Gefäßförderung

Gefäßförderung

Mit Gefäßförderung wird eine Schachtförderungsart im Bergbau beschrieben. Dabei wird das Haufwerk in besondere, am Förderseil hängende Schachtfördergefäße gestürzt und mit diesen ohne Förderwagen zutage gefördert. Die Schachtfördergefäße sind über ein sogenanntes Zwischengeschirr mit dem Förderseil verbunden. Unter den Gefäßen ist das Unterseil als Lastausgleich angebracht.

Mit einer Gefäßförderung ausgestattete Schächte dienen, abgesehen von einer Notfahreinrichtung, ausschließlich der Förderung. Das Fördergut wird über Förderbänder oder mit Wagen zum Füllort gebracht und dort in einem Bunker gesammelt. Aus diesem wird dann automatisch das Gefäß befüllt.

Die Gefäße werden auch „Skips“ genannt. „Skip“ ist das englische Wort für ein geschlossenes Fördergefäß aus Stahl, das bis zu 17 Meter hoch, 3,50 Meter lang und 2 Meter breit sein kann. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 m/s fahren zwei Skips - je nach Teufe - bis zu 30 Mal in der Stunde durch den Schacht von der Hängebank zum Füllort und zurück, wenn das eine Skip unten ist, ist das andere oben. So werden bis zu 1000 Tonnen Kohle, Erz, Salz oder Berge in der Stunde gefördert." [1] Dabei haben die Gefäße ein Fassungsvermögen von über 30 Tonnen, was dem Fassungsvermögen eines normalen Eisenbahn-Waggons entspricht. In diese werden die Gefäße über Tage dann auch automatisch entleert.[2]

Synonym für "Gefäßförderung" wird dementsprechend der Begriff Skipförderung benutzt.

Literatur

Quellen

  1. Gesamtverband Steinkohle(Hg.):Unsere Steinkohle und das Revier, 1. Aufl. 2008, S.25
  2. GVSt (Hg.),Steinkohlenbergbau in Deutschland, 2003, S.6

Weblinks


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