- Georg Franz August von Buquoy
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Georg Franz August de Longueval, Baron von Vaux, Graf von Buquoy (tschechische Schreibweise: Jiří Buquoy) (* 7. September 1781 in Brüssel; † 19. April 1851 in Prag) war ein Mathematiker, Philosoph und Unternehmer in Böhmen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn von Leopold Albert de Longueval Graf von Buquoy aus der ursprünglich französischen Familie der Buquoy besuchte die Ritterakademie in Wien und studierte Mathematik, Physik, Chemie, Technologie, Nationalwirtschaft, Naturwissenschaften (Anatomie, Zoologie und Botanik) und Philosophie.
Nachdem er 1803 durch den Tod eines Oheims als Fideikommisserbe zum Besitz eines sehr bedeutenden Vermögens mit den südböhmischen Herrschaft Gratzen und Rosenberg gelangt war, bereiste er die Schweiz, Frankreich und Italien und widmete sich dann den Wissenschaften und dem Ausbau der Gewerbe auf seinen Gütern in Böhmen. Er war als Unternehmer in der Textil-, Glas und Eisenindustrie engagiert. Als Grubenbesitzer setzte er 1803 die erste Dampfmaschine zur Entwässerung von Bergwerken im böhmischen Erzgebirge in Betrieb. Eine ähnliche Einrichtung baute er für seine Glashütte bei Neuhaus. Seine Glashütten lieferten Kristall- und Buntglas und das von ihm erfundenen Hyalith.
Am 15. Juli 1806 heiratete er Marie Gabrielle von Rottenhan, die Tochter des Heinrich Franz, Graf von Rottenhan und begründete damit die Linie derer von Buquoy-Rottenhan. Dadurch erwarb Graf von Buquoy auch das Schloss Rothenhaus im böhmischen Erzgebirge.
Buquoy verfasste wissenschaftliche und philosophisch-literarische Werke und korrespondierte häufig mit Goethe und anderen Gelehrten. Im Sohien-Urwald auf seinen Besitzungen gründete er 1838 das erste Naturschutzgebiet Böhmens.
Mit seinem Schwiegersohn, dem Grafen von Deym, schloss er sich 1848 dem Juniaufstand in Prag an und wurde nach der Übergabe Prags verhaftet und auf dem Hradschin gefangen gehalten. Ende Juli wieder freigegeben, musste er Prag verlassen und zog sich auf sein Schloss Rothenhaus zurück.
Er starb am 19. April 1851 in Prag.
Werke
- Analytische Bestimmung des Gesetzes der virtuellen Geschwindigkeiten (Leipz. 1812)
- Ideelle Verherrlichung des empirisch erfassten Naturlebens (2. Aufl., das. 1826, 2 Bde.)
- Theorie der Nationalwirtschaft (das. 1815) nebst drei Nachträgen (das. 1816-19)
- Die Fundamentalgesetze zu den Erscheinungen der Wärme etc. (das. 1819)
- Skizzen zu einem Gesetzbuch der Natur (das. 1826)
- Anregungen für philosophisch-wissenschaftliche Forschung und dichterische Begeisterung (2. Aufl., das. 1829).
Auch lieferte er viele Beiträge in Lorenz Okens Isis.
Literatur
- Buquoi de Longueval Georg Franz August Graf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 127.
- Karl Theodor von Inama-Sternegg: Bucquoi, Georg Franz August von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 496 f.
Weblinks
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