- Gemeines Hornkraut
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Gewöhnliches Hornkraut Systematik Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Unterfamilie: Alsinoideae Gattung: Hornkräuter (Cerastium) Art: Gewöhnliches Hornkraut Wissenschaftlicher Name Cerastium holosteoides Fries Das Gewöhnliches Hornkraut (Cerastium holosteoides), auch Gemeines Hornkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hornkräuter (Cerastium) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Diese grün überwinternde, mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 5 bis 50 Zentimeter. Sie bildet neben einer Pfahlwurzel ein verzweigtes Wurzelwerk, aus dem sich über Wurzelsprossen oft Pflanzenballen von bis zu 40 Zentimetern Durchmesser entwickeln. Von der Basis verzweigen aufsteigende, dichtbeblätterte, mit etwa 0,5 Millimeter langen Drüsenhaaren besetzte, dunkelgrüne Stängel. Dabei sind die nichtblühenden Stängel sehr viel kürzer als die blühenden.
Die länglich-eiförmigen, stumpf zugespitzten Blätter sind kurz behaart und sitzen am Stängel. Die Blätter an den blütenlosen Stängeln sind 7 bis 25 mm lang und 2 bis 10 Millimeter breit, während die Blätter an den blühenden Stängels bis zu vier Zentimeter lang und 15 mm breit werden. Sie sind gewöhnlich anliegend, kreuzförmig gegenständig am Stängel an geordnet. Die unteren Blätter sind krautig die oberen weisen meist einen schmalem Hautrand auf.
Die gedrängt kronenförmigen Blütenstände (Trugdolde) bestehen aus wenigen bis vielen Blüten. Die Kronblätter der Blüten sind nur wenig länger als die drei bis sieben Millimeter langen Kelchblätter. Die Blüte hat fünf weiße zweigeteilte Kelchblätter, zehn Staubblätter und fünf Griffel. Die gesamte Pflanze ist bis zu den Kelchblättern steif behaart und blüht in der gesamten Vegetationsperiode von März bis Oktober.
Die zylindrische, stark gebogene zehnkronige Kapselfrucht wird bis zu 12 Millimeter lang und enthält rotbraune 0,4 bis 0,5 mm große meist austernförmige Samenkörner.
Weitere Eigenschaften
Entsprechend den ökologischen Zeigerwerte nach Ellenberg weist die Art auf gleichmäßig mittelfeuchte, mäßig stickstoffreiche Böden hin. Sie ist in der Lage leicht salzhaltige Böden, mit einem Chloridgehalt von unter 0,1%, zu tolerieren.
Die Bestäubung erfolgt bei der zwittrigen Blüten über Selbstbestäubung oder über Insektenbestäubung. Die Ausbreitung der Art entwickelt sich im wesentlichen durch Selbstausbreitung und Windausbreitung. Dabei verfolgt die Art die Strategie sich als Pionierpflanze auf Brachflächen anzusiedeln.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 54,63,72 [1]
Vorkommen
Das Gewöhnliche Hornkraut ist global verbreitet.
Es gedeiht vom Flachland bis ins Gebirge, benötigt aber sonnige bis halbschattige feuchte Plätze. Man trifft es auf fetten (lehmigen) Wiesen, in lichten Wäldern, an Waldrändern und auf Brachflächen.
Systematik
Für die Pflanzenart Cerastium holosteoides Fr. gibt es eine ganze Reihe von Synonymen (jeweils mit der Literaturreferenz in der es benutzt wurde):
- Cerastium viscosum L. p. p. - Sp. Pl.: 437 (1753), nom. utique rej. prop. (vide Turland & Wyse Jackson 1997: Taxon 46: 775-778)
- Cerastium vulgatum L. p. p. - Fl. Suec., ed. 2: 158 (1755), nom. utique rej. prop. (vide Turland & Wyse Jackson 1997: Taxon 46: 775-778)
- Cerastium vulgare Hartm. - Handb. Skand. Fl.: 182 (1820)
- Cerastium triviale Link - Enum. Hort. Berol., 1: 433 (1821)
- Cerastium caespitosum Asch. - Fl. Prov. Brandenb., 1(1): 102 (1860)
- Cerastium fontanum subsp. triviale (Spenn.) Jalas - Suom. Elain-ja Kasvit. Seuran Van. Tiedon, 18: 63 (1963)
- Cerastium fontanum subsp. vulgare (Hartm.) Greuter & Burdet - Willdenowia, 12: 37 (1982)
- Cerastium holosteoides var. vulgare (Hartm.) Hyl.
Quellen und weiterführende Informationen
Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:
Einzelnachweise
- ↑ Tischler, G.: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. S-Gravenhage, Junk. 1950.
Weblinks
- Informationen zu Gewöhnliches Hornkraut bei FloraWeb.de
- Steckbrief beim Naturhistorischen Museum Wien.
- Steckbrief bei Plants of British Columbia. (eng.)
- Arealkarte bei "Den virtuella floran" (schwedisch)
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