Gebrüder Weiss

Gebrüder Weiss
Gebrüder Weiss GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 1823
Sitz Lauterach, Österreich
Mitarbeiter 4.500 (2010 - Jahresdurchschnitt)
Umsatz 978 Mio.EUR (2010)
Branche Logistikunternehmen
Produkte Transport & Logistik
Website www.gw-world.com
Firmensitz Lauterach

Die Gebrüder Weiss GmbH ist das älteste österreichische Unternehmen im Bereich Transport und Logistik.

Der Konzern ist das größte private Speditionsunternehmen in Österreich und ist vollständig in Privatbesitz der Familien Senger-Weiss und Jerie. Der Firmensitz befindet sich in Lauterach in Vorarlberg. Weltweit ist das Unternehmen an 156 Standorten vertreten.[1] Seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 ist sie auch in Ost- und Mitteleuropa verstärkt tätig. Für den Wiener Raum wurde 2006 in Maria Lanzendorf bei Schwechat, das bisher größte Logistikterminal von Gebrüder Weiss, eröffnet. Neben der Durchführung von Linienverkehren und Paketdiensten werden auch kundenspezifische Transport- und Logistiklösungen angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Gebrüder Weiss GmbH

Gebrüder Weiss ist das älteste Speditionsunternehmen Österreichs. In seiner Entwicklung spiegelt sich auch die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Folgerichtig ist Gebrüder Weiss heute ein global agierendes Unternehmen - mit starken Wurzeln in der Alpen-Donau-Region.

Vorgeschichte

Der Lindauer Bote (Transportdienst zwischen Lindau und Mailand) wurde 1322 erstmals urkundlich erwähnt und die Wizze (Weiss) wurden 1330 in einer Steuerliste des Stiftes St. Gallen erstmals genannt.

Firmengründung 1823

1823 wurde die Firma Gebrüder Weiss in Fußach gegründet und 1872 wurde der Firmensitz nach Bregenz verlegt.

Bis 1914 bauten die Gebrüder Weiss Filialen in der Donaumonarchie - unter anderem in Wien, Venedig, Genua und Triest, aber auch in Buchs (CH). Ferdinand Weiss übernahm 1921 die Geschäftsführung und in der Folge wurden Niederlassungen in Hamburg und Wels gegründet.

Ab 1950 kam es zur Expansionsphase in Österreich: Neue Niederlassungen in Innsbruck, Graz und Linz wurden eröffnet. Die Westeuropa-Verkehre und die Luftfrachtorganisation wurden aufgebaut.

Heidegunde und Paul Senger-Weiss übernahmen 1968 die Führung des Unternehmens und die Gebrüder Weiss OHG wurde 1972 in eine GmbH umgewandelt.

1974 wurden umfangreiche Investitionen in die Niederlassungen und die Internationalisierung des Geschäftes getätigt. Der GW-Konzern mit Holding wird 1980 geschaffen und die Organisation in der Schweiz sowie im deutschen Bodenseeraum ausgebaut. Im selben Jahr erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

Der Paketdienst APS Austria Paket System wurde 1988 gegründet und es folgten Kooperations-/Franchisevereinbarungen mit dem DPD (Dynamic Parcel Distribution).

Ab 1989 Expansion nach Mittel- und Osteuropa

Nach dem Fall des "Eisernen Vorhanges" expandierte Gebrüder Weiss 1989 in die benachbarten Mittel- und Osteuropäischen Länder (MOEL). Weiters wurde ein besonderes Augenmerk auf den Ausbau des Filialnetzes in den Nachbarländern (Budapest, Prag, Brünn, Bratislava, Maribor, Ljubljana) sowie in Fernost (Shanghai, Hongkong, Quingdao) gelegt.

Die Geschäftsleitung wurde 1997 um Meier Arnold und Peter Kloiber auf vier GL-Mitglieder erweitert und außerdem eine zentrale Logistikorganisation ins Leben gerufen. Mit der Entwicklung der Internet-Services ISIS/IWIS wurde Kunden und Partnern 1998 die Sendungsverfolgung und Lagerinformation per Mausklick angeboten und die Unternehmens-IT auf SAP/R3 umgestellt.

In Tschechien entstanden 1999 neue Filialen (Budweis, Hradec Králové, Ostrava), ebenso in Ungarn und China (Nanjing). Das Tochterunternehmen inet-logistics wurde gegründet. Ein Joint Venture verstärkt seit 2000 die Präsenz in Singapur und das Filialnetz in China (Ningbo, Beijing), in Kroatien (Zagreb, Osijek, Karlovac) und in Tschechien (Pilsen) wurde weiter ausgebaut. Das Tochterunternehmen x|vise - innovative logistics wurde gegründet. An den Speditionen Cargolog Bulgarien und Cargolog Rumänien wurden 2001 Mehrheitsbeteiligungen erworben. Der Express-Speditionsdienst „ORANGE on time“ startet in Österreich und in China wurden neue Standorte in Tianjin und Dalian eröffnet.

