Garbsen-Horst

Garbsen-Horst
Horst
Stadt Garbsen
Koordinaten: 52° 27′ N, 9° 32′ O52.4422222222229.536111111111152Koordinaten: 52° 26′ 32″ N, 9° 32′ 10″ O
Höhe: 52 m
Fläche: 6,1 km²
Einwohner: 2.692 (31. Dez. 2009)[1]
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 30826
Vorwahl: 05131
Horst aus der Feldmark im Westen gesehen

Horst ist ein Stadtteil der Stadt Garbsen in Niedersachsen und liegt zentriert in Garbsen. Es grenzt im Norden an Frielingen und Osterwald im Südwesten an Schloß Ricklingen und im Osten an Meyenfeld.

Trotz der Nähe zu Hannover und der Stadt Garbsen ist Horst ländlich gelegen und hat mit Waldgebieten und Landschaftsschutzgebieten einen hohen Erholungswert. Der Rundweg Grüner Ring führt durch Horst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bedeutung des Ortsnamen Horst erklärt sich aus seiner geographischen Lage. Das Dorf liegt umgeben von ehemaligen Moorflächen auf einer leichten Anhöhe, die sich noch weit über den Ort hinaus zieht. Bodenfunde wie ein Tüllenbeil, eine Bronzespange und Rückstände von Rennöfen weisen darauf hin, dass das Gebiet bereits in Vor- und Frühgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf eine Schenkungsurkunde des Bischofs Wedekind zu Minden im Jahr 1258 zurück. In Urkunden des 16. Jahrhunderts wurden 5 Vollmeier, 2 Halbmeier und 18 Köthner im Ort erwähnt. Im 20. Jahrhundert wuchs der Ort durch das Hinzufügen von Wohngebieten in mehreren Schritten von etwa 340 Einwohnern um 1900 auf 2690 Personen im Jahr 2005.

Politik

Ortsbürgermeister ist Günther Barthel (SPD).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Horst befindet sich die einzige noch erhaltene Windmühle im Stadtgebiet Garbsen. Diese ist als Motormühle denkmalgeschützt und wurde im Jahr 2002 grundrestauriert.

Im alten Ortskern steht neben zahlreichen Fachwerkhäusern die 1779 erbaute Kirche mit einem noch vom Vorgängerbau erhaltenen Erbbegräbnis. Der Kirchturm in seiner heutigen Gestalt wurde 1866/67 nach Plänen des Architekten Conrad Wilhelm Hase neu errichtet, die Kupfereindeckung ist von 1905/06. In der Kirche befindet sich ein im Jahre 1606 von Johann Wedekind gestifteter Taufstein. Gegenüber der Kirche liegt das Gebäude des Stadtarchivs der Stadt Garbsen mit Akten, Schriftgut, Karten, Bildern usw. ab 1760. Die Archivalien sind frei zugänglich.

Infrastruktur

Der Osten und Süden des Ortes ist durch Wohngebiete mit Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägt. Seit 1950 hat sich die Bevölkerungszahl durch die Erschließung von Neubaugebieten mehrfach in großen Schritten erhöht.

Aufgrund einer guten Infrastruktur zählt Horst zu den bevorzugten Wohnorten im Raum Hannover. Die im Ort vorhandenen Einrichtungen (Grundschule, Kindergarten, Ärzte, Apotheke, Banken) decken die Grundversorgung ab. Darüber hinaus existieren Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, wie ein Supermarkt, bäuerliche Erzeugerbetriebe, Getränkemarkt, Kiosk, Bäckereien, Gasthöfe, Kleinkunstbühne und Freiwillige Feuerwehr.

Der Schützenverein des Ortes löste sich im Dezember 2008 nach 100-jährigem Bestehen auf.[2]

Feuerwehr

Im Stadtteil besteht die Freiwillige Feuerwehr Horst (FF Horst), die eine von drei Stützpunktfeuerwehren in Garbsen ist. Sie ist derzeit (2010) ausgestattet mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF 8/28), einem Löschgruppenfahrzeug (LF 8) und einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF). Für die Technische Hilfeleistung, insbesondere bei Verkehrsunfällen, steht seit Ende 2007 ein Hydraulischer Rettungssatz zur Verfügung. Die Alarmierung der Feuerwehrhangehörigen erfolgt hauptsächlich über Funk, jedoch stehen auch vier Feuerwehrsirenen (auf dem Feuerwehrhaus, dem Kindergarten, der Grundschule und dem Gasthaus Kruse) zur traditionellen Einsatzalarmierung bereit.

Söhne und Töchter von Horst

Persönlichkeiten

Mit dem Ort historisch verbunden ist die Familie Wedekind zur Horst, die ab dem 19. Jahrhundert Bedeutung erlangte. Deren Stammhof befindet sich im Ortsgebiet. Der Vorgängerhof wurde dem Stammvater der Familie von Otto II. dem Strengen, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, um 1320 geschenkt. Das Wappen der Familie befindet sich auf dem Taufstein in der Kirche.

Der Horster Bürger Walter Langrehr wurde 2007 für seine Verdienste um das Allgemeinwohl mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit in verschiedenen Gremien und Ausschüssen im Ort gründete er die Heimatbundgruppe Horst, regte einen Arbeitskreis zur Dorfentwicklung an und engagierte sich auf vielfältige Weise bei der Dokumentation der Dorfgeschichte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Garbsen: Stadt Garbsen im Überblick vom März 2010. Abgerufen am 11. Juli 2011.
  2. Sven Sokoll: Schützen fällt das Ende nicht leicht, Hannoversche Allgemeine Zeitung/Leine-Zeitung (Garbsen, Seelze) vom 22. Dezember 2008

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