George A Romero

George A Romero
George A Romero im Jahr 2007

George Andrew Romero (* 4. Februar 1940 in New York) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Autor, Filmeditor und Schauspieler.

Er wird als ein Mitbegründer des modernen Horrorfilms betrachtet und viele seiner Filme haben Kultstatus erreicht. Romero schrieb für die meisten seiner Filme das Drehbuch selbst und kann daher dem Autorenfilm zugeordnet werden. Typisch für seine Filme ist, dass sie bewusst die in den USA herrschende gesellschaftliche Situation ihrer jeweiligen Entstehungszeit spiegeln und einen politischen Subtext aufweisen, der bestimmte Missstände kritisiert. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen Die Nacht der lebenden Toten (Night of the Living Dead) und Zombie (Dawn of the Dead).

Inhaltsverzeichnis

Biographie

George A. Romero wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf. Er besuchte dort eine katholische Schule und wurde streng katholisch erzogen. Bereits im Alter von 14 Jahren begann er mit einer Schmalfilm-Kamera Filme zu drehen. Damals wurde er einmal festgenommen, weil er eine brennende Puppe für eines seiner Filmprojekte von einem Dach warf. 1958 gewann er einen Future Scientists of America Award für eine Dokumentation über Geologie mit dem Namen Earthbottom, die er im Rahmen eines High-School-Projekts erstellte.

Um ein Studium im Fach Kunst und Design an der Carnegie Mellon University aufzunehmen, zog er nach Pittsburgh, wo er bis heute lebt. Er wechselte nach drei Jahren zum Studienfach Theaterwissenschaften. Nachdem er sein Studium abgebrochen hatte, arbeitete er als Hilfskraft bei einer Produktion für Nachrichtenbeiträge. 1961 gründete er mit einigen Freunden die Produktionsgesellschaft The Latent Image, um zunächst Werbespots und Lehrfilme zu drehen.

Sein erster Horrorfilm Die Nacht der lebenden Toten (1968) – noch mit einem sehr geringen Budget gedreht – traf mit seiner hintergründigen Aussage gegen Rassismus und den Vietnamkrieg genau den Nerv der Zeit und wurde schnell zum Geheimtipp. Der kontroverse Film wurde zudem in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen.

Auch seinen folgenden Filmen Crazies (1973) und Martin (1977) lag eine subtile, gesellschaftskritische Botschaft zugrunde, Kassenerfolge wurden sie aber nicht. Während der Dreharbeiten zu seinem Film Season of the Witch (1972) lernte er Christine Forrest kennen, die er 1981 heiratete und mit der er zusammen drei Kinder hat.

Erst nach solchen Nichtzombie-Filmen[1] kam der Erfolg zurück. Mit Zombie (Dawn of the Dead) von 1978, in dem sich vier Menschen auf der Flucht vor Zombiehorden in einem Einkaufszentrum verschanzen. In vielen Ländern wurde der Film wegen seiner exzessiven Gewaltdarstellungen beschlagnahmt (Jugendschutz, Zensur).

Romeros dritter Zombie-Film Day of the Dead (deutscher Titel: Zombie 2) von 1985 wurde von der Kritik eher negativ aufgenommen. Nachdem er sich weigerte wie von den Investoren gewünscht, bei diesem Film auf explizite Gewaltdarstellungen zu verzichten, um ein „R-Rating“ zu erreichen, bekam er nur die Hälfte des ursprünglich vereinbarten Kapitals zur Verfügung gestellt und musste sein Drehbuch für diesen Film deutlich vereinfachen.

Danach hatte er vor allem Erfolg als Produzent der Fernsehserie Tales from the Darkside.

1999 drehte er für den Song Scream der Band Misfits ein Musikvideo, in dem sich die Mitglieder der Band in Zombies verwandeln. Als einzige Bezahlung verlangte er von der Band, in seinem Film Bruiser aus dem Jahr 2000 zu erscheinen und Songs für dessen Filmmusik beizusteuern.

Im Jahr 2004 entwarf er für die Comic-Reihe Toe Tags die Handlung einer sechsteiligen Geschichte mit dem Namen The Death of the Death und schrieb dafür die Texte.

Eine Neuverfilmung von Dawn of the Dead war Anfang 2004 ein weltweiter Kassenschlager. Dadurch erhielt Romero selbst Möglichkeit, seiner Zombie-Reihe einen weiteren Film hinzuzufügen. Aus diesem Grund unterbrach er 2004 die Vorproduktion zu Diamond Dead, um der Verfilmung des langersehnten vierten Teils seines Zombie-Zyklus, Land of the Dead, nachzugehen, die nach langjährigen Verhandlungen mit verschiedenen Hollywood-Studios schließlich von Atmosphere Entertainment finanziert wurde.

Romero hat 2007 einen weiteren Zombie-Film mit dem Titel Diary of the Dead fertiggestellt. Er hat wieder das Drehbuch geschrieben und führte Regie. Nachdem Land of the Dead eine Produktion eines größeren Studios war, handelt es sich bei dem neuen Film wieder um eine unabhängige Produktion.

Über den Torture Porn sagte er 2008: „Ich verstehe es nicht. […] Denen fehlt doch die Metapher.“[1]

Filmografie

Romero hat bis 1982 alle Filme, bei denen er Regie geführt hat, auch selbst geschnitten.

Regie und Drehbuch

Regie

Drehbuch

  • 1983 bis 1986: Fernsehserie Tales from the Darkside (für die Folgen Trick or Treat, The Circus, Baker's Dozen und The Devil's Advocate)
  • 1987: Creepshow 2 – Kleine Horrorgeschichten (Creepshow 2)
  • 1990: Tales From the Darkside: The Movie (für den Teil Cat From Hell)
  • 1990: Die Rückkehr der Untoten (Night of the Living Dead)

Schauspieler

  • 1968: Die Nacht der lebenden Toten (Night of the Living Dead) als Reporter in Washington
  • 1971: There's Always Vanilla
  • 1977: Martin als Pater Howard
  • 1978: Zombie (Dawn of the Dead) als Regisseur des Fernsehsenders WGON TV
  • 1985: Zombie 2 (Day of the Dead) als Zombie mit Narbe
  • 1986: Lot swierkowej gesi (Flight of the Spruce Goose) als Gromero
  • 1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs) als FBI-Agent in Memphis
  • 2007: Diary of the Dead als Polizeibeamter

Literatur

  • Interview in: Thomas Gaschler & Eckhard Vollmar, „Dark Stars“; Belleville, München 1992, ISBN 978-3-923646-50-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Katrina Onstad: Horror Auteur Is Unfinished With the Undead. In: The New York Times. 10. Februar 2008.: „“I don’t get the torture porn films,” Mr. Romero said. “They’re lacking metaphor.“. Abgerufen am 19. Februar 2009. (englisch)

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