- Adolf Schlagintweit
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Adolf Schlagintweit (* 9. Januar 1829 in München; † 26. August 1857 in Kaxgar) war ein deutscher Reisender und Entdecker.
Leben
Schlagintweit veröffentlichte zusammen mit seinem älteren Bruder Hermann die gemeinsamen Forschungsergebnisse zu meteorologischen und geologischen Beobachtungen in den Alpen (Untersuchungen über die physikalische Geographie der Alpen, Leipzig 1850). Er besuchte dann gemeinsam mit seinem Bruder England und Schottland, bevor sie weitere Untersuchungen der Alpen in Angriff nahmen. Hier scheiterten sie an der Erstbesteigung der Dufourspitze, die höchster Gipfel des Monte Rosa ist, nur knapp.
Schlagintweit habilitierte sich an der Universität München mit der geologischen Aufnahme der Bayerischen Alpen, die er 1852 und 1853 fortgesetzt hatte. Zusammen mit seinem Bruder Hermann veröffentlichte er die Ergebnisse in Neue Untersuchungen über die physikalische Geographie und die Geologie der Alpen (Leipzig 1854).
Die Brüder erhielten durch die Vermittlung von Alexander von Humboldt einen Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und der Englischen Ostindienkompanie zur weiteren wissenschaftlichen Erforschung Indiens, auf der sie auch ihr jüngerer Bruder Robert begleitete. Über Bombay reiste man durch den Dekkan nach Madras. Adolf und Robert gingen darauf in die nordwestlichen Provinzen und beschäftigten sich seit April 1855 mit der Erforschung der Hochgebirgswelt des Himalaja, insbesondere der Hochpässe und Riesengletscher des westlichen Teils. Am 7.756 m hohen Kamet erklommen sie eine Höhe von 6.785 m, was einen Höhenrekord für ihre Zeit darstellte.
Den Winter 1855 auf 1856 verbrachten sie mit Untersuchungen auf der indischen Halbinsel und trafen im Mai bei Shimla wieder mit Hermann zusammen. Alle drei wandten sich nun Hochasien zu, wo sie sich einzeln und auch gemeinsam nach Kaschmir, Ladakh und Baltistan begaben.
Schlagintweit begab sich im Sommer 1857 erneut ins Hochland nördlich des Himalaja, überschritt den Kwen-lun östlicher als seine Brüder im Jahr zuvor und stieg dann nach Turkestan hinab. In der Nähe von Kaschgar wurde er gefangengenommen und am 26. August 1857 ohne Prozess oder Anhörung am Hof des Hodschas Wali Khan als mutmaßlicher chinesischer Spion enthauptet.
Literatur
- Emil Schlagintweit: Schlagintweit. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 336–348. (Familienartikel)
Weblinks
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