Gemeinwille

Gemeinwille

Volonté générale ist ein Begriff aus der Demokratietheorie von Jean-Jacques Rousseau und bezeichnet den allgemeinen Willen. Er ist ein wichtiger ideeller Wegbereiter der Französischen Revolution.

Die Volonté générale ist nach Rousseau heilig und absolut, sie repräsentiert das Interesse aller, das Allgemeinwohl des Volkes, das seinen Monarchen als Souverän abgesetzt hat. Demokraten wie Nationalisten hat dieser Begriff, der von Rousseau konzipiert wurde, gleichermaßen nach 1789 angesprochen. Er ist, nach Rousseau, das „wahre Interesse“ der Demokratie und des souveränen Staatsvolkes.

Die Volonté générale (allgemeiner Wille) unterscheidet sich vom Willen aller. Die Volonté générale repräsentiert das Allgemeinwohl, während der Wille aller das private Einzelinteresse (« volonté particulière »), die Summe der einzelnen partikulären „Willen“, widerspiegelt. Die Volonté générale ist nach Rousseau unfehlbar im Gegensatz zum Willen aller (« Volonté de tous »).

Die Volonté générale ist nach Rousseau das, was der politische Körper (die Gemeinschaft der Bürger) tun und entscheiden würde, wenn dieser allgemeingültige Gesetze beschließt und wählt oder abstimmt, bei vollständiger Informiertheit, höchster Vernunft, uneingeschränkter Urteilskraft (frei von Vorurteil sowie frei von einseitiger emotionaler Färbung oder Trübung).

„Wenn die Bürger keinerlei Verbindung untereinander hätten, würde, wenn das Volk wohlunterrichtet entscheidet, aus der großen Zahl der kleinen Unterschiede immer der Volonté générale (Gemeinwille) hervorgehen, und die Entscheidung wäre immer gut.“

Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes, Buch 2, Kapitel 3


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