Gebrüder Schlagintweit

Gebrüder Schlagintweit
v.l.: Robert, Adolph und Hermann von Schlagintweit (1847)

Als Gebrüder Schlagintweit wurden die Wissenschaftler, Forschungsreisenden und Bergsteiger

bekannt. Zunächst widmeten sich die Geschwister, die noch Emil (* 7. Juli 1835, † 29. Oktober 1904) und Eduard (* 23. März 1831, † 1866 in der Schlacht bei Kissingen) als weitere Brüder zählen, botanischen und glaziologischen Forschungen in den Alpen. Dabei wurden unter anderem Großglockner, Wildspitze und Similaun bestiegen. An der Erstbesteigung des höchsten Schweizer Gipfels, der 4.634 m hohen Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv, scheiterten sie 1851 nur knapp.

Auf Empfehlung Alexander von Humboldts brachen die Gebrüder Schlagintweit am 20. September 1854 von England aus zu einer Forschungsreise nach Indien und Zentralasien auf. Im Auftrag der East India Company sollten sie sich der Erforschung des Erdmagnetismus widmen, um die Kartographie weiter voranzubringen. In der Folge bereisten sie teils zusammen, teils allein den indischen Subkontinent und den Himalaya. Sie gelangten u.a. bis nach Darjiling, Bhutan, Leh, in den Karakorum, nach Nepal und ins Tarimbecken. Adolph und Robert machten einen Abstecher ins damals noch verbotene Tibet, sahen sich dann aber zur Umkehr gezwungen. Auf dem Rückweg erreichten sie bei einer versuchten Besteigung des Kamet mit 6.785 m einen Höhenrekord für die damalige Zeit.

Letztmals trafen sich die drei Brüder im Oktober 1856 gemeinsam in Srinagar. Robert und Hermann Schlagintweit trafen am 17. Juni 1857 wieder in Berlin ein. Von ihrer Reise brachten sie so umfangreiches Material zurück, dass sie es während ihres Lebens nicht mehr vollständig auswerten konnten. Für Adolf, der Deutschland auf dem Landweg erreichen wollte, nahm die Reise ein fatales Ende. Er wurde in der Nähe von Kaschgar gefangengenommen und am 26. August 1857 ohne Prozess oder Anhörung am Hof des Khans als mutmaßlicher chinesischer Spion enthauptet.

Literatur

Weblinks


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