnübergang mit Schranke und schließlich über die recht enge Korbinianbrücke.
Aufsehen erregte in Freising 1976 der Entführungsfall Richard Oetker. Der Industriellensohn wurde am 14. Dezember auf dem Parkplatz der Technischen Universität München in Weihenstephan entführt. Zwei Tage später und nach Zahlung von 21 Mio. DM Lösegeld wurde er in der Umgebung freigelassen.
1978 wurden die Gemeinden Pulling und Attaching in die Stadt Freising eingemeindet.
Große städtebauliche Veränderungen und einen massiven Zuwachs an Einwohnern erlebte Freising seit dem Bau des Flughafens München Franz Josef Strauß im Jahr 1980 und dessen Eröffnung 1992. Der zum Teil auf der Gemarkung der Großen Kreisstadt liegende Flughafen ist nur 5 km vom Zentrum der Stadt und nur 3 km vom Stadtteil Lerchenfeld entfernt. Der geplante Bau einer 3. Start- und Landebahn, die den Flughafen noch näher an Freising heran wachsen ließe, wird in Freising sehr kritisch gesehen.
1989 feierte Freising das Jubiläum 1250 Jahre Geistliche Stadt und 1996 1000 Jahre Marktrecht Freising.
Bei einem Amoklauf eines ehemaligen Schülers an der Wirtschaftsschule am 19. Februar 2002 (kurze Zeit vor dem Amoklauf von Erfurt) starb der Schulleiter, seine Frau und ein Religionslehrer wurden angeschossen. Zwei weitere Menschen wurden in der nahegelegenen Gemeinde Eching erschossen.
Siehe auch: Amoklauf von Eching und FreisingNach etwas mehr als 200 Jahren verließen 2004 die letzten Soldaten die Garnisonsstadt Freising. Als letzte Kaserne wurde die General-von-Stein-Kaserne aufgelöst. Alle drei Kasernengelände wurden oder werden zu Wohngebieten umgebaut. wobei Teile der Bebauung erhalten bleiben.
Am 14. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. zum Abschluss seiner Bayern-Reise die Stadt Freising und traf sich im Dom mit dem versammelten Klerus der Erzdiözese. Er hatte als Josef Ratzinger ab 1946 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising Theologie und Philosophie studiert, war 1951 im Freisinger Dom zum Priester geweiht worden und dann ab 1954 als Theologieprofessor in Freising und München tätig gewesen.
Siehe auch: Liste der Bischöfe von Freising und der Erzbischöfe von München und Freising, Geschichte des Freisinger Doms und Geschichte des Freisinger DombergsEinwohnerentwicklung
Die Bevölkerung der Stadt Freising steigt durch den neuen Flughafen München rasant an. Zwischen 1991 und 2009 ist sie von ca. 38.000 auf ca. 46.000 gestiegen. Der aktuelle Einwohnerstand von 1. Juli 2009 beträgt 45.774 Einwohner[5]. Damit ist Freising nach München die zweitgrößte Stadt in der Region München.
Bevölkerung in Zahlen
(Stand: 1. Juli 2009)[5]Einwohnerzahl Gesamt: 45.774 Haupt- bzw. einziger Wohnsitz: 44.981 Nebenwohnsitz: 793 Deutsche Staatsangehörigkeit: 39.546 davon männlich: 19.414 davon weiblich: 20.132 Ausländische Bürger: 6.228 davon männlich: 3.166 davon weiblich: 3.062 Einwohner der Stadt Freising:[6][Anmerkung 1]
Datum Einwohner 1. Dezember 1840 7.361 1. Dezember 1871 12.116 1. Dezember 1900 14.653 16. Juni 1925 17.784 17. Mai 1939 21.574 13. September 1950 28.263 6. Juni 1961 30.239 27. Mai 1970 32.454 25. Mai 1987 34.325 31. Dezember 1998 39.823 31. Dezember 1999 40.332 31. Dezember 2000 40.890 31. Dezember 2001 41.903 31. Dezember 2002 42.018 31. Dezember 2003 42.287 31. Dezember 2004 42.461 31. Dezember 2005 42.854 31. Dezember 2006 44.105 31. Dezember 2007 45.177 31. Dezember 2008 45.654 31. Dezember 2009 45.118 - ↑ Bei den Zahlen bis einschließlich 1987 handelt es sich um Volkszählungen. Dabei wurden unterschiedliche Begriffe von Bevölkerung gebraucht. Genauere Angaben dazu in der Quelle.
Religionsgemeinschaften
Röm. Katholisch
Freising gehört zum Erzbistum München und Freising. Bis 1803 war Freising Residenzstadt des reichsunmittelbaren Hochstifts und Fürstbistums Freising.
Der romanische, 1723/1724 von Cosmas Damian und Egid Quirin Asam barockisierte Dom St. Maria und St. Korbinian hat auf Betreiben des früheren Erzbischofs von München und Freising Joseph Kardinal Ratzinger, des heutigen Papstes Benedikt XVI., den Rang einer Konkathedrale. Er gehört mit der Kirche von Neustift, erbaut von Giovanni Antonio Viscardi und dem Dombergmuseum zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Letzteres gilt nach den Vatikanischen Museen in Rom als zweitgrößtes kirchliches Museum der Welt und bietet regelmäßige, viel beachtete Ausstellungen zu sakraler Kunst.
In der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz, dem heutigen Kardinal-Döpfner-Haus, ist heute das Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising beheimatet. Es bietet Seminare in den Bereichen Theologie, Pädagogik, Gesellschaftspolitik und Musik an und fungiert als Tagungshaus, in dem sich Zweimal jährlich die Bayerische Bischofskonferenz trifft, die auch Freisinger Bischofskonferenz genannt wird.
Ordensniederlassungen
Nach den gravierenden Veränderungen und Einschnitten des vorher rührigen Ordenslebens in Freising erholte sich das Ordensleben nach der Säkurarisation und der damit verbundenen Klosterauflösungen nur schwerlich. Derzeit sind in Freising noch zwei Orden tätig.