Gebrüder Weiss wurde 2002 von der Tageszeitung „WirtschaftsBlatt“ zum besten österreichischen Familienunternehmen gekürt. Heidi und Paul Senger-Weiss sind die WU-Manager des Jahres 2003. Ein Joint Venture mit Röhlig & Co verstärkte die Präsenz in den USA mit fünf neuen Standorten und Gebrüder Weiss erhielt die wichtige A-Lizenz für den Standort Shanghai. Gebrüder Weiss wurde nun auch operativ in Serbien-Montenegro tätig. Gemeinsam mit dem GW-Partner Röhlig & Co. wurde 2004 in Dubai eine Niederlassung eröffnet und das chinesische Filialnetz erweitert (Zhanjiang, Xiamen).

Wolfgang Niessner wurde Vorstandsvorsitzender der Gebrüder Weiss Holding AG und Gebrüder Weiss führte 2005 e-zoll ein. Mit 15 Partnern wurde das Stückgutnetzwerk System Alliance Europe gegründet. Das Filialnetz in der Slowakei (Banská Bystrica, Senec) und weitere internationale Umschlagplätze (Österreich, USA, Deutschland, Serbien, Rumänien) wurden ausgebaut. Das Tochter-Unternehmen x|vise eröffnete eine Filiale in Dubai.

Gebrüder Weiss Wien zog im Jahr 2006 mit 450 Mitarbeitern in das neue Terminal in Maria Lanzendorf um und der slowakische Speditions- und Expressdienst M&G wurde Teil des Gebrüder Weiss-Konzerns.[2] Die Transportkapazitäten auf der Schiene wurden bei Gebrüder Weiss weiter ausgebaut – mit dem Ziel, ab 2008 bis zu 16.500 Lkw weniger auf die Straße zu bringen.[3]

Im Jahr 2007 konnte mit 4328 Mitarbeitern der Umsatz um 9 Prozent auf 950 Mio. Euro erhöht werden.[4]

Seit dem 7. Jänner 2008 verkehrt der Güterzug Orange Combi Cargo (OCC, so genannt in Anlehnung an die Firmenfarbe) als exklusiver Ganzzug täglich zwischen Wien und Bludenz. Seit dem 22. September 2008 bedient ein OCC auch die Strecke Wien-Salzburg.

Am 3. August 2009 wurde in Maria Saal (Kärnten), nach einem Jahr Bauzeit, ein neues Logistikterminal in Betrieb genommen.[5] Im September 2009 wurde in Bukarest ein Logistik-Terminal eröffnet.[6] Im gleichen Monat stärkt GW sein globales Netzwerk mit 16 Standorten in Indien und treibt seine Expansion im Asien-Pazifik-Raum mit der Gründung von Weiss-Röhlig India weiter voran.[7]

Seit Oktober 2009 führt Gebrüder Weiss mit Inbetriebnahme des neuen Standortes in Mazedonien (Skopje)[8] eine nahtlose Transportabwicklung aus der und in die Balkanregion und übernahm zudem per 12. November 2009 mehr als 75 Prozent an der in Serbien tätigen internationalen Spedition Eurocargo.[9]

Im Jahr 2010 stieg Gebrüder Weiss mit 25 Prozent bei der internationalen Spedition Wilhelm Diehl aus Esslingen (Deutschland) ein.[10] Als offizieller Partner des Expo Office Austria übernahm Gebrüder Weiss sämtliche Transporte für den großen Österreich-Auftritt in Shanghai.[11] Im Juni 2010 erschien das neue WeissBuch³ von Dkfm. Heidi Senger-Weiss und Paul Senger-Weiss im Christian Brandstätter Verlag.[12]

Im Herbst 2010 veröffentlichte Gebrüder Weiss einen Nachhaltigkeitsbericht nach internationalem anerkanntem GRI-Standard.[13] Zudem wurde das neue Cross-Docking-Terminal im rumänischen Sibiu eröffnet.[14] Anhaltendes Wachstum verzeichnete Gebrüder Weiss im Geschäftsjahr 2010 und schließt dieses mit einem vorläufigen Umsatzplus von 17,8 Prozent (Nettoumsatz 978 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahr ab. [15]

2011 entstanden am Standort Wörgl durch den Bau der ersten klimaneutralen Logistikhalle in Österreich ein neuer Umschlagplatz sowie ein Kühllager.[16] Nach der Produkteinführung von „GW pro.line” im März 2011 bietet Gebrüder Weiss ergänzend zum Basisprodukt seit 1. Juni die Premiumservices „GW pro.line 16|12|10” an. Im gleichen Monat erwarb das Unternehmen einen Windpark in Norddeutschland.[17]

Auszeichnungen

Für den OCC erhielt der Vorarlberger Transport- und Logistikkonzern Gebrüder Weiss am 13. November 2008 den Österreichischen Staatspreis. Vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) in Wien erhielt Gebrüder Weiss am 12. Oktober 2010 das Bundeswappen „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb”.[18]

Einzelnachweise

Weblinks


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