- Gary Powers
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Francis Gary Powers (* 17. August 1929 in Jenkins, Kentucky, USA; † 1. August 1977 in Encino, Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Pilot, der während eines Spionagefluges am 1. Mai 1960 von der sowjetischen Luftverteidigung bei Swerdlowsk, Ural, mit einer damals neuartigen Flugabwehrrakete abgeschossen wurde.
Militär- und Geheimdiensttätigkeit
Francis Gary Powers mit dem Modell einer U-2Powers trat 1950 in die United States Air Force (USAF) ein und wurde nach der Ausbildung als F-84-Pilot zur 468th Strategic Fighter Squadron (Turner Air Force Base, Georgia) versetzt. Er nahm an Einsätzen im Koreakrieg teil, wurde jedoch vom Auslandsgeheimdienst der USA, der Central Intelligence Agency (CIA), wegen seiner hervorragenden Leistungen als Pilot abgeworben. Er verließ die US Air Force 1956 als Captain und wurde U-2-Pilot. Die U-2 wurden damals zu Spionageflügen über Ländern wie der Sowjetunion eingesetzt, um Luftaufnahmen von militärischen Anlagen und Einheiten sowie anderen wichtigen Strukturen zu erstellen.
Gary Powers, der 1960 auf der Incirlik Air Base (Türkei) stationiert war, wurde am 1. Mai 1960 von einer SA-2 Guideline Boden-Luft-Rakete[1] während eines Spionagefluges über der Sowjetunion (südlich Swerdlowsk) abgeschossen. Da er nicht, wie in einem solchen Fall vorgeschrieben, den Selbstzerstörungsmechanismus der U-2 aktivierte und das zum Suizid bestimmte Gift einnahm, sondern mit dem Fallschirm absprang, wurde er gefangengenommen und zu drei Jahren Gefängnis sowie 7 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Eine U-2 mit fingierten Markierungen und einer fiktiven Seriennummer der NASA. Das am 6. Mai 1960 präsentierte Flugzeug sollte belegen, dass Powers ein Pilot der NASA und nicht des CIA war.Die US-Behörden gingen anfangs davon aus, dass das Flugzeug beim Abschuss zerstört und Powers getötet worden war. Um die Spionagetätigkeit zu verschleiern, wurde der Flug deshalb als ein NASA-Flug zur Wetterbeobachtung dargestellt. Am 6. Mai wurde der Presse im NASA Flight Research Center auf der Edwards Air Force Base eine U-2 mit gefälschten Markierungen der NASA präsentiert, das beweisen sollte, dass auch Powers ein solches Flugzeug zur Wettererkundung geflogen habe. Von Seiten der Sowjetunion wurden jedoch am folgenden Tag, dem 7. Mai, der lebende Pilot und Spionageausrüstungen aus dem Flugzeugwrack präsentiert und verlautbart, dass er bereits eingestanden habe, spioniert zu haben. Regierungschef Nikita Chruschtschow verlangte eine Entschuldigung von US-Präsident Dwight D. Eisenhower. Als diese ausblieb, wurde ein geplantes Gipfeltreffen zwischen Vertretern der USA und der UdSSR in Paris abgesagt.
Es kam zur Verhandlungen über seine Freilassung, die sich aber immer wieder verzögerten. Powers sollte gegen Rudolf Abel ausgetauscht werden, einen vorgeblichen Kunstmaler und Atelier-Betreiber in der Fulton Street in Brooklyn (New York), der 1957 vom Federal Bureau of Investigation (FBI), als KGB-Oberst enttarnt und verhaftet worden war. Abel hatte seit 1950 im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes die Kernwaffen-Projekte der USA erkundet. Er wurde zu 30 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. FBI-Chef J. Edgar Hoover stufte Abel als bedeutsameren Gefangenen ein als den U-2-Piloten Powers, weshalb er einen Gefangenenaustausch ablehnte. Erst nachdem John F. Kennedy 1961 US-Präsident geworden war und die Beziehungen zur Sowjetunion neu ordnete, rückte der Austausch in greifbare Nähe. Powers notierte, während er im Gefängnis saß, in sein Tagebuch: „Hoffe auf Entspannung und Friedenspolitik. Ist gut für meinen Fall. Und: Bin sicher, dass ich nicht zehn Jahre bleiben werde“.
Durch den Vermittler Vogel wurde Powers gegen den sowjetischen Spion Rudolf Abel ausgetauscht. Am 10. Februar 1962 morgens um 08:44 Uhr wurde Powers über die Glienicker Brücke in Potsdam/Berlin zu den US-Amerikanern geführt. Sechs Minuten später wurde Rudolf Abel den Sowjets überstellt. Nach der Freilassung wurde Powers zunächst vor der Presse abgeschirmt und von US-Behörden vernommen. Es sollte geklärt werden, wie die U-2, die bis dahin als unerreichbar für Luftabwehrwaffen galt, abgeschossen werden konnte und was genau Powers während seiner Gefangenschaft über seine Tätigkeit und das Flugzeug preisgegeben hatte. Er wurde verdächtigt, mehr erzählt zu haben, als sein Schwur zur Verschwiegenheit erlaubt hätte.
Powers arbeitete anschließend aufgrund seiner Erfahrung mit der U-2 bei Lockheed in Burbank als Testpilot. 1976 nahm er eine Beschäftigung als Hubschrauberpilot beim kalifornischen Fernsehsender K-NBC an.
Francis Gary Powers kam 1977 ums Leben, als sein Hubschrauber bei Los Angeles abstürzte. Er wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.
Einzelnachweise
Personendaten NAME Powers, Francis Gary KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Pilot GEBURTSDATUM 17. August 1929 GEBURTSORT Jenkins, Kentucky STERBEDATUM 1. August 1977 STERBEORT Encino, Los Angeles, Kalifornien .
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