Das Kloster St. Klara
wurde auf betreiben des damaligen Stadtpfarres im Jahre 1850 von den "Armen Schulschwestern unserer lieben Frau" im ehem. bischöflichen Hofgarten errichtet. Es ist das einzige Frauenkloster in dem derzeit noch 31 Ordensschwestern leben und wirken. Dem Kloster ist die Kirche St. Klara ageschlossen.
Das Pallottinerkloster
Im Jahre 1919 kam die Gemeinschaft der Pallottiner nach Freising. Die Pallottinerkirche St. Johannes der Täufer (Freising) wurde in den Jahren 1928/30 als moderner Kirchenbau errichtet. Dem Kirchenbau wurde ein Missionsseminar angegliedert.
Protestantisch
Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt es auch Protestanten in Freising. Für die wachsende Gemeinde wurde 1864 deren Stadtkirche, die 1945 zerstörte Christi-Himmelfahrts-Kirche eingeweiht. Am 22. Mai 1952 wurde sieben Jahre nach der Zerstörung der alten die neue schlichte Kirche ihrer Bestimmung übergeben - der Turm wurde erst im Jahre 2002 dazugebaut. Lerchenfeld erhielt erst im Jahre 2003 mit dem Epiphanias-Zentrum und dem benachbarten Pfarrhaus einen eigenen evangelisch-lutherischen Versammlungsort. Ein weiteres Zentrum für das Gemeindeleben ist das Paul-Gerhardt-Haus in der General-von-Stein-Straße.
Seit 1999 gibt es auch einen Dekanatsbezirk Freising im Kirchenkreis München der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Dekan hat seinen Sitz im Pfarrhaus in der Martin-Luther-Straße. Die evangelischen Christen haben in Freising einen Anteil von mehr als 15 %, mit wachsender Tendenz.
Islam
Seit einigen Jahren gibt es auch ein islamisches Kulturzentrum in Freising, in dem die Muslime der Stadt und der Umgebung sich zum Freitagsgebet versammeln können.
In der Stadt Freising gibt es insgesamt 21 Kirchen und Kapellen. Die Bevölkerung ist immer noch überwiegend katholisch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Der Dom St. Maria und St. Korbinian – oft verkürzt Mariendom genannt – war Kathedralkirche und Bischofssitz des früheren Bistums Freising, bevor dieser Sitz im Jahr 1821 für das Erzbistum München und Freising nach München verlegt und die bürgerliche Frauenkirche (München) zur Kathedrale des Erzbischofs erhoben wurde. Der Freisinger Dom hat heute den Rang einer Konkathedrale. Hier finden die Priesterweihen des heutigen Erzbistums statt. Im Ursprung geht der Dom auf eine Marienkirche um das Jahr 715 zurück, die nach Bränden zweimal neu erbaut (860 und 1159) und barock umgestaltet (1619 und 1724) wurde. Seinen wuchtigen Bau hat er den Steinmetzen der Romanik, die Durchwölbung des Langhauses (1481) der Gotik und seine reiche Ausstattung dem Barock zu verdanken. Er gilt als ein Landesdenkmal ersten Ranges. Auch das seit 2007 wiederhergestellte Freisinger Domgeläut ist einzigartig und stellt ein internationales Kulturobjekt erster Ordnung dar. Weitere Bauwerke auf dem Domberg sind der Andreasbrunnen, und die Kirche St. Benedikt die mit dem Dom durch einen Kreuzgang verbunden ist. Um den Domhof gruppieren sich neben dem Dom die Kirche St. Johannes, der darüberführende Fürstengang, der vom Dom zur ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz führt. In der Residenz befindet sich das Kardinal-Döpfner-Haus und der Sitz von Renovabis.
Die Stadtpfarrkirche St. Georg ist die Hauptkirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg. Zusammen mit dem Rathaus und dem Marienplatz bildet sie das urbane Zentrum . Im 13. Jh. wurde die Pfarrseelsorge vom Domberg in die Stadt verlegt und der damaligen Pfarrkirche „St. Jörg im Moos“ übertragen. Die heutige Kirche geht auf einen Vorgängerbau zurück, dessen Anfänge unbekannt sind, und wurde um 1440 im spätgotischen Stil errichtet. Der 84 Meter hohe Turm mit der Laternenkuppel entstand bis 1689. Im 19. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche neugotisch ausgestattet, aber bis zum Jahr 2003 wieder in ihrer Fassung von 1497 restauriert. Auf dem Friedhof von St. Georg befindet sich die Gottesackerkirche St. Maria.
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul war die Klosterkirche des ehemaligen Klosters Neustift, eines Prämonstratenserklosters, welches 1141 durch Bischof Otto von Freising gegründet und im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde. Nach 1803 war die Kirche Filialkirche von St. Georg, seit 1892 ist sie eine eigene Pfarrkirche. Sie wurde um 1700 von Giovanni Antonio Viscardi entworfen und ist eine der schönsten Rokokokirchen in Bayern.
Um den Marienplatz gruppieren sich die Stadtpfarrkirche St. Georg, das Stauberhaus und das Rathaus. Die Südseite des Platzes beherrscht das ehemalige Fürstbischöfliche Lyceum mit dem Asamtheater. Im Zentrum des Marienplatzes steht die Mariensäule aus dem Jahr 1674. Wenige Meter nördlich des Platzes steht das Ziererhaus, ein Rokokogebäude, in dem sich heute das Standesamt befindet.
Von der Kapelle St. Korbinian am Südhang des Weihenstephaner Berges ist nur noch eine Ruine erhalten. Ebenfalls in Weihenstephan liegt die gleichnamige Brauerei. Auf halben Weg zwischen Freising und Tüntenhausen liegt die Wieskirche. Dorthin führt der Kreuzweg zur Wies.
Nördlich der Altstadt liegen die Klosterkirche St. Clara, die Pallottinerkirche St. Johannes und das Gräflich von Moy’sches Hofbrauhaus Freising.
