Gerhard Goos

Gerhard Goos

Gerhard Goos (* 6. August 1937 in Nürnberg) ist Professor für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie und hat die Informatik-Lehre in Deutschland mit aufgebaut. Seit dem 1. April 2005 ist er emeritiert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gerhard Goos promovierte 1965 an der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Arbeit Künnethformeln der Cechschen Cohomologietheorie über kompakten Räumen.

1970 erhält er den ersten Lehrstuhl für Informatik an der Universität Karlsruhe, damals noch an der Fakultät für Mathematik. Bis heute ist er Mitglied des Instituts für Programmstrukturen und Datenorganisation an der Fakultät für Informatik.

Er ist Autor mehrerer Lehrbücher, davon zwei der ersten ihrer Art 1971 zusammen mit seinem Mentor Friedrich Ludwig Bauer.

Seit 1973 ist er Hauptherausgeber der Lecture Notes in Computer Science und Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften: Informatik Spektrum, Informatik - Forschung und Entwicklung, Software Concepts and Tools und Formal Aspects of Computing.

Sein Forschungsschwerpunkt sind Übersetzer, so entwarf er attributierte Grammatiken, den ersten europäischen Ada-83-Compiler und die Sprache Sather-K.

Von 1971 bis 1979 und wieder ab 1992 ist er gewählter Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

1985 ist er einer der Initiatoren des Forschungszentrum Informatik (FZI), Karlsruhe, und dort Direktor des Forschungsbereiches Software Engineering. Seit 2011 ist er emeritierter Direktor.[2]

1986 bis 1991 war Goos technisch-wissenschaftliches Vorstandsmitglied bei der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), wo er schon zuvor Leiter des Instituts für Systemtechnik und der Karlsruher Forschungsstelle für Programmstrukturen gewesen war.

1987/88 ist er zusammen mit der GMD und der University of California, Berkeley an der Gründung des International Computer Science Institute (ICSI) in Berkeley beteiligt, einem unabhängigen Labor, das Grundlagenforschung im Bereich der Informatik betreibt und sich zum Ziel gesetzt hat, den Technologietransfer und den Wissenschaftleraustausch zwischen Deutschland und den USA zu fördern. Bis 2004 leitet Goos das Auswahlkomitee für wissenschaftlich hervorragend qualifizierte deutsche Postdoktoranden, und erreichte eine ICSI-Postdoktoranten-„Rückholrate“ von fast 90 %, wodurch zahlreiche neue Informatik-Professuren in Deutschland mit US-erfahrenen Wissenschaftlern besetzt werden konnten.

1988 wurde er (bis 1991) Mitglied des Gründungsaufsichtsrats des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz.

Ehrungen (Auszug)

  • 1986: Board of Trustees des International Computer Science Institute (ICSI) in Berkeley (inzwischen Emeritus Trustee)
  • 2005: Fellow der Gesellschaft für Informatik
  • 2005: Distinguished Service Award des International Computer Science Institute (ICSI) in Berkeley (für besondere Dienste um den Aufbau des transatlantischen Forschungsaustauschs für junge Nachwuchsinformatiker)

Schriften (Auszug)

  • Friedrich Ludwig Bauer, Gerhard Goos: Informatik 1. Eine einführende Übersicht. 4. Auflage. Springer Lehrbuch, 1992, ISBN 3540527907.
  • Friedrich Ludwig Bauer, Gerhard Goos: Informatik 2. Eine einführende Übersicht. 4. Auflage. Springer Lehrbuch, 1992, ISBN 3540555676.
  • Gerhard Goos, William Waite: Compiler Construction. 1. Auflage. Springer, 1984, ISBN 3540908218.
  • Gerhard Goos: Vorlesungen über Informatik 1. Grundlagen und funktionales Programmieren. 4. Auflage. Springer, 2005, ISBN 3540244050.
  • Gerhard Goos: Vorlesungen über Informatik 2. Objektorientiertes Programmieren und Algorithmen. 4. Auflage. Springer, 2006, ISBN 3540244034.
  • Gerhard Goos: Vorlesungen über Informatik 3. Berechenbarkeit, formale Sprachen, Spezifikationen. 1. Auflage. Springer, 1997, ISBN 3540606556.
  • Gerhard Goos: Vorlesungen über Informatik 4. Paralleles Rechnen und nicht analytische Lösungsverfahren. 1. Auflage. Springer, 1998, ISBN 3540606505.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Fakultät für Informatik. Abgerufen am 22. Januar 2007. – Jahresbericht 2005 der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe (TH)
  2. Förderverein Forschungszentrum Informatik. Abgerufen am 4. Mai 2011 - Pressemitteilung.

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