Georg Hage

Georg Hage

Georg Hage (* 1979 in Halle (Westf.)) ist ein deutscher Kirchenmusiker.

Georg Hage studierte nach dem Besuch des Kreisgymnasiums Halle in Freiburg, Trossingen und Wien, wo er im Anschluss an seine Examina in Kirchenmusik und in Musik für das Lehramt an Gymnasien weitere Diplome in den Künstlerischen Aufbaustudiengängen Lied- und Konzertgesang, Orgel und Dirigieren erwarb. Er ist Kantor an der Aachener Annakirche (Ev. Hauptkirche), Leiter des Aachener Bachvereins und der Aachener Bachtage, außerdem Dozent für Chordirigieren an den Hochschulen für Musik in Hannover und Detmold. Seine Karriere als Chordirigent führte ihn zuletzt auch zur Eric Ericson Masterclass, wo er mit dem Nederlands Kamerkoor und dem Netherlands Radio Choir konzertierte, sowie zum Chordirigenten-Wettbewerb in Budapest, wo er den Sonderpreis des Ungarischen Rundfunkchors gewann.

Leben und Wirken

Seine musikalische Laufbahn begann er als Chorknabe in der Johanniskantorei Halle (Martin Rieker), ersten Gesangsunterricht erhielt er bei Heiner Eckels (Musikhochschule Detmold). Bei Werner Hollweg und Dorothea Wirtz ließ er sich zum Bassbariton ausbilden; wesentliche Einflüsse erhielt er auch als Ensemblemitglied unter der Leitung von Winfried Toll (Camerata Vocale Freiburg), Wolfgang Schäfer (Freiburger Vokalensemble) und Morten Schuldt-Jensen (Immortal Bach Ensemble). Neben regelmäßigen Auftritten als Konzertsänger wirkt er in professionellen Ensembles für Alte Musik (Dufay Ensemble Freiburg, Studium Chorale Maastricht) und Neue Musik (Anton-Webern-Chor, Europäische Vokalsolisten), außerdem ist er ein gefragter Gesangspädagoge.

Seine Orgellehrer waren Klemens Schnorr, Martin Schmeding und Michael Radulescu, außerdem besuchte er zahlreiche Meisterkurse, insbesondere an historisch bedeutsamen Instrumenten. Im Zentrum seines Repertoires steht das Orgelwerk Johann Sebastian Bachs sowie die deutsche Orgelmusik der Romantik, vor allem das Schaffen Max Regers, dessen Choralphantasien op. 52 er im Rahmen seines Konzertdiploms aufführte. Er konzertierte im Rahmen internationaler Konzertreihen, u. a. beim Senās mūzikas festivāls in Lettland und beim Festival Laudes Organi an der Lutherischen Stadtkirche Wien, zudem ist er ein erfahrener Continuospieler.

Neben seiner Tätigkeit als Kantor an der Freiburger Lutherkirche und in der Heiliggeistgemeinde Kirchzarten absolvierte er sein Aufbaustudium Chordirigieren bei Hans Michael Beuerle und Manfred Schreier. Meisterkurse u. a. bei Wolfgang Schäfer, Hans-Christoph Rademann, Anders Eby, Jos van Veldhoven und Michael Gläser (Eric Ericson Masterclass 2011) erweiterten sein Spektrum.

Georg Hage war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und Preisträger internationaler Wettbewerbe: So konnte er den 4. Internationalen Orgelwettbewerb in Hessen für sich entscheiden und war Preisträger beim Bayreuth-Regensburger Chorleitungswettbewerb 2004. Beim 6th Competition for Young Choral Conductors in Budapest 2011 dirigierte er im Finale den Ungarischen Rundfunkchor mit der Uraufführung von Levente Gyöngyösis „Amor Sanctus“ und erhielt dafür den „Special Prize for the best conductor according to the vote of the Hungarian Radio Choir“. Konzertreisen führten ihn in das europäische Ausland, in die USA, nach Israel, Kanada und Brasilien.

Als Hochschuldozent für Chordirigieren unterrichtet er seit 2007, zunächst als Lehrkraft an der Musikhochschule Trossingen, seit 2009 als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Detmold sowie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo er insbesondere für die Ausbildung von Kirchenmusikstudierenden verantwortlich ist und den Hochschulchor leitet. An der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck ist er Dozent für Chorleitung, Orgel, Gesang und Musiktheorie.

Als A-Kirchenmusiker der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen seit 2008 leitet er außer dem Aachener Bachverein den Kammerchor Aachener Bachverein, das Aachener Bachorchester und das Anna-Orchester. Mit seinen Ensembles widmet er sich der gesamten Bandbreite des chorsinfonischen und a cappella-Repertoires von Monteverdis Marienvesper über die Oratorien Bachs, Händels und Mendelssohns sowie die Requien von Brahms und Verdi bis hin zu Orffs Carmina Burana und Frank Martins Golgotha; dabei dirigierte er auch das Sinfonieorchester Aachen, Concerto Farinelli, das Deutsche Radio Kammerorchester und die Prager Philharmoniker. Seine Vorgänger waren u. a. Rudolf und Erhard Mauersberger, Hans Klotz, Hans Hulverscheidt, Johannes Geffert, Heribert Breuer und zuletzt Wolfgang Karius.

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