Die evangelische Christi-Himmelfahrts-Kirche und die Pfarrkirche St. Lantpert in Lerchenfeld ersetzten zerstörte beziehungsweise zu klein gewordenen Vorgängerbauten. An der Bahnhofstraße steht über der Moosach die Altöttinger Kapelle. Nur wenige Meter entfernt befindet sich der Mohrenbrunnen. Ursprünglich stand die Statue dieses Brunnens im Domhof. Am östlichen Ende der Altstadt liegt das Heiliggeistspital mit der Heiliggeistkirche.
Die Bayerische Denkmalliste verzeichnet mehr als 250 denkmalgeschützte Bauwerke in Freising.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in FreisingGärten
Der größte Garten in Freising ist der Sichtungsgarten Weihenstephan. Auf 5 ha werden Stauden, Gehölze sowie und Rosenneuheiten auf ihren Gebrauchswert in Garten- und Grünanlagen geprüft. ⊙48.40111111111111.728611111111
Der Hofgarten liegt östlich der ehemaligen Klostergebäude des Klosters Weihenstephan (heute TU-München). Er ist der Kernbereich des einstigen Klostergartens. Im Süden fällt das Gelände steil zur Moosach hin ab. Hier befinden sich zwei Aussichtsterrassen und die neu gebaute Zentralbibliothek der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Im Osten und Norden wird der Garten durch Gebäude der Hochschule und der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan begrenzt. Im Zentrum des östlichen Teils liegt eine Wiese, die von Blumenrabatten, die saisonal wechseln, umgeben ist. Im Süden und Osten liegen weitere Beet- und Heckenanlagen. Vom an der Südseite verlaufenden Weg ist auch die östliche Aussichtsterrasse zu erreichen, die schon etwas hangabwärts liegt. Westlich davon liegt halb in den Hang eingelassen die Bibliothek. Der westliche Teil steht auf einem Gelände, an dem bis zu ihrem Abriss nach der Säkularisation die Klosterkirche und andere Klostergebäude standen. Der Grundriss der Klosterkirche im Boden erkennbar. Die gesamte Südseite des Gartens bildet die östliche Aussichtsterasse. Über eine Treppe kann die Ruine der Kapelle St. Korbinian erreicht werden. ⊙48.39508911.730094
Nördlich und einige Meter tiefer als der Hofgarten liegt der Buchsgarten. Sein Grundriss lehnt sich an barocke Vorbilder an, wenn auch historische Vorbilder aus dieser Zeit nicht bekannt sind. Die Bepflanzung entspricht allerdings bewusst nicht einem Barockgarten. Ursprünglich wurden an dieser Stelle Obstgehölze in Spalierform gezogen. Schon 1920 gab es Pläne zur Umgestaltung, auf deren Basis schließlich 1982 der jetzige Garten entstand. ⊙48.39555911.730394
Der Oberdieckgarten war ursprünglich nur durch die Klostermauer vom Hofgarten abgeteilt. Durch den Bau des Löwentorgebäudes 1925 wurden die Gärten jedoch getrennt. Benannt ist die Anlage nach Johann Georg Conrad Oberdieck einem der bedeutendsten deutschen Pomologen des 19. Jahrhunderts. ⊙48.3958811.73283
Alle diese Gärten werden von der Staatlichen Landesanstalt für Gartenbau Weihenstephan (Teil der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) unterhalten. Weitere öffentliche Gärten der Anstalt haben die Gebiete Kleingärten und Balkonpflanzen zum Thema. Des Weiteren existiert ein Lehrpfad über Pflanzenschutz. Teilweise sind diese Gärten im Winter geschlossen. Für die Lehre an der Hochschule stehen weitere Gärten zur Verfügung, die jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.[7]
Nur wenige Meter nordöstlich des Marienplatzes befindet sich der Amtsgerichtsgarten. Er liegt neben dem früheren Gebäude des Amtsgerichts, in dem heute Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind. ⊙48.40192411.744653
Der heutige Klostergarten Neustift war der Garten des gleichnamigen Klosters. Heute ist dies eine Grünfläche mit einem Bestand an großen Bäumen. Hier finden seit 1997 die Freisinger Gartentage statt. Dieser Gartenmarkt mit über einhundert Ausstellern zieht während eines Wochenendes mehr als 10.000 Besucher an.⊙48.40657111.759362 [8]
Klöster und Stifte
Bis zur Säkularisation gab es in und um Freising eine Vielzahl von Klöstern und Stiften. Auf dem Domberg bestanden die Stifte St. Paul, St. Johannes und St. Andreas. Bereits im 9. Jahrhundert existierte dort das Domkloster Freising. Westlich des Veitstores lag das Stift St. Veit. In der Altstadt lagen das Franziskanerkloster Freising und das Kloster der Franziskaner-Terziarinnen. Außerhalb des Gebiets des Hochstifts, aber heute auf Stadtgebiet, lagen die Klöster Weihenstephan und Neustift. Seit 2009 gibt es mit dem Bodhi Vihara ein kleines buddhistisches Kloster auf dem Domberg.
Museen
Im Gebäude des ehemaligen Knabenseminars befindet sich das Dombergmuseum, das Diözesanmuseum der Erzdiözese München und Freising. Es gilt nach den Vatikanischen Museen als das zweitgrößte kirchliche Museum der Welt. Im Gebäude des Fürstbischöflichen Lyceums (Asamsaal) ist das Museum des Historischen Vereins Freising untergebracht. Es widmet sich vor allem der Stadtgeschichte. Im Bürgerturm, einem renovierten Turm der ehemaligen Stadtmauer, finden wechselnde Ausstellungen zur Stadtgeschichte statt. Etwas außerhalb liegt das Europäische Künstlerhaus im Schönleutnerhof.
Theater
- Asamtheater, Marienplatz 7.: Barocktheater aus dem Jahr 1695 (Fürstbischöfliches Lyceum). 1978 komplett renoviert.
