- Georg Kreis
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Georg Kreis (* 14. November 1943 in Basel) ist ein Schweizer Historiker und Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). Er ist emeritierter Professor für Neuere Allgemeine Geschichte und Schweizergeschichte an der Universität Basel[1] und war bis Juli 2011[2]Leiter des Europainstituts Basel.[3] Kreis ist Mitglied der FDP Schweiz.[4]
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Kreis studierte Geschichte, Germanistik und Geografie in Basel, Paris und in Cambridge. Seine Dissertation verfasste Georg Kreis 1972 über die schweizerische Pressezensur im 2. Weltkrieg. In den Jahren 1991 und 1992 war Kreis Beauftragter des Bundesrates zur Erarbeitung eines historischen Berichts über den Staatsschutz in der Schweiz zwischen 1935 und 1990. Als ehemaliger Mitarbeiter der Bergier-Kommission und diverser Historikerkommissionen gilt Kreis als profunder Kenner der neueren Schweizer Geschichte. Er leitete bis Juli 2011[2] das Europainstitut der Universität Basel seit seiner Gründung 1993. Kreis ist seit der Gründung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) 1995 ihr Präsident. Georg Kreis verfasste zahlreiche Publikationen über die Schweizer Geschichte, Fragen über die Beziehung der Schweiz zum Ausland und Fragen über Minderheiten und hatte diverse Fernseh- und Radioauftritte als Experte zu themenspezifischen Fragen. Georg Kreis gilt als engagierte Stimme in öffentlichen Diskussionen, insbesondere zum Verhalten der Schweiz während des 2. Weltkriegs und hat sich oft harsche Kritik seitens der Schweizerischen Volkspartei (SVP) gefallen lassen müssen.[5]
2006 wurde Georg Kreis von der Schweizer Illustrierten in die Liste der 100 wichtigsten Schweizer Persönlichkeiten aufgenommen.[6] 2007 wurde er mit dem Fischhof-Preis ausgezeichnet, der von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) und der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz (GMS) vergeben wird.[7]
Kreis kündigte seinen Rücktritt als Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) auf Ende 2011 an.[8][9]
Kreis ist verheiratet und hat drei Söhne.[2]
Literatur (Auswahl)
- Staatsschutz in der Schweiz: die Entwicklung von 1935–1990: eine multidisziplinäre Untersuchung im Auftrage des schweizerischen Bundesrates, Bern 1993 (vergriffen).
- Die Schweiz in der Geschichte, 1700 bis Gegenwart, Zürich 1997.
- Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Ihre Antworten auf die Herausforderungen der Zeit, Zürich 1999.
- Die Rückkehr des J-Stempels: Zur Geschichte einer schwierigen Vergangenheitsbewältigung, Zürich 2000.
- Fluchtgut Raubgut. Der Transfer von Kulturgütern in und über die Schweiz 1933–1945 und die Frage der Restitution (mit Esther Tisa Franscini und Anja Heuss), Zürich 2001 (Veröffentlichungen der UEK Bd. 1)
- Der Pass mit dem Judenstempel. Eine Familiengeschichte in einem Stück Weltgeschichte 1925–1975, München 2001.
- Vorgeschichten zur Gegenwart. Ausgewählte Aufsätze, 4 Bde., Basel 2003–2008.
- Europa und seine Grenzen: mit sechs weiteren Essays zu Europa, Bern 2004.
- Mythos Rütli. Geschichte eines Erinnerungsortes, Zürich 2004.
- Kein Volk von Schafen. Rassismus und Antirassismus in der Schweiz, Zürich 2007.
- Schweizer Erinnerungsorte. Aus dem Speicher der Swissness, Zürich 2010.
Weblinks
- Georg Kreis auf der Website des Historischen Seminars
- Georg Kreis auf der Website des Europainstituts
- Literatur von und über Georg Kreis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Universität Basel
- ↑ a b c Geschichtsprofessor und FDP-Mitglied. In: SonntagsZeitung vom 20. November 2011, S. 25
- ↑ Europainstitut Basel
- ↑ Dominik Meier. Die Luft für Georg Kreis wird dünner, Schweizer Radio DRS, abgerufen am 25. Dezember 2009
- ↑ Georg Kreis wehrt sich: Unüberbrückbare Differenzen zur SVP - Partei fordert Rücktritt als EKR-Präsident, Neue Zürcher Zeitung, 14. Dezember 2009
- ↑ Schweizer Illustrierte, Nr. 31, 29. Juli 2006, S. 21
- ↑ Fischhof-Preis. Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA), abgerufen am 8. Januar 2011.
- ↑ Schweiz: Präsident der Rassismuskommission tritt ab in: drs.ch vom 8. Mai 2011
- ↑ Hannes Nussbaumer: Es gab Momente, in denen ich Angst bekam. Tagesanzeiger, 15. Mai 2011, abgerufen am 6. Juli 2011.
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