- George Stephens
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George Washington Stephens (* 22. September 1832 in Swanton, Vermont, USA; † 20. Juni 1904 in Montreal, Kanada) war ein kanadischer Rechtsanwalt, Geschäftsmann, Grundbesitzer und Politiker, der besonders für seine Aktivitäten im Parlament der Provinz Québec und als Mitglied des Kabinetts unter zwei Premierministern bekannt war.
Werdegang
Stephens kam im an Kanada angrenzenden US-Bundesstaat Vermont als Sohn von Harrison Stephens (1801–1881) und Sarah Jackson zur Welt. Der Vater stammte aus der Kleinstadt Jamaica in Vermont und hatte es dort als Schuhfabrikant zu einem Vermögen gebracht. 1830 ließ er sich in Montreal nieder, wo er als Einzelhandelskaufmann tätig war und eine Familie gründete. George Stephens hatte zwei Brüder, Romeo H. und Sheldon Samuel Stephens.
Stephens war zunächst im familieneigenen Einzelhandel tätig. 1863 machte er seinen Abschluss an der McGill University in Montreal und wurde Mitglied des Bar of Quebec, einer 1849 gegründeten Rechtsanwaltskammer in Quebec. Nachdem er in einer Anwaltskanzlei gearbeitet hatte, war er als Einzelanwalt tätig.
1868 wurde Stephens in die Kommunalverwaltung von Montreal gewählt, wo er als Ratsmitglied für den Stadtbezirk Saint-Laurent fungierte. Er war mit Unterbrechungen bis 1892 in der Kommunalverwaltung aktiv. In dieser Zeit bekam Stephens durch die kanadische Presse den Spitznamen „The Corporate Watch Dog“.
In der Quebec General Election 1881 wurde Stephens als Kandidat der Quebec Liberal Party (auch Parti libéral du Québec (PLQ)) für den Wahlbezirk Montreal Centre in das Parlament von Quebec gewählt. Bei der nächsten Wahl 1886 wurde er nicht wiedergewählt, auch 1890 trat er nochmals erfolglos an. Erst 1892 wurde Stephens wiedergewählt, dieses Mal als Repräsentant für die Stadt Huntingdon. 1896 reichte Stephens einen Gesetzentwurf ein, der das Aushängen von zu provokanter Theaterreklame verbot.
1897 erreichte seine politische Laufbahn ihren Höhepunkt, als er als Minister ohne Portefeuille in das Kabinett von Félix-Gabriel Marchand, dem amtierenden Premierminister für die Provinz Quebec, berufen wurde. 1900 übernahm er die gleiche Position unter dem neuen Premierminister Simon-Napoléon Parent. 1902 wurde er zum Kolonialkommissar für die Provinz Quebec ernannt.
Familie
1865 heiratete Stephens die wesentlich jüngere Elizabeth McIntosh, die schottische Wurzeln hatte. Sie hatten einen Sohn, George Washington Stephens, Jr. (1866–1942). George Stephens, Jr. erreichte in der Dritten Artillerie von Montreal den Rang eines Lieutenant-Colonel und ging später ebenfalls in die Politik. Er trat dem Völkerbund bei und war u. A. Vorsitzender der Regierungskommission des Völkerbunds im Saarland.
Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete er 1878 deren jüngere Schwester, Frances Ramsey McIntosh. Mit ihr hatte er einen weiteren Sohn, Francis Chattan Stephens (1887–1918). Chattan wurde Börsenmakler und gründete den Konzern F. C. Stephens & Co. Er heiratete eine Tochter des kanadischen Ministers Sir Edward Kemp. Im Ersten Weltkrieg wurde er Leutnant im 13. Kanadischen Bataillon und dient in Frankreich an der Front. Chattan Stephens erlag im Oktober 1918 der sogenannten spanischen Grippe.
George Stephens starb 1904 im Alter von 71 Jahren und wurde auf dem Friedhof Mont-Royal von Montreal beigesetzt. Seine Witwe Frances kam 1915 bei der Versenkung der RMS Lusitania durch ein deutsches U-Boot ums Leben.
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