- Lindenkeller, Veitsmüllerweg 2: Kleinkunst- und Konzertbühne
Chöre
- Collegium Vocale Frisingae e. V.
- cappella vocale freising
- Domchor
- Peace Gospel-Chor Freising
- Sängerhort Freising e.V.
- Vokalensemble Cantabile Freising
- Chorgemeinschaft St. Georg
Bands
Sport
Das Freibad im Stadtteil Lerchenfeld wurde am 4. Juni 1902 eröffnet. Die Anfangs zwei Becken wurden 1969 zu drei neuen Becken umgestaltet. Schon 1964 wurden ein Wettkampfbecken und ein Sprungbecken gebaut. Vor den Olympischen Sommerspiele 1972 wurde das Schwimmbad von der Olympia-Baugesellschaft saniert. Es diente dann als Trainingscamp für Schwimmmannschaften. Ein eigenständiges Hallenbad besitzt Freising nicht. Die Öffentlichkeit kann allerdings das Schulschwimmbad des Josef-Hofmiller-Gymnasiums nutzen, wenn dort kein Schuluntericht stattfindet. Die Diskussion über den Bau eines neuen Hallenbades und dessen Standort beschäftigt die Freisinger Politik seit Jahren.[9]
Des Weiteren gibt es drei Badeseen in der näheren Umgebung. Zum einen sind dies der Vöttinger Weiher und der Pullinger Weiher. Schon auf dem Gebiet der Gemeinde Marzling liegt die Stoibermühle. Alle drei sind ehemalige Kiesgruben. Weitere Bademöglichkeiten bieten mehrere andere nicht zu Badeseen umgestaltete Kiesgruben. Dort ist das Baden allerdings meist offiziell nicht erlaubt. Seit der Nachrüstung einiger Kläranlagen kann man auch die Isar wieder als Badegewässer nutzen.
In der Luitpoldanlage gibt es eine im Jahr 2010 sanierte Kunsteisbahn. Diese ist nur einige Monate im Jahr in Betrieb. Die Diskussion ob und wie die Anlage eine Überdachung erhalten soll dauert an.
Das Stadion in der Savoyer Au bietet Platz für 5000 Zuschauer (1132 Sitzplätze, davon 510 überdacht). Neben zwei weiteren Fußballplätzen und Basketballplätzen liegt hier auch die Anlage des Tennis-Club ROT-WEISS Freising, mit mehreren Freiplätzen und einer Tennishalle.[10] Weitere Sportanlagen gibt es in den Luitpoltanlagen, in Vötting, Pulling und in Attaching. Letztere beherbergt auch die Anlagen der Freising Grizzlies, einem der wenigen Deutschen Baseballvereine.
Bundesweite Erfolge im Ringen und Gewichtheben kann der SpVgg Freising vorweisen. In Bahnhofsnähe betreibt die Freisinger Sektion des Deutschen Alpenvereins eine Kletterhalle.[11]
Traditionen und Feste
Das Korbiniansfest lockt jedes Jahr zahlreiche Pilger aus der ganzen Welt in den Freisinger Dom. Der Korbiniansschrein, der in der Krypta des Doms steht, wird außer bei der jährlichen Priesterweihe – die für das Erzbistum München und Freising immer in Freising stattfindet – nur bei diesem Fest in den Kirchenraum gebracht. Bei der Vesper, die das Fest beschließt, wird der Schrein feierlich durch den Kreuzgang des Domes getragen.
Am Wochenende vor dem Korbiniansfest kommen tausende Jugendliche aus ganz Bayern, und von weither über seine Grenzen hinaus, auf dem Domberg zusammen, um dort gemeinsam das Jugendkorbiniansfest zu feiern. Neben Gottesdiensten gibt es Workshops, Diskussionsrunden u. v. m.
Das „Vöttinger Weiher Open Air“ findet seit 1991 am ersten Augustwochenende in Freising statt. Das Open-Air mit alternativer Gitarrenmusik kann von bis zu 3.700 Gästen besucht werden und wird vom Kulturverein „Prima Leben und Stereo“ organisiert. [12]
Politik
Stadtratswahl 2008%40302010027,0%22,1%19,4%15,7%7,1%5,2%3,4%n. k.Gewinne und VerlusteIm Vergleich zu 2002%p1086420-2-4-6-8-10-12-14-12,2%+8,2%+5,9%-6,5%+0,2%+5,2%± 0,0%-0,9%Anmerkungen:f erstmals 2008 angetretenBürgermeister
Die Stadt Freising wird geleitet von einem Oberbürgermeister und zwei Bürgermeistern. Oberbürgermeister ist seit 1994 Dieter Thalhammer (SPD). Zweiter Bürgermeister ist Rudolf Schwaiger (CSU) und dritter Bürgermeister Benno Zierer (Freie Wähler).
