Gabeldeichsel

Deichsel beim Zweispänner

Deichsel eines landwirtschaftlichen Anhängers

Fahrsport: Einspänner mit Gabeldeichsel

Als Deichsel bezeichnet man die Zugvorrichtung an gezogenen Fahrzeugen. Sie ist bei einachsigen Fahrzeugen fest angebracht, bei mehrachsigen beweglich mit dem Lenkkranz der Vorderachse verbunden.

Bei Anhängern ist sie üblicherweise aus Metall und bildet die Verbindung zur Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs. Bei Kutschen kann sie auch aus Holz bestehen. Hier gibt es eine so genannte Deichselbrille, an der die sogenannten Aufhalter für die Zugtiere befestigt werden.

Während bei von Kraftfahrzeugen gezogenen Wagen der Zug direkt über die Deichsel erfolgt, werden von Zugtieren gezogene Wagen mit Ausnahme von leichten Rennsulkys nicht über die Deichsel, sondern über direkt am Wagen befestigte Zugstränge gezogen.

Gabeldeichsel

Eine Gabeldeichsel ist eine Deichsel für Wagen und Kutschen, die von einer ungeraden Zahl von Zugtieren nebeneinander, meist jedoch von nur einem, gezogen werden. Die Gabeldeichsel besteht aus zwei an der Hinterseite fest oder beweglich verbundenen Anzen, die nach oben geklappt werden können, um das Zugtier vor den Wagen zu stellen. Anschließend werden die Anzen heruntergeklappt und am Geschirr befestigt.

Elektronische Deichsel

Unter einer elektronischen Deichsel versteht man die nicht-taktile Koppelung von Fahrzeugen (meist Nutzfahrzeuge) mit Hilfe von Elektronik und Computertechnik. Die hinteren Fahrzeuge folgen dabei dem Führungsfahrzeug automatisch, als ob sie mit einer realen Deichsel an das Führungsfahrzeug angekoppelt wären. Dies erfordert umfassende Sensorik (z. B. für Abstandsmessung und Bild-/Mustererkennung) sowie spezielle Computersoftware. Elektronische Deichseln befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Sie sollen es ermöglichen, eine Kolonne von Fahrzeugen mit geringem Abstand und nur einem Fahrer zu steuern und dabei aufgrund des geringeren Luftwiderstandes weniger Treibstoff zu verbrauchen.

Kuriositäten

• Das Deichselrecht bezeichnet eine frühere Dienstbarkeit, bei der die Deichsel eines auf dem eigenen Grundstücks abgestellten Wagens auf den Nachbargrund reichen durfte.