- Georg Freiherr von Derfflinger
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Georg von Derfflinger (* 20. März 1606 in Neuhofen an der Krems, Österreich; † 14. Februar 1695 in Gusow) war kurfürstlich-brandenburgischer Generalfeldmarschall und Statthalter von Pommern.
Georg Derfflinger wurde 1606 in Österreich als Sohn armer protestantischer Eltern geboren, mit denen er aufgrund des Dreißigjährigen Krieges seine Heimat verlassen musste. Während des Krieges diente er in den Armeen verschiedener Staaten, am längsten in der schwedischen. Im Jahre 1646 heiratete er die Erbtochter Margarete Tugendreich v. Schapelow, so dass er deren Besitzungen zu seinem im Krieg erworbenen Besitz hinzufügen konnte. Darunter war auch das Gut Gusow im Oderbruch, auf dem er seine letzten Tage verbrachte.
Derfflinger bewährte sich im Krieg, und der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg nahm ihn 1654 in seine Dienste. Obwohl er nie eine Schulausbildung genoss war er in späteren Jahren einer der wenigen gebildeten Offiziere seines Ranges und seiner Zeit. Er wurde von Friedrich Wilhelm mit zahlreichen militärischen Ämtern und Aufgaben betraut, die er dank seiner Erfahrung zu dessen Zufriedenheit erledigen konnte. Er leistete Großes beim Aufbau des brandenburgischen Heeres nach dem Krieg, wobei er sich vor allem um die Kavallerie und die Artillerie kümmerte. Vermutlich waren die Kontakte, die er in den Armeen vieler Staaten knüpfen konnte, der Grund für seinen Einsatz als Diplomat. Im Jahre 1674 wurde Georg Derfflinger von Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. 1675 errang er den Sieg in der Schlacht bei Fehrbellin über die Schweden unter Karl XI., als er den erfolgreichen Handstreich gegen Rathenow und die anschließende Verfolgung der Feinde durchführte.
Obwohl Georg von Derfflinger von niederem Stand war, brachte er es zum Feldmarschall und wurde geadelt. Alle seine Töchter heirateten Söhne aus alteingesessenen Adelsgeschlechtern, wie von der Marwitz, von Dewitz und von Zieten. Zu seinen Nachkommen zählen Mitglieder der Fürstenhäuser Hohenzollern, Mecklenburg-Schwerin, Reuß-Köstritz, Schönburg-Hartenstein, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, aber auch Otto v. Bismarck, der sich stets dieser Abkunft rühmte. Derfflingers einziger Sohn Friedrich fiel 1686 im Krieg gegen die Türken vor Budapest.
Georg von Derfflinger starb am 4. Februar 1695 in Gusow, nachdem er nochmals fünf Jahre zuvor als 84-Jähriger an einem Feldzug gegen Ludwig XIV. teilgenommen hatte. Er wurde in der Kirche von Gusow begraben.
Er war der Namenspatron des Kaiserlich Deutschen Schlachtkreuzers SMS Derfflinger, der an der Skagerrakschlacht teilnahm und dabei schwer beschädigt wurde. Zahlreiche Straßen wurden in Deutschland nach ihm benannt.
Literatur
- Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Preußisch-deutsche Generalfeldmarschälle und Großadmirale. Safari, Berlin 1937.
- Gerd-Ulrich Herrmann: Freiherr von Derfflinger, Stapp-Verlag 1997, ISBN 3-87776-178-X
- Ferdinand von Meerheimb: Derfflinger, Georg Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 60–63.
- Hans Saring: Derfflinger, Georg Frhr. von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 605 f.
Weblinks
- Derfflinger in derfflinger-gusow.de
- Literatur von und über Georg von Derfflinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Derfflinger, Georg Freiherr von KURZBESCHREIBUNG brandenburgischer Generalfeldmarschall GEBURTSDATUM 20. März 1606 GEBURTSORT Neuhofen an der Krems STERBEDATUM 4. Februar 1695 STERBEORT Gusow
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