- Georg Ertl
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Georg Ertl (* 17. März 1901 in Augsburg; † 22. Oktober 1968) war ein deutscher Fußballspieler, der als Torwart zwischen 1925 und 1927 sieben Einsätze in der deutschen Fußballnationalmannschaft absolvierte.
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn
Vereine, 1911 bis 1944
Der 1919 von Schwaben Augsburg zu FC Wacker München gekommene Torhüter Georg „Schorsch“ Ertl hatte es mit Wacker im Bezirk Bayern insbesondere mit dem 1. FC Nürnberg, SpVgg Fürth, Bayern München und 1860 München zu tun. Ertl trat bei Wacker München die Nachfolge von Torhüter Alfred Bernstein an. Dreimal kamen die „Blausterne“ in den Jahren 1925, 1927 und 1928 auf den dritten Rang. In der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft 1928 qualifizierte sich Ertl mit seiner Mannschaft durch den ebenfalls errungenen dritten Rang für die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft. In München setzte man sich am 8. Juli mit einem 1:0 Sieg nach Verlängerung gegen den Dresdner SC mit Mittelläufer Georg Köhler durch. Am 15. Juli glückte ein 4:1 Erfolg in Berlin gegen Tennis Borussia Berlin, in dessen Angriff Sepp Herberger stürmte. Erst im Halbfinale, am 22. Juli in Leipzig, scheiterte Wacker München mit Torhüter Ertl nach einer 1:2 Niederlage gegen Hertha BSC.
Als Torhüter vom TSV 1860 München, Ertl spielte von 1931 bis 1943 bei den „Löwen“, zog er als Süddeutscher Vizemeister in der Runde 1932/33 erneut in die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1933 ein. Nach Erfolgen gegen den VfL Benrath (Karl Hohmann, Josef Rasselnberg) und Beuthen 09 verloren die „Blauen“ mit Ludwig Lachner, Alois Pledl, Josef Wendl und Ertl erst das Halbfinalspiel gegen Schalke 04 mit Ernst Kuzorra und Fritz Szepan in Leipzig. In den Jahren 1934 und 1938 reichte es in der Gauliga Bayern zu zwei Vizemeisterschaften. Bei 1860 München konkurrierte Ertl mit Alfred Riemke um die Torhüterposition.
Auswahlberufungen, 1925 bis 1927
Ertl, der sich im Torwartspiel auch durch beeindruckende Strafraumbeherrschung auszeichnete, hatte es in Süddeutschland wie auch später in der Gauauswahl Bayern mit der „Legende“ Heiner Stuhlfauth vom 1. FC Nürnberg zu tun. So kamen seine zwei ersten Einsätze in der Fußballnationalmannschaft – im Juni 1925 gegen Schweden und Finnland – auch nur deshalb zustande, da die Fürther Spieler dem DFB für die Skandinavienreise absagten und der 1. FC Nürnberg wegen eines Streites mit dem Verband keine Spieler abstellte. Am 21. Juni debütierten deshalb in Stockholm beim Länderspiel gegen Schweden acht Spieler in der DFB-Elf, darunter Torhüter Ertl von Wacker München. Nach seinem vierten Einsatz in der Nationalelf, am 18. April 1926 in Düsseldorf gegen Holland, kehrte Stuhlfauth zum nächsten Länderspiel am 20. Juni in Nürnberg gegen Schweden wieder in die Auswahl zurück. Mit seinem siebten Einsatz im DFB-Team, am 2. Oktober 1927 in Kopenhagen gegen Dänemark mit den Debütanten Richard Hofmann und Ludwig Leinberger, endete die internationale Laufbahn von Georg Ertl.
Beruf und Trainer
Nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte der Versicherungsangestellte zunächst die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und führte als Trainer im Jahre 1948 in seiner Heimatstadt den BC Augsburg zum Aufstieg in die Oberliga Süd. Später betrieb er eine Toto-Annahmestelle in München.
Literatur
- Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sport-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0
- Lorenz Knieriem/Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. Agon-Verlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7
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