- Gemmenicher Tunnel
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Gemmenicher Tunnel Westportal des Gemmenicher Tunnels Nutzung Eisenbahntunnel Verkehrsverbindung Montzenroute Ort Vaalserberg Länge 870 m Anzahl der Röhren 1 Größte Überdeckung 66 m Bau Bauherr Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft Baubeginn 1872 Betrieb Betreiber Deutsche Bahn Lage Koordinaten Ostportal 50° 45′ 20,5″ N, 6° 1′ 45,6″ O50.7556996.029322 Westportal 50° 45′ 9,2″ N, 6° 1′ 5,1″ O50.7525676.018079 Der Gemmenicher Tunnel ist ein 870 m langer, zweigleisiger Eisenbahntunnel, der auf der Montzenroute die Bahnhöfe Aachen-West in Deutschland und Montzen in Belgien an der DB-Strecke 2552 verbindet.
Der Tunnel wurde 1872 durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft als Teil der Bahnstrecke von Aachen über Bleyberg nach Welkenraedt gebaut. Das Bauwerk ist nach dem Örtchen Gemmenich, heute Ortsteil von Plombières, benannt. In Belgien ist der Tunnel auch als „Botzelaer-Tunnel“ (Tunnel de Botselaer) bekannt. Er ist ein Grenztunnel zwischen Deutschland und Belgien, auf einer Länge von 250 m liegt er auf belgischem Staatsgebiet. Die im Tunnel verlaufende Staatsgrenze hat sich durch die deutschen Gebietsabtretungen nach dem Ersten Weltkrieg nur geringfügig verschoben. Der Tunnel durchquert bei einer maximalen Überdeckung von 66 m den 322 m hohen Vaalserberg mit dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande. Der Tunnel wird aus betriebstechnischen Gründen seit seinem Bau von deutscher Seite aus betrieben, zunächst durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft, dann durch Deutsche Reichsbahn, die Deutsche Bundesbahn und seit 1994 durch die Deutsche Bahn AG.
Zwischen den Jahren 1989 und 1991 wurde der Tunnel für eine spätere Elektrifizierung aufgeweitet und saniert. Dazu wurde das bis zu 77 cm dicke Mauerwerksgewölbe teilweise abgeschrämmt und durch eine bewehrte, 17 cm dicke Spritzbetonschale ersetzt. Das bis zu 60 cm dicke Sohlgewölbe wurde ebenfalls teilweise abgebrochen und durch eine Stahlbetonplatte ersetzt. Auf der Platte ist eine feste Fahrbahn mit verzinkten Y-Schwellen montiert. Außerdem wurde ein drittes Gleis in Form einer Gleisverschlingung zur Tunnelmitte verlegt, sodass auch Züge mit Lademaßüberschreitung die Strecke benutzen können. Der Tunnel wurde 2008 mit Stromschienen an der Tunneldecke elektrifiziert. Zugfahrten mit Lademaßüberschreitung, die die Gleisverschlingung benutzen müssen, können weiterhin nur mit Diesellokomotiven durchgeführt werden.
Literatur
- Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen: 150 Jahre internationale Strecke Köln–Aachen–Antwerpen. Verlag Schweers + Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5.
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