Georg Erwin Hülsch

Georg Erwin Hülsch

Georg Erwin Hülsch (* 12. April 1770 in Erkrath; † 17. Oktober 1828 ebenda) war ein deutscher Komponist und Musiker.

Biographie

Hülsch erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater Ludwig Hülsch, der als Kantor und Schulmeister an der Mädchenschule in Erkrath-Unterbach tätig war. 1789 immatrikulierte sich Hülsch am Lehrerseminar in Aachen, um dort jedoch bald aufgrund unbekannter Ursachen relegiert zu werden. Bereits 1790 wurde er zum privaten Musiklehrer im Hause des Aachener Bankiers Samuel Rosenblath berufen, wo er zum einen dessen Töchter unterrichtete, zum anderen aber auch Zeit und Muße hatte, eigenen kompositorischen Studien nachzugehen. Als „Handleitung“, wie Hülsch selbst in einem Brief aus den 1820er Jahren hervorhebt, dienten ihm dabei die Werke von Quantz und Marpurg. Bis zu seinem Lebensende verblieb Hülsch im Hause seines Dienstherren, dessen Tochter Sarah er 1799 heiratete und zum jüdischen Glauben konvertierte.

Hülschs kompositorische Tätigkeit ist charakteristisch für das Schaffen eines Gelegenheitskomponisten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Seine Werke sind einfach gehalten und in ihren technischen Anforderungen auf das bürgerliche Musizieren abgestellt, so wie es Hülsch selbst im Hause Rosenblaths erlebte. Seine Sonaten für Klavier bzw. Viola und Klavier zeigen zwar Ansätze der Sonatenform, jedoch scheinen Hülsch die Werke Mozarts und Haydns unbekannt geblieben zu sein, so dass eher noch der Scarlattische Typus als Vorbild gedient haben mag. Zu Hülschs wichtigsten Werken zählen seine sieben Wunderweisen des Knaben, denen Texte aus der Sammlung Des Knaben Wunderhorn zugrunde liegen. Hülsch hatte selbst ein Exemplar dieses Werkes von Clemens Brentano mit dessen handschriftlicher Widmung erhalten, als dieser 1810 im Hause des Bankiers Rosenblath weilte und sich von Hülschs Klavierspiel beeindruckt zeigte.

Werke

  • Sechs Sonaten für Clavier oder Guitarre, Köln 1798
  • Ein Lied zu Ehren des Gesanges, Aachen 1799
  • Etudes pour Chalumeau, Paris 1800 [verschollen]
  • Drei neue Sonaten für Viola und Clavier, Aachen 1809
  • Sechs geistliche Lieder für Knaben, Aachen 1809
  • Romance pour Piano, Köln 1812
  • Wunderweisen des Knaben, 7 Lieder für Gesang und Klavier, Köln 1816

Literatur

  • S. Bergwich, Die Musikgeschichte der Stadt Erkrath, Köln 1902, S. 17-36
  • H. Knaus, Brentano und das Judentum, Berlin 1937, S. 17
  • C. Kanter, Hülsch und sein Lied, in: Aachener Kurier vom 13. April 1956

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