- Georg Rebmann
-
Georg Friedrich Rebmann (* 24. November 1768 in Sugenheim; † 16. September 1824 in Wiesbaden) war ein deutscher Publizist. (Pseudonym: Anselmus Rabiosus der Jüngere)
Rebmann studierte Rechtswissenschaften in Erlangen und Jena, wo er auch Vorlesungen Schillers hörte. Er wirkte als Redakteur der Dresdener Merkwürdigkeiten und der Zeitschrift Der Allgemeine Sächsische Annalist. Vor behördlichen Verfolgungen floh er nach Dessau, Erfurt, Altona und schließlich nach Paris. Vom französischen Directorium beauftragt wurde er Richter in Mainz und später Oberpräsident des Appellationsgerichts in Zweibrücken. In seiner Mainzer Zeit leitete er ab 24. Oktober 1803 als Präsident des Mainzer Kriminalgerichts den spektakulären Prozess gegen Johannes Bückler, genannt Schinderhannes. Georg Rebmann war einer der engagiertesten deutschen Parteigänger der Französischen Revolution, und, inspiriert von ihr, attackierte er mit solch brillanten journalistischen Arbeiten wie Das neue graue Ungeheuer (1795) und Die Schildwache (1796) die in Deutschland bestehenden politischen Verhältnisse. Der studierte Jurist verteidigte leidenschaftlich die Mainzer Jakobiner der Mainzer Republik, und zog dadurch den Hass der Reaktion auf sich.
Werke
- Heinrich von Neideck Erlangen 1791
- Empfindsame Reise nach Schilda Leipzig 1793
- Hans Kiekindiewelts Reisen in alle vier Weltteile und den Mond Leipzig 1794
- Briefe über Erlangen. Faksimile der Ausgabe 1792 mit einem Nachwort von Ernst Schubert. Erlangen 1984 (Bibliotheca Franconica; 9).
- Werke und Briefe. (3 Bände) Hrsg. von Hedwig Voegt, Werner Greiling und Wolfgang Ritschel. Berlin: Rütten & Loening 1990. Band 1 ISBN 3-352-00310-6; Band 2 ISBN 3-352-00311-4; Band 3 ISBN 3-352-00312-2
- Jena fängt an, mir zu gefallen. Stadt und Universität in Schriften und Briefen. Mit einem Anhang. Herausgegeben und mit einer Einleitung von Werner Greiling. Jena; Leipzig 1994 (Schriften zur Stadt-, Universitäts- und Studentengeschichte Jenas; 8).
- Neuestes Manifest der Frankenrepublik an alle Völker der Welt 2 Bl., 44 S. Kartonage. (Dessau 1793/94). Höchst seltene erste deutsche Ausgabe der bedeutenden Rede Robespierres zur Außenpolitik der französischen Republik vom 18. November 1793, von Rebmann kongenial in dieser eminent politischen Übersetzung dem deutschen Publikum vorgestellt.
Literatur
- Christian Wirth: Der Jurist Johann Andreas Georg Friedrich Rebmann zwischen Revolution und Restauration. Frankfurt am Main 1996. (Rechtshistorische Reihe 144) ISBN 3-631-48870-X
- Elmar Walde und Gerhard Sauder (Hrsg.): Georg Friedrich Rebmann (1768 - 1824), Autor, Jakobiner, Richter. Sigmaringen 1997. (Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung 4) ISBN 3-7995-4904-8
- Anne Cottebrune: Mythe et réalité du "jacobinisme allemand". Atelier National de Reproduction des Thèses, Lille 2005, ISBN 978-2-284-04884-8 (Rezensiert von:Susanne Lachenicht Historisches Seminar, Universität Hamburg).
Weblinks
- Literatur von und über Georg Friedrich Rebmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hermann Uhrig: Georg Friedrich Rebmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 1436–1457.
Personendaten NAME Rebmann, Georg Friedrich KURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist GEBURTSDATUM 24. November 1768 GEBURTSORT Sugenheim, Franken STERBEDATUM 16. September 1824 STERBEORT Wiesbaden
Wikimedia Foundation.