- Führerbegleitkommando
-
Das Führerbegleitkommando (FBK) war eine am 29. Februar 1932 auf Veranlassung von Heinrich Himmler ins Leben gerufene Einheit, die mit dem Personenschutz von Adolf Hitler betraut war. Das Führerbegleitkommando ist nicht zu verwechseln mit dem 1933 als unabhängige Einheit ins Leben gerufenen „Kommando zum Schutz des Führers“ (Kriminalkommando, Kommando z.b.V.). Während das letztere 1934 im Reichssicherheitsdienst aufging, blieb das Führerbegleitkommando bis 1945 als eigenständige Einheit bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem Hitler bereits seit den frühen 1920er Jahren von verschiedenen Leibwächtern begleitet worden war, wurde sein Personenschutz im Frühjahr 1932, im Vorfeld der Wahlkämpfe dieses Jahres, auf eine neue Grundlage gestellt: Heinrich Himmler suchte zu diesem Zweck zwölf SS-Männer aus, die er Hitler als potentielle Leibwächter vorstellte. Von diesen wählte Hitler acht aus, die sich fortan als engster Ring seines persönlichen Personenschutzes unter dem Namen Führerbegleitkommando ständig in seiner Nähe aufhielten.
Die acht Männer, die das ursprüngliche Führerbegleitkommando bildeten, waren:
- Adolf Dirr
- Bruno Gesche
- Bodo Gelzenleuchter
- Kurt Gildisch
- Willy Herzberger
- Erich Kempka
- August Körber
- Franz Schädle
Erstmals in Erscheinung trat das Begleitkommando während der Wahlkampfreisen Hitlers im Jahr 1932. Im März 1933 rief Himmler das so genannte Kommando zum Schutz des Führers ins Leben, das – entsprechend der Neigung Hitlers, mehrere Organisationen mit identischer Zuständigkeit nebeneinander stehen und um seine Gunst konkurrieren zu lassen – mit denselben Aufgaben wie das Führerbegleitkommando beauftragt war. Anders als das Führerbegleitkommando, vor allem alte SS-„Raufbolde“ ohne besondere Vorbildung, waren die Angehörigen des Kommandos zum Schutz des Führer professionelle Kriminalbeamte mit Erfahrung im Personenschutz.
Seit 1934 gehörten die Mitglieder des Führerbegleitkommandos verwaltungsmäßig dem Stab der 1933 gegründeten Leibstandarte Adolf Hitler an, der persönlichen Leibgarde Hitlers.
Das Führerbegleitkommando bestand bis zum Tod Hitlers am 30. April 1945. Sein letzter Kommandeur Franz Schädle erschoss sich einen Tag nach dem Suizid Hitlers. In der Nachkriegszeit wurden die überlebenden Mitglieder des Kommandos, die aufgrund ihrer ständigen Nähe zu Hitler zahlreiche Interna seiner politischen Tätigkeit wie seines Privatlebens kannten, vielfach von Historikern als Zeugen bei der Untersuchung der Geschichte der NS-Zeit im Allgemeinen und der Erforschung der Biographie und Persönlichkeit Hitlers im Besonderen benutzt.
Kommandeure des Führerbegleitkommandos
- März 1932 bis Herbst 1932: Bodo Gelzenleuchter
- Herbst 1932 bis 11. April 1933: Willy Herzberger
- 11. April 1933 bis 15. Juni 1934: Kurt Gildisch
- 15. Juni 1934 bis Dezember 1944/Januar 1945: Bruno Gesche
- Januar 1945 bis April 1945: Franz Schädle
Siehe auch
Literatur
- Peter Hoffmann: Hitler's Personal Security: Protecting the Fuhrer 1921-1945. Da Capo Press, New York, USA 8. November 2000 (Originaltitel: Hitler's Personal Security: Protecting the Fuhrer 1921-1945), ISBN 0306809478=.
Weblinks
- Der Kommandant Führerhauptquartier auf der Webseite des Bundesarchivs
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.