Gebietsgliederung von Frankfurt (Oder)

Gebietsgliederung von Frankfurt (Oder)

Das Gebiet der Stadt Frankfurt (Oder) wird in fünf Teilen gegliedert, denen die Stadt- und Ortsteile zugeordnet sind. Zu Frankfurt (Oder) gehören 32 Ortsteile, Gemeindeteile und sonstige Siedlungsplätze.

1 - Stadtmitte, 2 - Gubener Vorstadt, 3 - Obere Stadt, 4 - Altberesinchen, 5 - Neuberesinchen, 6 - Güldendorf, 7 - Lossow, 8 - Lebuser Vorstadt, 9 - Hansaviertel, 10 - Klingetal, 11 - Kliestow, 12 - Booßen, 13 - Nuhnenvorstadt, 14 - Rosengarten und Pagram, 15 - Lichtenberg, 16 - Süd, 17 - Markendorf, 18 - Markendorf-Siedlung, 19 - Hohenwalde
I - Stadtmitte, II - Beresinchen, III - Nord, IV - West, V - Süd

Inhaltsverzeichnis

Zentrum

Stadtmitte

Karte des Frankfurter Stadtteils Stadtmitte. 101 - Oderpromenade / Oderspeicher, 102 - Zentrum / Rathaus, 103 - Rosengasse / Wollenweberstraße, 111 - Alte Uni, 112 - Konzerthalle / Friedenskirche

Die Stadtmitte hat rund 4.250 Einwohner, welche im Durchschnitt 44 Jahre (2005) alt sind.[1] Höhendominante ist der 89 Meter hohe Oderturm. Weiterhin sind die Marienkirche, die Friedenskirche, die Konzerthalle, die städtischen Museen und das Rathaus sehenswert. Drei Gebäude der Universität Viadrina, das Hauptgebäude, das Audimax und das Gräfin-Dönhoff-Gebäude befinden sich ebenfalls im Zentrum. Die Stadtbrücke ist ein Symbol für die Städtepartnerschaft mit Słubice. Neben der angrenzenden Insel Ziegenwerder ist auch der Lennépark Teil der Grünanlagen im Zentrum.

Stadtmitte besteht aus den Wohnbezirken Oderpromenade / Oderspeicher, Zentrum / Rathaus, Rosengasse / Wollenweberstraße, Alte Uni und Konzerthalle / Friedenskirche

Gubener Vorstadt

In der Gubener Vorstadt leben etwa 2.900 Einwohner (2005). Der Stadtteil befindet sich zwischen dem Buschmühlenweg und der Güldendorfer Straße[2]. Sehenswert sind unter anderem das historische Gebäude des städtischen Wasserwerks und die Wohnhäuser unweit der Kirche St. Gertraud.

Die Gubener Vorstadt besteht aus den Wohnbezirken Bahnhofsberg, Klengsberg / Gubener Straße, Anger / Fischerkietz und Oderwiesen / Stadion.

Obere Stadt

Die Obere Stadt befindet sich westlich der Straße Halbe Stadt und hat 8.511 Einwohnern. Von 1989 bis 2005 ging die Einwohnerzahl um 24 Prozent zurück. Das Durchschnittsalter der Einwohner beträgt 44 Jahre, neun Prozent der Einwohner sind evangelisch und vier Prozent katholisch. Markant ist der Kleistpark und das Kleistforum an dem angrenzenden Bankenkomplex.[3]

Die Obere Stadt besteht aus den Wohnbezirken Katholische Kirche, AOK, Ärztehaus / Kleistpark, Thomas-Müntzer-Hof, Weißes Rössel, Freilichtbühne, Bruno-Peters-Berg, Annenstraße, Botanischer Garten, Kleistpark, Huttenstraße.

Beresinchen

Altberesinchen

In Altberesinchen wohnen etwa 5.000 Menschen. Der Stadtteil entstand nach 1874 nach Eröffnung der Bahnlinie Berlin-Frankfurt nördlich der Müllroser Straße. Bewohnt wurde Beresinchen hauptsächlich von Arbeitern und Angestellten der Bahngesellschaft. Die Gründerzeitbauten, welche nach 1900 errichtet worden waren, wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges größtenteils zerstört. Die Namen von Straßen und Plätzen sind hauptsächlich nach Städten und Gemeinden benannt.[4]

Altberesinchen besteht aus den Wohnbezirken Leipziger Platz, Dresdener Platz / Spremberger Straße, Luckauer Dreieck, Schwänchenteich, Puschkinstraße / Hangelage und Winzerring.

