- Georg Grupp
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Georg Grupp (* 25. Mai 1861 in Böhmenkirch, Württemberg; † 21. August 1922 in Maihingen, Bayern) war ein deutscher Theologe, Historiker und Bibliothekar. Der Todestag Georg Grupps wird gelegentlich als 20.8. angegeben (so bei Bader).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Grupp besuchte ab 1872 das Gymnasium in Rottweil. Von 1881 bis 1885 studierte er am Tübinger Wilhelmsstift Philosophie und katholische Theologie, dazu betrieb er auch historische, juristische und staatswissenschaftliche Studien an der Eberhard Karls Universität. Noch vor dem Abschluss des Theologiestudiums promovierte er zum Dr. phil. 1885 bis 1886 besuchte er das Priesterseminar Rottenburg. 1886 wurde er zum Priester geweiht. Nach kurzer Tätigkeit als Schlosskaplan in Mittelbiberach wurde er 1887 zum Kustos der Fürstlich Oettingisch-Wallersteinischen Fideikommiss-Bibliothek in Maihingen bestellt. Ab 1891 avancierte Grupp zum Leiter der fürstlichen Bibliothek und Kunstsammlungen. 1910 wurde er schließlich zum fürstlichen Rat ernannt.
Werk
Grupps Hauptinteressengebiet wurde die Kulturgeschichte im Sinne des 19. Jahrhunderts. Er unternahm mehrere große Forschungsreisen durch Deutschland und Europa. Mehrere, zum Teil umfangreiche kulturhistorische Schriften gelten als Hauptwerke seiner fruchtbaren schriftstellerischen Tätigkeit. Dazu zählen das zweibändige Werk über «System und Geschichte der Kultur» (1891/92) und eine ebenfalls zunächst in zwei Bänden erschienene «Kulturgeschichte des Mittelalters» (1894/95). Diese wurde in der zweiten Auflage (1906 ff) auf sechs Bände erweitert. Grupps Darstellung der «Kulturgeschichte der römischen Kaiserzeit» erschien 1903/04 in zwei Bänden. 1905 äußerte er sich über die «Kultur der Kelten und Germanen» und 1906 über den «deutschen Volks- und Stammescharakter».
Daneben forschte und publizierte Grupp umfangreich zur Geschichte des Hauses Oettingen. Unter anderem bearbeitete und veröffentlichte er Regesten zur Oettingischen Geschichte.
Literatur
- Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten. Harrassowitz, Leipzig 1925 (Zentralblatt für Bibliothekswesen: Beiheft; 55)
- Hermann A.L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? Unsere Zeitgenossen. 4. Ausgabe, Degener, Berlin und Leipzig 1909
- Deutsches Biographisches Jahrbuch. Bd.4: Das Jahr 1922. DVA, Stuttgart 1929
- Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland: biographisch-bibliographisches Lexikon. Bd. 1, Haas & Grabner, Augsburg 1933 (mit Abbildung Grupps)
- Franz Neubert (Hrsg.): Deutsches Zeitgenossenlexikon: Biographisches Handbuch deutscher Männer und Frauen der Gegenwart. Schulze, Leipzig 1905
- Friedrich Zoepfl: Art. Grupp, Georg. In: Lexikon für Theologie und Kirche, 2. Auflage, Band 4 (1960), Spalte 1254
Weblinks
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Wikisource: Georg Grupp – Quellen und Volltexte
- Literatur von und über Georg Grupp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Grupp im Bayerischen Verbundkatalog (weitere Titel)
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