(Ober)bürgermeister von Freising Person Amtszeit Partei Dieter Thalhammer 1994– SPD Adolf Schäfer 1970–1994 SPD, ab 1978 parteilos Max Lehner 1948–1970 Karl Wiebel 1946–1948 Emil Berg 1945/46 Rasch 30.04.–02.05.1945 Hans Lechner 1942–1945 NSDAP Carl Lederer 1933–1942 Gottlieb Schwemmer kommissarisch Stefan Bierner 1899–1933 Martin Mauermayr 1869–1899 Franz Krumbach 1853–1869 Stadtrat
Dem Stadtrat gehören derzeit acht Parteien und Gruppierungen an:
Sitzverteilung im Stadtrat seit 1946[13][14][15] CSU SPD FW GRÜNE ödp Die Linke FDP KPD BP Sonstige Gesamt 2008 11 (3)[Fußnote 1][16] 6 8 9 (8) [Fußnote 2][17] 3 2 1 Freisinger Mitte: 9[18]
(ab September 2011)40 2002 16 9 5 6 3 1 40 1996 15 9 5 6 2 1 1 BF 1 40 1990 14 10 6 1 2 1 U 2; FB 4 40 1984 16 10 3 1 1 UFB 3; FB 6 40 1978 23 12 2 UFB 3; 40 1972 19 17 2 2 40 1966 12 8 3 2 GDP/BHE 1 26 1960 10 9 2 2 GDP/BHE 2; UF 1 26 1956 8 7 2 4 UF 2; BHE 2; HB 1 26 1952 7 8 5 LH 4; FDW 2 26 1948 8 7 1 11 FLÜ 3; WAV 1 31 1946 19 (15) 11 (8) 1 31 (24)[Fußnote 3] - BF = Bürgerforum
- FB = Freisinger Block
- U = Union Freisinger Bürger
- UFB = Unabhängige Freisinger Bürger
- UF = Unabhängige Freisinger
- HB = Hausbesitzer
- LH = Liste der Heimatvertriebenen
- FDW = Freie Demokratische Wählergemeinschaft
- FLÜ = Flüchtlingsparteien
- ↑ Ende August 2011 verließen acht Stadräte Partei und Fraktion
- ↑ Mitte September 2011 wechselte eine Stadträtin von den Grünen zu den acht Ausgetretenen CSU-Stadträten
- ↑ Der Stadtrat wurde auf Anordnung des bayerischen Innenministeriums nachträglich vergrößert. Die zusätzlichen Sitze gingen an die CSU und die SPD
Wappen
Der obere Teil des Wappens zeigt die Bayerische Raute. Der Bär im unteren Teil erschien das erste Mal 1340, als er zwischen zwei Stadttürmen abgebildet war. Der Korbiniansbär ist das Symbol des ersten Bischofs von Freising Korbinian. Ursprünglich war auch der Freisinger Mohr und Kirchtürme auf dem Wappen abgebildet. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts war der Bär das alleinige Motiv. Nach der Säkularisation wurde Freising ein Teil Bayerns und dementsprechend wurden 1806 die bayerischen Rauten in das Wappen integriert. Das heutige Stadtwappen wurde 1819 festgelegt.
Die Stadtfarben von Freising sind rot und weiß. Das Bündel des Bären im Stadtwappen zeigt eben jene Farben (beziehungsweise heraldisches silber statt weiß). Seit 1938 werden die Straßenschilder in Freising in diesen Farben gestaltet.[19]
Als erster der Erzbischöfe von München und Freising nahm Josef Ratzinger, in Erinnerung an seine Freisinger Zeiten, außer dem üblichen Freisinger Mohren, der seit 1286 im Wappen der Bischöfe erscheint, auch den Korbiniansbären in sein Bischofswappen auf. Bär wie Mohr führt er auch als Papst Benedikt XVI. weiterhin in seinem Wappen.
Städtepartnerschaften
Stadt Staat seit Obervellach Österreich 1963 Innichen/San Candido Italien 1969 Maria Wörth Österreich 1978 Waidhofen an der Ybbs Österreich 1986 Arpajon Frankreich 1991 Bischoflack/Škofja Loka Slowenien 2004 Während Arpajon als Geburtsort des Bistumsgründers Korbinian gilt, lagen die anderen Orte früher auf Freisinger Besitz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die meisten der 39.800 Erwerbstätigen (davon ca. 28.000 am Flughafen München) sind in den Bereichen „Handel und Verkehr“ sowie „übrige Dienstleistungen“ beschäftigt. Aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt München und zum Münchener Flughafen hat Freising seit Jahrzehnten eine sehr geringe Arbeitslosenquote.
Verkehr
Den Süden des Stadtgebietes durchquert die Bundesautobahn 92, die Freising an München und Niederbayern anbindet. Wenige Kilometer westlich bei Allershausen verläuft die A 9. Von Freising durch die Hallertau nach Abensberg verläuft die Bundesstraße 301. Für diese gibt es Planungen, sie in Form einer Nordostumgehung aus dem Stadtgebiet heraus zu nehmen. Die Umgehung würde südlich von Zolling vom bisherigen Straßenverlauf abzweigen und bei Marzling auf die Bundesstraße 11 treffen, die ebenfalls durch Freising verläuft. Die Staatsstraße 2084 verbindet Freising einerseits mit Allershausen und andererseits mit Erding. Diese Staatsstraße soll mit der geplanten Westtangente an die B 11 angebunden werden. Um den Verkehr in der Innestadt zu vermindern, soll dazu ein Tunnel den Ortsteil Vötting unterqueren und die Tangente bei der Schlüterbrücke auf die B 11 und die Südtangente treffen. Die Planungen für dieses umstrittene Projekt dauern allerdings schon mehrere Jahrzehnte an.
Die älteste Isarquerung in Freising ist die Korbinianbrücke, die aber nur noch für Stadtbusse sowie Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist. Der Großteil des Verkehrs läuft heute über die wenige hundert Meter entfernt liegende Luitpoldbrücke. Weitere Brücken liegen an der Südumgehung (Schlüterbrücke) und im Osten (B 11). Noch im Gemeindegebiet liegen die Autobahnbrücke bei Achering und die parallel verlaufende Bahnbrücke der Strecke zum Flughafen München. Nahe den beiden letzteren Brücken gibt es noch eine schmale Brücke aus Holz und Stahl, die hauptsächlich von Fußgängern und Radfahrern benutzt wird.
Die erste Eisenbahn-Verbindung erfolgte 1858 mit der Bahnstrecke München–Regensburg. Am Bahnhof Freising verkehren Regionalzüge von München über Landshut in Richtung Passau, Regensburg, Nürnberg und Hof. Einmal täglich gibt es eine direkte Verbindung nach Prag. Seit 1972 ist Freising zusätzlich durch die S-Bahnlinie 1 des Münchner Verkehrsverbund (MVV) an die Landeshauptstadt München angebunden. Im Gemeindeteil Pulling gibt es einen weiteren S-Bahn-Halt. Daneben liegt auch die Station Flughafen-Besucherpark auf dem Freisinger Stadtgebiet. Neben dem zweiten Ast der S1 verkehrt hier die S8. Bis in die 70er-Jahre gab es noch einen Haltepunkt im Stadtteil Neustift. Dort hielten die Züge, die über Langenbach in Richtung Zolling und darüber hinaus fuhren (Hallertauer Lokalbahn). Nach deren Einstellung wurde der Haltepunkt aufgegeben. Im Rahmen des Erdinger Ringschlusses ist geplant eine neue Bahnstrecke von Freising zum Flughafen und später über Erding weiter an die Bahnstrecke München–Mühldorf zu bauen. Sie soll hauptsächlich der Anbindung des Flughafens an Ostbayern dienen.
