Gasherd

Gasherd
Dreiflammiger Gasherd mit eingeschalteter Kochstelle vorne links
Flamme eines Gasherdes
Brenner mit direkter Flamme eines Wok- oder Chinaherdes
Ein amerikanischer Gasherd

Ein Gasherd ist ein Küchengroßgerät (vgl. siehe Herd), das der Erhitzung von Speisen dient. Gasherde gibt es mit oder ohne integrierten Backofen (ebenfalls mit Gas beheizt oder elektrisch).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Gasversorgung des Herdes kann aus dem Stadtgas- oder Erdgasnetz über eine Gassteckdose oder mit Flüssiggas aus der Gasflasche erfolgen.

Im Betrieb erzeugt der Gasherd zum einen Wärme, verursacht aber zusätzlich Feuchtigkeit, da als Reaktionsprodukt der Gasverbrennung sowohl Kohlendioxid als auch Wasser entstehen. Dieser Effekt ist besonders gut bei Gasbacköfen mit Sichtfenster zu beobachten: dort bildet sich Kondensat, bis die Oberflächen des Innenraums sich soweit aufgeheizt haben, dass keine Feuchtigkeit mehr kondensiert.

Moderne Gaskochfelder sind im Vergleich zu Elektroherden höchst ökonomisch und mit redundanten Sicherheitsvorkehrungen versehen. Die modernsten Ausführungen von Gasherden besitzen ein Kochfeld aus Glaskeramik, haben eine vollelektronische Zündung und können niedrige Temperaturen von 75 °C im Backofen durch Taktung realisieren. Da gewöhnliche Gasbacköfen Temperaturen von unter 150 °C nicht bereitstellen können, sind auch Kombinationsgeräte verbreitet, die das Kochen mit Gas und das Backen mit Strom erlauben.

Eine spezielle Form des Gasherds ist der Chinaherd (oder Wokherd) in der asiatischen Küche. Dieser kommt in der Regel ohne Backröhre aus und verfügt über direkte Brenner.

Vorteile des Gasherds

  • Sehr schnelle Regulierung der Hitze innerhalb von Sekunden
  • Kostengünstigste Variante (eine kWh Erdgas kostet nur etwa 30 Prozent einer kWh elektrischen Stroms)
  • Meist umweltfreundlicher als Strom
  • Es können auch preiswerte Töpfe und Pfannen mit unebenen Böden verwendet werden
  • Einsatz ist auch in Gebieten ohne Stromversorgung oder bei Stromausfall problemlos möglich
  • Größere Hitze als in den meisten elektrischen Bratrohren/Backöfen
  • Benutzung eines traditionell geformten Woks möglich
Leipziger Messe 1953, Kachelgasherd

Nachteile des Gasherds

  • Verbrennungs- und Brandgefahr durch offenes Feuer
  • Unfallgefahren mit höherem Risiko für die Umgebung bei unsachgemäßer Handhabung
  • Die meisten Kochtopfgriffe werden durch die seitlich am Topf vorbeiströmende heiße Luft/Gase sehr heiß, Kunststoffgriffe können sich zudem verformen oder erheblichen Gestank verursachen. Bei Fehlbedienung (kleiner Topf, große Feuerstelle) ist ein Anbrennen der Kunststoffteile möglich. Kochtöpfe mit Metallgriffen sind daher sinnvoll.
  • niedrige Temperaturen (unter 150 °C) sind in der Regel bei einem Backofen nicht einstellbar. Schmoren oder Warmhalten ist dadurch nur begrenzt möglich. Neuere Modelle, die auch ein Ceran-Feld haben, können durch elektronische Zündung und Taktung auch eine geringere Temperatur genau realisieren, büßen dabei aber den Vorteil der schnellen Regulierung ein
  • hohe Wärmeverluste durch Konvektion und Strahlung
  • ausreichende Lüftung des Raumes nötig
  • schwierigere Reinigung als beim Elektroherd

Temperaturübersicht Backofen

Stufe 1 2 3 4 5 6 7 8
Temperatur
(Richtwert)
150 °C 160 °C 180 °C 200 °C 220 °C 240 °C 260 °C 280 °C

.

Betrieb mit Flüssiggas

Für den Betrieb mit einer Propangasflasche wird in Deutschland keine amtliche Erlaubnis benötigt, sofern der Herd eine Leistung von weniger als 11 kW besitzt und der Raum über 20  Volumen besitzt und sich über dem Erdboden befindet. Es darf sich eine 11-kg-Flasche im Raum befinden. Für den Betrieb mit Propangas müssen die Brennerdüsen in der Regel ausgetauscht werden, da diese im Lieferzustand meist für Erdgas eingestellt sind. Die Brennerdüsen werden beim Neukauf meist mitgeliefert.

Siehe auch

 Commons: Gasherd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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