Fátima

Fátima
Fátima
Wappen Karte
Wappen von Fátima
Fátima (Portugal)
Fátima
Basisdaten
Region: Centro
Unterregion: Médio Tejo
Distrikt: Santarém
Concelho: Ourém
Koordinaten: 39° 38′ N, 8° 40′ W39.628611111111-8.6652777777778349Koordinaten: 39° 38′ N, 8° 40′ W
Einwohner: 10.302 (Stand: 2001)
Fläche: 71,29 km²
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner pro km²
Höhe: 349 m
Postleitzahl: 2496
Politik
Bürgermeister: Natálio de Oliveira Reis
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Fátima
Rua do Adro 50 Apartado 83
2496-908 Fátima
Webseite: www.jf.fatima.pt


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Fátima (IPA ['fatimɐ]) ist eine Stadt (Cidade) im Kreis Ourém in Portugal. Sie ist der wichtigste Wallfahrtsort in Portugal und einer der wichtigsten der Römisch-Katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort Fátima liegt etwa 130 Kilometer nördlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon an der Autobahn A1, der Hauptverkehrsader zwischen Lissabon und Porto. Fátima gehört zum Distrikt Santarém und zum Bezirk Vila Nova de Ourém. Der Ort hat eine Fläche von ca. 71 km² und etwa 10.000 Einwohner (2001).

Historische Bedeutung

Die zuvor von muslimischen Mauren beherrschte Region Santarem wurde 1147 von christlichen Portugiesen erobert. Den arabischen Namen „Fatima“ soll der Ort einer Legende zufolge von Fatima, der schönen Tochter eines maurischen Fürsten – ihrerseits benannt nach der Tochter des Propheten Mohammed – erhalten haben. Im Jahr 1158 soll sie, nachdem sie von christlichen Eroberern entführt und an den Grafen von Ourém verkauft worden war, sich aus Liebe zu diesem haben taufen und mit ihm vermählen lassen. In dem Ort, den ihre gräflichen Nachkommen nach ihr benannt haben, soll sie ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Jene Fatima ist nur eines von mehreren Beispielen einer Moura encantanda der portugiesischen Folklore, die Geschichte taucht in ähnlichen Versionen in verschiedenen Orten Portugals auf.

Religiöse Bedeutung

Santuário de Fátima

Fátima ist ein bedeutender katholischer Wallfahrtsort, der, ähnlich wie Lourdes, auch von Kranken mit der Hoffnung auf Wunderheilung aufgesucht wird.

Berichtet wird, dass am 13. Mai 1917 drei Hirtenkinder, Lúcia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto, auf einem freien Feld eine Erscheinung der Jungfrau Maria erfahren hätten. Diese habe ihnen befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurückzukommen. Die Kinder vereinbarten untereinander Stillschweigen über diese Erscheinung, Jacinta brach jedoch dieses Versprechen, und so fanden sich am 13. Juni einige Neugierige ein, die sich mit eigenen Augen überzeugen wollten, ob die Geschichten der Kinder stimmten. Als jedoch im Juli, August und September die Zahl der Schaulustigen immer größer wurde, kündigte die Erscheinung für den 13. Oktober ein Wunder an. Am fraglichen Tag hätten Zehntausende von Anwesenden das Sonnenwunder gesehen – sie konnten problemlos die Sonne, die einer Silberscheibe ähnelte, anschauen, während sich diese wie ein Feuerrad drehte.

Am 13. Mai 1930 wurden die Erscheinungen durch den Bischof von Leiria als „glaubwürdig erklärt und die öffentliche Verehrung Unserer Lieben Frau von Fátima gestattet“.

Den drei Kindern seien während der dritten Erscheinung am 13. Juli die drei Geheimnisse von Fátima überliefert worden. 1941 schrieb Schwester Lúcia (1907–2005), eines der drei Kinder und das einzige, das zu diesem Zeitpunkt noch lebte (die beiden anderen wurden Opfer der Spanischen Grippe), das erste und zweite Geheimnis, 1944 das dritte Geheimnis auf. Die ersten beiden wurden direkt zur Veröffentlichung freigegeben, das dritte jedoch wurde versiegelt dem Papst zugestellt und sollte nicht vor dem Jahr 1960 veröffentlicht werden.

Papst Johannes XXIII. entschied sich gegen eine Veröffentlichung des dritten Geheimnisses von Fátima. Dieses wurde erst am 26. Juni 2000 in Rom durch Kardinal Joseph Ratzinger und Erzbischof Tarcisio Bertone bekannt gemacht. Der Inhalt beziehe sich nach Meinung mancher auf das Papstattentat vom 13. Mai 1981, welches sich am Jahrestag der ersten Erscheinung ereignete. Papst Johannes Paul II. besuchte seinen Attentäter Mehmet Ali Agca 1983 im Gefängnis. Bei dem Gespräch soll dieser sich auf die Erscheinungen von Fátima bezogen haben, indem er Papst Johannes Paul II. mehrfach gefragt habe, was das denn für eine Königin gewesen sei, die seinen Tod verhindert habe.[1]

Johannes Paul II. war dreimal in Fátima. Dort hat er auch am 13. Mai 2000 Jacinta und Francisco Marto selig gesprochen. Auch andere Päpste, wie Pius XII., hatten zu diesem Ort eine besondere Beziehung.

Gegenüber der alten Kathedrale Basilica Antiga wurde 2007 die neue Kirche Igreja da Santissima Trindade eingeweiht. Sie ist mit annähernd 9000 Sitzplätzen die viertgrößte katholische Kirche der Welt und der bislang größte Kirchenneubau des 21. Jahrhunderts (2009). Zwischen den beiden Kirchen befindet sich zudem der größte Kirchenvorplatz der Welt.

Städtepartnerschaften

In der Zusammenarbeit „Shrines of Europe“ ist Fátima seit 1996 mit fünf anderen Marienwallfahrtsorten verbunden. Diese sind:

Deutschland Altötting (Deutschland)
Italien Loreto (Italien)
Frankreich Lourdes (Frankreich)
Österreich Mariazell (Österreich)
Polen Tschenstochau (Polen; poln. Częstochowa)

Literatur

  • Manfred Adler: Das „dritte Geheimnis“ von Fatima, 2. Auflage. Verlag Anton Schmid, Durach 1988.
  • Antonio Borelli Machado: Fatima. Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung?. Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-9805070-6-8.
  • L. Gonzaga da Fonseca: Maria spricht zur Welt. 15. Auflage. Tyrolia, Innsbruck-Wien-München 1963.
  • Josef Hanauer: Das „Dritte Geheimnis von Fatima“ kommentiert und demaskiert, Regensburg 2001.
  • Michael Hesemann: Das Fatima-Geheimnis. 2. Auflage. Kopp, Rottenburg 2002.
  • Kilian Lechner: Pilgerwege Fátima – Pilgerwegsführer, Heinrichs-Verlag, Bamberg, ISBN 978-3-89889-090-8.
  • J. de Marchi: Fatima von Anfang an. Fatima/Portugal.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Fátima – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stanislaw Dziwisz: Mein Leben mit dem Papst: Johannes Paul II. wie er wirklich war. Verlag St. Benno, 2007. ISBN 978-3-7462-2346-9
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