Neuberesinchen

Neuberesinchen wurde erst ab 1977 bebaut und ist damit der jüngste Stadtteil Frankfurts. Der Stadtteil, dessen Bevölkerung zwischen 1989 bis 2005 um über 50 Prozent sank, ist der größte Frankfurts mit 10.250 Einwohnern. Der Stadtteil wird von Plattenbauten dominiert, von denen aber in den letzten Jahren viele abgerissen wurden. Eines der ältesten Gebäude ist der Wasserturm. Am Rand des Stadtteils befindet sich ein etwa 100 Meter hoher Funkturm, welcher 2002 saniert wurde. [5]

Neuberesinchen besteht aus den Wohnbezirken Spartakusring, Kommunardenweg, Kuhaue / Aurorahügel, Schulen Friedrich-Löffler-Straße, Clara-Zetkin-Ring, Am Arboretum, Jungklaussen, Schulsternwarte, Am Mühlental, Wallensteinstraße, An der Fröbelpromenade, Obere Thomasiusstraße, Mittlere Thomasiusstraße, Untere Thomasiusstraße, An der Schwedenschanze und Friedenseck.

Güldendorf

Güldendorf (auch Cessonovo, Cetzenow, Tscheczczenow, Czetzenow, Zetzenow) wurde 1230 erstmals urkundlich im Privilegienverzeichnis des Moritzklosters in Halle als Cessonovo erwähnt. Seit zirka 1423 übte die Stadt Frankfurt (Oder) das „Jus Patronatus“ über das Dorf Tzschetzschnow aus. Seit 1536 gehörte zudem der Freihof der Stadt Frankfurt. Somit war Tzschetzschnow ein Kämmereidorf. Ab 1827 gehörte Tzschetzschnow zum Kreis Lebus. Die Umbenennung in Güldendorf erfolgte am 29. Oktober 1937. Am 29. Oktober 1947 wurde Güldendorf der Stadt Frankfurt zugeordnet.[6]

Einwohnerzahlen von Tzschetzschnow/Güldendorf
Jahr Einwohnerzahl
1791 578
1939 1.404
1989 700
2008 1.000
Dorfschulzen, Gemeindevorsteher, Bürgermeister, ehrenamtliche Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Tzschetzschnow/Güldendorf
Name von bis
Symon Drentzig 1500 1525
Georgen Conradt 1525 1550
Albrecht Conradt 1550 1576
Georgius Grund 1635 1660
Endras Erdmann 1660  ?
Johann Georg Wonschkin 1759 1767
Johann Gottfried Matschdorff 1767 1810
Martin Fuhrmann 1810 1815
Christian Friedrich Zeidler 1815 1821
Johann Höde 1821 1833
Friedrich Wilhelm Matschdorff 1833 1844
Johann Friedrich Schulze 1844 1847
Martin Fielbeck 1847 1851
Carl Pulz 1851 1873
Heinrich Julius Sporleder 1873 1878
Friedrich Pulz 1878 1913
Fritz Birkholz 1913 1933
Fritz Puls 1933 1945
Herbert Mildebrand 1945 1946
Hermann Gärtner 1946 1949
Fritz Krause 1949 1972
Kurt Krause 1972 1991
Erdmann Greiser 1991 2003
Brunhild Greiser 2003 heute

Lossow

Lossow wurde 1328 erstmals urkundlich erwähnt. 1816 kommt Lossow bei der Bildung der Provinz Brandenburg zum Kreis Frankfurt (Oder). 1952 wird es dem Kreis Fürstenberg (Oder) (später Kreis Eisenhüttenstadt-Land) zugeordnet. 1973 wird Lossow Ortsteil von Frankfurt (Oder).

Einwohnerzahlen von Lossow
Jahr Einwohnerzahl
1801 232
1900 537
1986 344
2007 540

Nord

Lebuser Vorstadt

Frankfurt, Lebuser Vorstadt (links) und Słubice (rechts)

Die Lebuser Vorstadt wird von ca. 3.457 Einwohnern auf einer Fläche von 320 Hektar bewohnt. Mit 31 Prozent ist die Altersgruppe der 30– bis 49-jährigen hoch und überwiegt am Anteil der Gesamtbevölkerung der Stadt. Das Gebiet umfasst Geschoss- Einfamilien- und Reihenhauswohnungen, sowie Industrieflächen. Von 1970–1975 entstanden Plattenbauten in der Seelower Kehre; später Lückenbebauungen in der Bergstraße.

Die Lebuser Vorstadt besteht aus den Wohnbezirken Seelower Kehre, Schlachthof / Klärwerk, Klingestraße und Bergstraße.

