Gaius Licinius Mucianus

Gaius Licinius Mucianus

Gaius Licinius Mucianus war ein römischer General und Politiker im 1. Jahrhundert n. Chr.

Er trat zum ersten Mal als Suffektkonsul, wohl im Jahr 64, in Erscheinung. Er wurde später zum Statthalter von Syrien ernannt. Dort bekämpfte er den Jüdischen Aufstand, allerdings ohne Erfolg, weshalb Vespasian nach Judaea geschickt wurde, um den Aufstand niederzuschlagen. Anfänglich kam es zwischen Mucianus und Vespasian zu Spannungen, weil Mucianus sich gegenüber dem Feldherrn Vespasian als Statthalter zurückgesetzt fühlte.

Nach Neros Tod und dem Ausbruch des Bürgerkriegs leisteten sowohl Vespasian als auch Mucianus nacheinander Otho und Vitellius den Treueid, planten jedoch insgeheim die Erhebung eines eigenen Kandidaten für das Kaiseramt. Dabei schieden jedoch sowohl der kinderlose Mucianus als auch der verbündete Präfekt von Ägypten Tiberius Iulius Alexander aus, der kein gebürtiger Römer und nur Angehöriger des Ritterstandes war. So wurde Vespasian zum Kaiser ausgerufen und Mucianus mit dem Großteil der römischen Truppen im Ostteil des Reiches, etwa 20.000 Mann, nach Westen gesandt, um Vitellius zu stürzen. Bevor Mucianus jedoch den Hellespont überschritt, hatten sich bereits die Donaulegionen gegen Vitellius erhoben und waren nach Italien gezogen.

Mucianus erreichte Rom kurz nach dem Tod des Vitellius und traf dort auf Marcus Antonius Primus, der für kurze Zeit die Regierungsgeschäfte übernommen hatte. Er beschuldigte Primus, eigenmächtig gehandelt und Gräueltaten begangen zu haben, woraufhin dieser in den Osten zu Vespasian abreiste. Mucianus übernahm nun selbst zusammen mit Vespasians Sohn Domitian die Regierungsgeschäfte, ließ Vespasian vom Senat als rechtmäßigen Kaiser anerkennen und ernannte nach eigenem Gutdünken Konsuln, Statthalter und Präfekten. Außerdem ließ er Vitellius’ Sohn und den berüchtigten Freigelassenen Asiaticus hinrichten. Den Aufstand des Julius Civilis an der Rheingrenze schlug er nieder. Beim Eintreffen Vespasians in Rom gab er die Regierungsgeschäfte an ihn ab.

In den Jahren 70 und 72 ist er als Suffektkonsul bezeugt, danach ist nichts Weiteres über ihn bekannt.

Literatur

  • Rudolf Hanslik: Licinius II. 9a. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 1263.

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