- Dewitz (Adelsgeschlecht)
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Dewitz ist der Name eines alten norddeutschen Adelsgeschlechts. Die Herren von Dewitz gehören zum mecklenburgisch-pommerschen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünge
Erstmals erwähnt wird die Familie mit Gunter de Dewitz, der am 20. März 1212 urkundlich erscheint. [1] Die Stammreihe beginnt mit Ulrich von Dewitz (1323−1363), Graf zu Fürstenberg, der um 1335 mit Daber belehnt wird. Seit dem 14. Jahrhundert gehörten Mitglieder der Familie zu den Schlossgesessenen in Pommern.
Ausbreitung und Besitzungen
Otto und Ulrich von Dewitz wurden im Jahr 1348 von Kaiser Karl IV. in den Grafenstand erhoben, als dieser die Herrschaft Mecklenburg zum Reichslehen erhob. Beide wurden von den mecklenburgischen Herzögen mit den Ämtern Fürstenberg/Havel und Strelitz belehnt. Sie führten den Namen Grafen von Fürstenberg („greve tho Vorstenberghe“).
Da die Familie in den Rügischen Erbfolgekriegen den Herzögen von Pommern im Kampf gegen Mecklenburg beistand, wurden ihre mecklenburgischen Lehen eingezogen. Die gräfliche Würde wurde erst im Jahr 1363 nach der Ansiedlung in Pommern abgelegt.[2] Bereits kurze Zeit später ließen sich Angehörige des Geschlechts wieder in Mecklenburg nieder und erwarben Grundbesitz, so unter anderem 1374 Kowalz im Amt Gnoien, 1471 Groß Miltzow und 1490 Cölpin in der Herrschaft Stargard, 1797 auch die preußische Exklave Krumbeck in Familienbesitz. Die Dewitz zählten damit zu den größten Landbesitzern im mecklenburgischen Südosten. 1523 gehörten sie zu den Mitunterzeichnern der Union der Mecklenburgischen Ritterschaft.
In Pommern gehörte ihnen seit Mitte des 14. Jahrhunderts die Stadt Daber im Naugartschen Kreis, der auf Grund des umfangreichen Grundbesitzes auch der Dewitzsche Kreis genannt wurde. Weitere Besitzungen waren Wussow, Weitenhagen und Farbezin. Anfang des 18. Jahrhunderts ließen sich Zweige auch im Königreich Dänemark nieder.
Angehörige der Familie bekleideten hohe Staats-, Hof- und Militärämter in Mecklenburg, Brandenburg und Dänemark. Joachim Balthasar von Dewitz († 1699) war kurbrandenburgischer Generalleutnant und Gouverneur der Festung Kolberg. Sein Neffe Stephan von Dewitz († 1723) war ebenfalls königlich preußischer Generalleutnant und Chef eines Kavallerieregiments. Ulrich Otto von Dewitz starb 1723 als königlich dänischer Generalleutnant. Otto von Dewitz wurde herzoglich mecklenburgischer Geheimer Rat und war seit 1792 königlich preußischer Kammerherr.
Am 15. März 1853 erfolgte eine preußische Namens- und Wappenvereinigung für Karl von Dewitz auf Veltheim, Enkel des Heinrich Christoph Friedrich von Krebs auf Veltheim, mit dem inzwischen erloschenen Geschlecht von Krebs. Bereits 1831 gelangte das Veltheimer Rittergut durch Erbschaft an die „von Dewitz genannt von Krebs“. Die Krebs waren von 1233 bis 1831 Erbherren von Veltheim (sowie der Orte Steinen und Rhoden). 1904 wurde dieses Rittergut zunächst an die Firma Nußbaum & Friedmann in Halberstadt und nur kurze Zeit später an einen Veltheimer Großbauern verkauft. [3]
Die Familie hält seit 1863 Familientage ab, ein Familienverband wurde 1907 in Stettin gegründet.
Wappen
Stammwappen
Das Stammwappen zeigt in Rot drei (2, 1) goldene Deckelpokale. Auf dem Helm mit rot-goldenen Helmdecken sind zwei einen goldenen Deckelpokal emporhaltende geharnischte Arme.
Wappen von 1853
Das 1853 verliehene Wappen ist geviert. 1 und 4 das Stammwappen, 2 und 3 in Silber ein schrägliegender roter Krebs. Das Wappen hat zwei Helme, rechts der Stammhelm, auf dem linken mit rot-silbernen Helmdecken ein aufgerichteter roter Krebs vor zwei silbernen Straußenfedern.
Wappensage
Die Familie von Dewitz führt seit Alters her drei Becher in ihrem Wappen. Die Sage berichtet, es sei einmal ein Herr von Dewitz gewesen, der habe in Trunkenheit einen Herren von Armin aus dem Fenster des Schlosses zu Daber in den Schlossgraben geworfen. Wegen seiner Trunkenheit hat man ihm zwar das Leben gelassen, allerdings musste seine Familie seit jener Zeit dieses Wappen führen.[4]
Namensträger
- Curt von Dewitz (* 1871; † 1929), deutscher Generalleutnant, Träger des Pour le Mérite
- Franz Joachim von Dewitz (* 1666; † 1719), dänischer Kavalleriegeneral und Generalgouverneur von Neuvorpommern und Rügen
- Fritz von Dewitz (* 1813; † 1888), Gutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Günther von Dewitz (* 1885; † 1940), deutscher Generalmajor
- Hermann von Dewitz (* 1854; † 1939), Offizier, Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Joachim Balthasar von Dewitz (* 1636; † 1699), brandenburgisch-preußischer Generalleutnant
- Jobst von Dewitz (* 1491; † 1542), deutscher Staatsmann in Pommern
- Johann Georg von Dewitz (* 1878; † 1958), deutscher Offizier und Politiker (DNVP)
- Karl von Dewitz-Krebs (* 1887; † 1945), deutscher Offizier und Generalmajor der Wehrmacht.
- Kurt von Dewitz (* 1847; † 1925), preussischer Beamter und Politiker, Mitglied des Herrenhaus
Literatur
- Ernst Otto von Dewitz: Beiträge zur Geschichte der Familie von Dewitz. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1976. ISBN 978-3798005198.
- Paul Gantzer: Geschichte der Familie von Dewitz. 3 Bände. Buchhandlung Waisenhaus, Halle 1912−1918
- Gerd Heinrich: Staatsdienst und Rittergut. Die Geschichte der Familie von Dewitz in Brandenburg, Mecklenburg und Pommern. Bonn, 1990. ISBN 3-416-80647-6
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2. Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1860. S. 469f. (Digitalisat.)
- Roderich Schmidt: Dewitz, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 629.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 412f. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
Weblinks
Commons: Dewitz family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über Dewitz (Adelsgeschlecht) in der Landesbibliographie MV
- Homepage der Familie v. Dewitz
- Wappensiegel der Dewitz (1315) und der Grafen von Fürstenberg (1349) mit Beschreibungen. - Siehe: Friedrich Crull: Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 52 (1887), S. 34-182. [Hier S. 97-98, Nr. 184]. (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Monumenta Germaniae Historica; Leges 2, Seite 218.
- ↑ Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2, Seite 469.
- ↑ Benno Riechelmann - Vom Ackerhof zum Großgut: Zwei Jahrhunderte wirtschaftlicher Entwicklung des Rittergutes Veltheim im Kreise Halberstadt, Leipzig 1926
- ↑ J.G.T. Grässe: Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation. Reprint-Verlag Leipzig 1999; ISBN 3826207041. Seite 36.
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