- Georg Sticker
-
Georg Sticker (* 18. April 1860 in Köln; † 28. August 1960 in Zell am Main bei Würzburg) war ein deutscher Hochschullehrer, Hygieniker und Medizinhistoriker.
Von 1895 bis 1897 war er als poliklinischer Assistent erster Lehrbeauftragter für Medizingeschichte an der Universität Gießen, ab 1899 dort Professor. 1897 gehörte er zu den Teilnehmern der deutschen Expedition, die nach Bombay zur Untersuchung der dort ausgebrochenen Beulenpest gesandt wurde. 1899 beschrieb er als erster das Erythema infectiosum (Ringelröteln). 1905 wurde er Direktor des Städtischen Krankenhauses in München und war von 1913 an auch Professor in München. 1921 wurde er Professor für die Geschichte der Medizin in Würzburg. Sticker, der in der Zeit des Nationalsozialismus der NSDAP beitrat,[1] bejahte die nationalsozialistische Politik und zitierte 1933 in der Münchner Medizinischen Wochenzeitschrift Worte von Adolf Hitler: „Will das deutsche Volk, so spricht Adolf Hitler, genesen und weiter leben, so muß es die Pflichten des völkischen Staates erkennen und keine Ohren dafür haben, wenn Schwächlinge aufschreien und über Eingriffe in die heiligsten Menschenrechte jammern“.[2]
1935 wurde Sticker aus Altersgründen emeritiert.[1]
Sticker war Mitglied der Leopoldina.
Weblinks
- Literatur von und über Georg Sticker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 603.
- ↑ Zitat bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer Taschenbuch 2005, S. 603.
Kategorien:- Hygieniker
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Medizinhistoriker
- Hochschullehrer (Universität Gießen)
- Hochschullehrer (LMU München)
- Hochschullehrer (Universität Würzburg)
- NSDAP-Mitglied
- Mitglied der Leopoldina
- Deutscher
- Geboren 1860
- Gestorben 1960
- Mann
Wikimedia Foundation.