Die Stadtwerke Freising betreiben ein Stadtbusnetz mit mehreren Linien. Zu diesem Netz gehören auch eine Buslinie nach Marzling und eine zum Flughafen. In Nächten vor Samstagen, Sonntagen, Feiertagen sowie zu größeren Festen (Volksfest u.ä.) verkehrt ein Nachtbus in Stundentakt. Alle Linien beginnen am Bahnhof. Dort befindet sich auch ein Busbahnhof für Regionalbusse.
Der Münchener Flughafen ist nur 6 km vom Zentrum Freisings entfernt. Mit etwa 35 Millionen abgefertigten Passagieren (2010) ist er der zweitgrößte deutsche Flughafen und einer der 10 größten Europas.
Bis zum Aufkommen der Eisenbahn spielte die Flößerei auf der Isar für den Transport eine bedeutende Rolle.
Unternehmen von überregionaler Bedeutung
- Flughafen München
- Molkerei Weihenstephan (Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG)
- Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, älteste Brauerei der Welt (seit 1040)
- Texas Instruments (Halbleitertechnik), Hauptkonzernsitz in Europa
- Degussa AG, Food Ingredients GmbH (bis 2006)
- Anton Schlüter München (Traktorenhersteller, bis 1993)
- Deutsche Post AG, größte Briefniederlassung in Bayern
- HAWE Hydraulik
- Krones (bis 1983 Anton Steinecker Maschinenfabrik), Brauereianlagen
Bildung und Forschung
Vorschulen und Schulen
- 20 Kindergärten
- 6 Horte
- 7 Volksschulen
- 2 Sonderschulen
- 1 Sprachschule
- 2 Sing-und Musikschulen
- 1 Realschule (Karl-Meichelbeck-Realschule)
- 3 Gymnasien (Camerloher-Gymnasium, Dom-Gymnasium, Josef-Hofmiller-Gymnasium)
- 1 Wirtschaftsschule
- 3 Berufsfachschulen
- 1 Volkshochschule
- 1 Fachoberschule/Berufsoberschule
- 1 Staatliche Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan
Hochschulen
In den westlichen Stadtteilen Weihenstephan und Vötting befindet sich das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München. Hier studieren etwa 3000 Studenten. Ebenfalls in Weihenstephan befindet sich der Freisinger Teil der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Beide Einrichtungen entstanden aus den Forst- und Landwirtschaftsschulen, die in den Gebäuden des Klosters Weihenstephan eingerichtet wurden, weil sie nach der Säkularisation leer standen. Das Klinikum Freising ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München.
Forschungs- und Bildungszentren
Im Umkreis um die beiden Hochschulen entstanden mehrere Forschungszentren. Zur Technischen Universität München gehören das TUM Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, das TUM Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung und das TUM Hans Eisenmann-Zentrum für Agrarwissenschaften. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft sind Behörden des Freistaates Bayern. Weitere außeruniversitäre Einrichtungen sind die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, ein Standort der DEULA und das Gründerzentrum für die Grüne Biotechnologie IZB Freising-Weihenstephan.
Neben dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich gibt es auch Einrichtungen im Bereich der religiösen Bildung. Das Institut für Theologische und Pastorale Fortbildung Freising widmet sich der Fortbildung von Seelsorgern. Ebenfalls in der ehemaligen Residenz auf dem Domberg hat das Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus seinen Sitz. Weitere Angebote bieten das Katholisches Kreisbildungswerk und das Pallotti-Haus, ein christliches Bildungshaus und Therapiezentrum.
Bibliotheken
Die Stadtbibliothek wurde 1959 gegründet. Nach mehreren Standortwechseln befindet sie sich seit 2006 in der alten Feuerwache in der Unteren Hauptstraße ⊙48.40210511.747625. Diese wurde für diesen Zweck aufwändig renoviert. Auf dem Domberg hat die Dombibliothek Freising ihren Sitz. Im Hofgarten in Weihenstephan liegt die Zentralbibliothek der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ⊙48.39477511.730298. Ebenfalls in Weihenstephan liegt eine Teilbibliothek der Universitätsbibliothek der Technischen Universität München ⊙48.39830211.722476. Seit Mai 2011 bieten diese vier Bibliotheken einen gemeinsamen Freisinger Bibliothekskatalog an. Damit können die etwa 850.000 Medien der Bibliotheken von einer Online-Oberfläche aus durchsucht werden.[20]
Gesundheitswesen
1705 veranlasste Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck den Bau eines Krankenhauses. Dieses entstand östlich der Stadt an der Landshuter Straße. Ab 1818 war es das Militärlazarett der Kaserne, die nach der Säkularisation im Kloster Neustift bestand. Diesem Zweck diente das Gebäude bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918/19. 1929 erwarb die Stadt das Gebäude und richtete dort Wohnungen ein. Ab 1938/39 diente es als Wohnheim für Schülerinnen. 1945 wurde es als Hilfskrankenhaus wieder eröffnet. 1952 wurde eine Isolierstation angebaut. Nach der Ferrtigstellung des Neubaus des Kreiskrankenhauses an der Mainburger Straße wurde es am 30. Juni 1972 geschlossen. Heute befindet sich dort unter anderem die städtische Musikschule.⊙48.4037411.753021