Hansaviertel

Im Hansaviertel (auch Hansa Nord oder Hansa-Nord) leben etwa 5.000 Personen (2005), wobei etwa die Hälfte älter als 50 Jahre sind. Das Viertel wurde erst ab 1930 besiedelt, als erste Villen dort entstanden. Zwischen 1971 und 1976 wurde das Wohnungsbauprogramm der DDR umgesetzt und es entstanden zahlreiche Häuser in Plattenbauweise. Hinzu kamen Kaufhallen, Sportanlagen, ein Seniorenheim und ein Jugendklub. Seit 1973 ist in diesem Viertel auch der Sitz des Sportklubs ASK Vorwärts Frankfurt. Heute befindet sich dort der Olympiastützpunkt, die Sportfördergruppe der Bundeswehr und daneben die Sportschule. [7]

Das Hansaviertel besteht aus den Wohnbezirken Seniorenheim der Caritas, Hansa-Siedlung, Moskauer Straße, Warschauer Straße und Sportstätten / SMC.

Klingetal

Im Klingetal leben auf einer Fläche von 130 ha ca. 820 Einwohner. Der Anteil der 41- bis 65-Jährigen überwiegt, wobei die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen besonders hoch belegt ist. Von Beginn des Ersten Weltkrieges bis 1919 befand sich im Klingetal ein Lager für Kriegsgefangene aus verschiedenen Nationen. 1921 ließen sich im ehemaligen Lager umgesiedelte Optanten aus Posen, Westpreußen und Oberschlesien nieder. Zeitweise erfolgte auch die Beherbergung Wolgadeutscher die das Lager jedoch nur als Durchgangsstation benutzten. [8] 1924 gründeten die verbliebenen Flüchtlinge die Heimkehrsiedlung. [9] Die hervorragende Grünlage zur Klinge führte in den 1930er Jahren und nach der Wende zur weiteren Besiedlung. Im Vergleich aller Stadtgebiete wuchs mit 33 Prozent gegenüber 1995 der Anteil der Wohnungen am meisten.

Kliestow

Siehe Hauptartikel Kliestow

Booßen

Siehe Hauptartikel Booßen

West

Nuhnenvorstadt

Der Stadtteil Nuhnenvorstadt, umgangssprachlich West, mit einer Fläche von 630 Hektar wird von etwa 6.800 Menschen bewohnt. Das Gebiet wird von der Markendorfer, Lichtenberger und Schubertstraße begrenzt. Der Name Nuhnen kommt vom slawischen Nutnica und bedeutet Hof, Schäferei, Gut. Bis zu den 1920er Jahren gab es nur Kasernenbauten auf diesem Gebiet. Die Pläne für die ursprüngliche Bebauung stammten von Hans Bernoulli und wurden von Hans Martin Kießling, dem Reichsbahnbaurat für die Schaffung der Gartensiedlung Paulinenhof genutzt. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde der Stadtteil schwer beschädigt.[10]

Die Nuhnenvorstadt besteht aus den Wohnbezirken Hellweg, Gewerbegebiet Georg-Richter-Straße, Westkreuz, Paulinenhof und Goethestraße.

Rosengarten/Pagram

Siehe Hauptartikel Rosengarten/Pagram

Lichtenberg

Siehe Hauptartikel Lichtenberg

Süd

Süd

Im Stadtteil Süd leben auf einer Fläche von 426 Hektar ca. 9.825 Einwohner. Die Altersgruppe der 50– bis über 64-jährigen ist anteilig hoch. Ab Ende der 1960er Jahre wurde der ehemalige Siedlungscharakter der Wohngegend durch Plattenbauten ersetzt, die nun nach wachsenden Leerstand durch Abrissarbeiten reduziert werden.

Süd besteht aus den Wohnbezirken Havemannstraße, Friedhof, Leipziger Straße / Stakerweg, Damaschkeweg, Beerenweg / Langer Grund, Kräuterweg / Langer Grund, Baumschulenweg / Langer Grund, Südring / Leonowstraße, Gagarinring, Baumschulenweg, Johannes-Keppler-Weg, Römerhügel, Kopernikusstraße, Buckower Straße, ETTC-Nordwest, Am Großen Dreieck und Nuhnen-West.

Markendorf

Markendorf-Siedlung

Markendorf-Siedlung besteht aus den Wohnbezirken Markendorf-Siedlung und ETTC-Süd.

Hohenwalde

Weblinks

Fußnoten

  1. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 23. August 2005, S. 13
  2. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 11. Oktober 2005, S. 13
  3. Märkische Oderzeitung, 20. September 2005, S. 15
  4. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 16. August 2005, S. 13
  5. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 30. August 2005, S. 16
  6. Chronik Tzschetzschnow/Güldendorfs auf der privaten Website von Arne Bischoff
  7. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 2. August 2005, S. 13
  8. Heilandskapelle
  9. Geschichte der Heilandskapelle
  10. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 9. August 2005, S. 13

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