Georg Kreisel

Georg Kreisel

Georg Kreisel (* 15. September 1923 in Graz) ist ein englisch-US-amerikanischer Logiker und Mathematiker.

Er wurde in Österreich geboren und aufgrund seines jüdischen Hintergrundes vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich 1938 von seinen Eltern nach England geschickt, wo er im Alter von 19 Jahren sein Studium der Mathematik am Trinity College der Universität Cambridge begann. Sein „Landsmann“ Ludwig Wittgenstein hielt ihn für seinen besten Schüler. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er in der britischen Militärforschung und promovierte nach dem Krieg an der Universität Cambridge. Er war nach dem Krieg eng mit der anglo-irischen Schriftstellerin Iris Murdoch befreundet. Der englische Physiker und Nobelpreisträger Francis Crick zählte ihn zu seinen wichtigsten Mentoren. Er unterrichtete bis 1954 an der Universität Reading, um für die Jahre 1955 bis 1957 an das Institute for Advanced Studies in Princeton, New Jersey, USA zu wechseln. Anschließend unterrichtete er an der Stanford Universität und an der Universität von Paris. 1962 wurde er zum Professor an der Stanford Universität ernannt, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Kreisel bearbeitete verschiedene Felder der mathematischen Logik und Beweistheorie, wo er durch sein sogenanntes „Unwinding“-Programm bekannt wurde. 1966 wurde er in die Nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches gewählt. Er setzte sich eingehend mit den Theorien von Kurt Gödel auseinander.

Eigene Arbeiten (Auszug)

  • On the interpretation of non-finitist proofs – Part I, J. Symbolic Logic 1951
  • Mathematical significance of consistency proofs, J. Symbolic Logic 1958
  • A survey of proof theory, J. Symbolic Logic 1968
  • Proof theory: Some personal recollections, in Proof Theory, 2nd ed., by G. Takeuti, 1987
  • Logical aspects of computation: Contributions and distractions, in Logic and Computer Science, Academic Press, San Diego. 1990
  • On the idea(l) of logical closure, Annals of Pure and Applied Logic 561992,

Quellen

  • S. Feferman, Kreisel’s „unwinding“ Program 1996. ISBN 1-56881-061-X
  • C.N. Delzell, Kreisel’s unwinding of Artin‘ s proof. 1994
  • C. Pereira. Kreiseliana: About and Around Georg Kreisel, Rev. P. Odifreddi, Hrsg. Review of Modern Logic 2000.

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