Als Ersatz für das dem Militär übergebene Krankenhaus entschied sich die Stadt nördlich der Innenstadt ein neues städtisches Krankenhaus zu errichten. Die Grundsteinlegung fand 1829 statt. Dieses wurde 1834 auf dem Gelände des ehemaligen Hofgartens eröffnet. Nach der Wiedereröffnung des Krankenhauses an der Landshuter Straße wurde es zum Chirurgisches Krankenhaus. Nach 1972 blieb nur die neue Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Gebäude. 1974 wurde auch diese ins neue Kreiskrankenhaus verlegt und das Krankenhaus endgültig geschlossen. Heute befindet sich dort die Volkshochschule Freising. ⊙48.4029611.744417
Aufgrund eines Gesetzes war der Distrikt Freising (Vorläufer des Landkreises Freising) 1860 verpflichtet, ein eigenes Krankenhaus zu errichten. Aus Geldmangel konnte vorerst kein eigenes Gebäude für diesen Zweck errichtet werden. Bis 1884 war das Distriktkrankenhaus deswegen im Gebäude des städtischen Krankenhauses untergebracht. 1884 konnte eine eigenes Gebäude (ein umgebauter Bauernhof) an der Mainburger Straße bezogen werden. Nach mehreren Erweiterungen wurde es 1919 in Bezirkskrankenhaus und 1939 in Kreiskrankenhaus umbenannt. 1955 wurde ein Zweckverband gegründet, um die Krankenhäuser von Stadt und Kreis unter einem Dach zu vereinigen. Dieser wurde allerdings ein Jahr später wieder aufgelöst. Der Kreis errichtete in Folge dessen bis 1958 einen Neubau neben dem bestehenden Gebäude von 1884, das danach nicht mehr genutzt, aber erst 1970 abgerissen wurde. Nach der Gründung eines neuen Zweckverbandes 1963 wurde beschlossen, die drei Häuser doch zu vereinigen. Dazu wurde das Kreiskrankenhaus um zwei neue Bettenbauten erweitert. Da Freising 1972 seine Kreisangehörigkeit verlor, löste sich der Zweckverband 1973 auf. Die Erweiterung wurde 1974 abgeschlossen. Ab 1993 wurden große Teile des Hauses saniert bzw. neu gebaut. Seit 2005 trägt das Krankenhaus den Namen Klinikum Freising und seit 2006 ist es ein Akademisches Lehrkrankenhaus der TU-München. [21] [22]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Freising hat seit 1869 insgesamt 24 Personen die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der bekannteste Ehrenbürger Freisings ist der amtierende Papst Benedikt XVI..
Söhne und Töchter der Stadt
- Ferdinand Bader (* 1981), Skispringer
- Hans Bals (1917–2004), Politiker (SPD), MdB
- Richard Braungart (1872–1963), Schriftsteller und Kunstkritiker
- Alexis Dworsky (* 1976), Künstler
- Georg Eder (1523–1587), Reichshofrat
- Dieter Fischer (* 1971), Fernseh- und Theaterschauspieler
- Conny Freundorfer (1936–1988), Tischtennisspieler
- Karl Hobmair (1911–2003), Heimatforscher
- Alexander Kutschera (* 1968), Fußballspieler
- Reinhard Löw (1949–1994), Historiker
- Christian Magerl (* 1955), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), MdL in Bayern
- Peter Neumair (* 1950), Ringer
- Oskar Ritter von Niedermayer (1885–1948), Offizier und Abenteurer
- Karl Obermayr (1930–1985), Volksschauspieler
- Franz Obermeier (* 1946), Politiker (CSU), MdB
- Vincenz Pall von Pallhausen (1759–1817), bayrischer Beamter, Archivar und Historiker
- Hans Pflügler (* 1960), Fußballspieler
- Andreas Portune (1875–1945), Politiker (SPD, USPD, SAPD) und Gewerkschafter, MdR
- Ludwig Prandtl (1875–1953), Physiker
- Georg Reif (1946–1999), Maler
- Martin Ruland der Ältere (1532–1602), Arzt und Alchemist
- Benignus von Safferling (1824–1899), General der bayerischen Armee und Kriegsminister
- Johannes Schiltberger (1380 bis nach 1427), möglicherweise auch aus München
- Johann Stadlmayr (1575–1648), Hofkapellmeister und Komponist
- Alois Steinecker (1857–1943), Bauunternehmer
- Hans Unterleitner (1890–1971), Politiker (USPD/SPD), Staatsminister und Reichstagsabgeordneter
- Therese von der Vring (1894–1927), Malerin des Expressionismus
- Brigitte Wagner (* 1983), Ringerin
- Ludwig Zehetner (* 1939), Bayerischer Mundartforscher und Schriftsteller
- Lothar Zirngiebl (1902–1973), Entomologe
Sonstiges
Zitate
- „Freysing, die vornehmste Stadt in Oberbayern.“ Michael Wening, 1701
- „Wer in Freysingen keinen Pfaffen gesehen, der darf nicht sagen, daß er dort gewesen.“ Johann Pezzl, 1784
- „Wer Freising nicht gesehen hat, kennt Altbayern nicht.“ Wilhelm Heinrich Riehl, 1866
- „Wenn heute nicht Weihenstephan wäre, könnte etwas Ähnliches an keiner anderen Stelle geschaffen werden.“ Paul Kulisch, 1927
- „Freising ist das Herz und Hirn Altbayerns.“ Rudolf Pörtner, 1964
- „Die Herzmitte unseres Erzbistums.“ Friedrich Wetter, 2006
Sonstiges
Die Autorin Roswitha Wildgans siedelt die Handlung ihrer Bücher in Freising an. Bis 2010 erschienen 5 Kriminalromane.
Fotogalerie
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Stadtpfarrkirche St. Georg (vom Domberg gesehen)
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Ehem. Fürstbischöfliches Lyceum und Gymnasium am Marienplatz (ab 1695)
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Heiliggeistspital mit Heiliggeistkirche (1686)
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Ehem. fürstbischöfliche Residenz, heute Kardinal-Döpfner-Haus (im Kern 14. Jh.)
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Mohrenbrunnen am Fürstendamm (1700)
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Ziererhaus (Ehem. Hofmaurermeisterhaus, jetzt Standesamt, um 1730)
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Ruine der Asamkapelle St. Korbinian am Südhang des Weihenstephaner Berges (1720)
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Der Innenhof des Klosters Neustift, heute Landratsamt, im Hintergrund St. Peter und Paul (um 1700)
Literatur
- Josef Maß: Das Bistum Freising im Mittelalter, Wewel Verlag, München 1986. ISBN 3-87904-153-9
- Rudolf Pörtner: Die Erben Roms. Städte und Stätten des deutschen Früh-Mittelalters, Econ Verlag, München 1987. ISBN 978-3-430175-33-3
- Wolter v. Egan-Krieger: Tradition mit dunklen Flecken – Historische Kleinigkeiten aus Freising, Gerd Spann Verlag, Kranzberg 1987. ISBN 3-923775-04-0
- Wolter v. Egan-Krieger: Gaukler ihrer Zeit – Die letzte Hexeninquisition in Freising, Gerd Spann Verlag, Kranzberg 1992. ISBN 3-923775-16-4
- Sigmund Benker/Marianne Baumann-Engels: Freising. 1250 Jahre Geistliche Stadt – Ausstellung im Diözesanmuseum und in den historischen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989, Wewel Verlag, München 1989. ISBN 3-8790-4162-8
- Norbert Keil, Das Ende der geistlichen Regierung in Freising. Fürstbischof Joseph Konrad von Schroffenberg (1790 - 1803) und die Säkularisation des Hochstifts Freising (= Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte, Band 8), München 1987, Zugleich Hochschulschrift: München, Univ., Diss., 1984, ISBN 3-87744-035-5.
- Georg Schwaiger (Hrsg.): Das Bistum Freising in der Neuzeit, Wewel Verlag, München 1989. ISBN 3-87904-155-5
- Georg Schwaiger (Hrsg.): Das Erzbistum München und Freising im 19. und 20. Jahrhundert, Wewel Verlag, München 1989. ISBN 978-3-87904-156-5
- Hans Gruber: Es geschah zwischen den drei Bergen – Geschichten aus Freising, Freisinger Künstlerpresse, 1989. ISBN 3-927067-05-9
- Friedrich Fahr, Hans Ramisch und Peter B. Steiner (Hrsg.): Freising. 1250 Jahre Geistliche Stadt II – Beiträge zur Geschichte und Kunstgeschichte der altbayerischen Bischofsstadt, Wewel Verlag, München 1994. ISBN 3-87904-125-3
- Hubert Glaser (Hrsg.): Freising als Bürgerstadt – Festschrift zur Tausendjahrfeier der Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 1996. ISBN 3-7954-1099-1
- Hubert Glaser (Hrsg.): Freising wird bairisch, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2002. ISBN 3-7954-1506-3
- Agnes Kellendorfer: Stadtführer Freising, Galli Verlag, 2003. ISBN 3-931944-92-1
- Joachim Hamberger (Hrsg.): Papst Benedikt XVI. in Freising, Freisinger Verlag, 2007. ISBN 978-3-00-021226-0
- Peter Hacker: Freising Was die Stadt im 20. Jahrhundert bewegte, Verlag Karl Stutz, Passau 2002. ISBN 3-88849-111-8
- Historischer Verein Freising (Hrsg.): Freising von 1945 bis 1950. 21. Sammelblatt des Historischen Vereins Freising für das Jahr 1950, Neue Münchner Verlags - G.m.b.H., München 1950.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, hg. vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München 1987 (Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns), S. 92.
- ↑ a b c Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 601
- ↑ Revolution in Freising
- ↑ a b Bevölkerung Freising in Zahlen
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2009
- ↑ Weihenstephaner Gärten
- ↑ Website der Freisinger Gartentage/
- ↑ Chronik des Freisinger Freibades
- ↑ http://www.sefreising.de/index.php?option=com_content&task=view&id=93&Itemid=88 http://www.sefreising.de
- ↑ http://www.dav-freising.de/
- ↑ festivalguide.de: Prima leben und Stereo Festival 2009 – Festival Infos, Tickets und mehr | Festivalguide 2010, Zugriff am 26. Mai 2010
- ↑ Wahlergebnisse 2008
- ↑ Historischer Verein Freising (Hrsg.): Freising von 1945 bis 1950. 21. Sammelblatt des Historischen Vereins Freising für das Jahr 1950. Neue Münchner Verlags - G.m.b.H., München 1950, S. 69 f.
- ↑ Peter Hacker: Freising - was die Stadt im 20. Jahrhundert bewegte. 1 Auflage. Verlag Karl Stutz, Passau 2002, ISBN 3888491118.
- ↑ CSU-Fraktion spaltet sich
- ↑ Fraktionswechsel von Ricarda Schindler
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/freising-vor-der-ob-wahl-freisinger-mitte-1.1142918
- ↑ Stadtwappen der Stadt Freising
- ↑ Freisinger Bibliothekskatalog
- ↑ Chronik auf der Seite des Klinikums Freising
- ↑ Broschüre zum 150. Jahrestag
Weblinks
Commons: Freising – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Freising in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Freising: Wappengeschichte vom HdBG
- Zur Geschichte Freisings
- Landkarten mit Radrouten
- Freising: Amtliche Statistik des LStDV
Städte und Gemeinden im Landkreis FreisingAllershausen | Attenkirchen | Au i.d.Hallertau | Eching | Fahrenzhausen | Freising | Gammelsdorf | Haag a.d.Amper | Hallbergmoos | Hohenkammer | Hörgertshausen | Kirchdorf a.d.Amper | Kranzberg | Langenbach | Marzling | Mauern | Moosburg a.d.Isar | Nandlstadt | Neufahrn b.Freising | Paunzhausen | Rudelzhausen | Wang | Wolfersdorf | Zolling
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