- Gerhard Reumont
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Gerhard Reumont, gelegentlich Gérard Reumont, (* 19. April 1765 in Aachen; † 27. August 1828 ebenda) war ein deutscher Mediziner und Badearzt.
Gerhard Reumont stammte aus einer aus dem Hesbaye in Belgien eingewanderten Hugenottenfamilie. Er studierte zunächst an der Universität Bonn, ab 1791 an der Pariser Sorbonne, wo er auch als Assistenzarzt seinen Dienst versah und schließlich bei Ausbruch des Krieges 1792 an der Universität Edinburgh Medizin. Hier konnte Reumont im Jahre 1793 dieses Studium erfolgreich mit seiner Dissertation beenden. Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Aachen zurück, um sich als approbierter Arzt in seiner Heimatstadt niederzulassen.
Die nächsten Jahre war Reumont dort als Ordinator am Marianischen Bürgerhospital tätig; später wechselte er gleicher Stellung an das Elisabethspital.
Im Frühjahr 1800 unternahm Reumont eine Studienreise nach London zu Edward Jenner um unter dessen Anleitung die Pockenschutzimpfung zu erlernen. Auf seiner Rückreise führte er in Dover und mehreren französischen Städten Schutzimpfungen durch. Anlässlich seines Aufenthaltes in Paris wurde er eingeladen, am Institut National de Paris Vorträge über die neue Art der Vorsorge zu halten. Neben mehreren hochrangigen Offizieren war u.a. auch Napoléon Bonaparte anwesend, der sich über den militärischen Nutzen von Impfungen erkundigte.
Ab 1801 führte Reumont in Aachen und Umgebung die Pockenschutzimpfung ein. Während des Kuraufenthaltes von Kaiserin Joséphine 1804 in Aachen war Reumont ihr Kurarzt und medizinischer Berater. 1805 wurde er auf Betreiben Napoleons zum Médecin inspecteur des eaux thermales d'Aix-la-Chapelle (Badeinspector von Aachen) ernannt und als solcher wurde er auch Mitglied der Jury médical des Département de la Roer.
Nach Beendigung der Befreiungskriege wurde Reumont auch von der preußischen Regierung geehrt: 1816 verlieh König Friedrich Wilhelm III. ihm den Titel Medizinalrat.
Familie
Gerhard Reumont, Sohn des Lambert Reumont (1739–1811) aus Spa, Inhaber einer Kesselgießerei sowie Ratsherr in Aachen, und der Ottilie Hamacher (1737–1790), war seit 1807 verheiratet mit Lambertine Kraussen (1786–1850). Mit ihr hatte er zwei gemeinsame Söhne, den Historiker und Diplomaten Alfred von Reumont (1808–1887) sowie den preußischen Sanitätsrat Alexander Reumont (1817–1887).
Werke (Auswahl)
- Aachen und seine Heilquelle. ein Taschenbuch für Badegäste. 1828
- Analyse des eaux sulfureuses d'Aix-la-Chapelle. Aachen 1810 (zusammen mit Johann Peter Joseph Monheim).
Quellen und Weblinks
- Hermann Hüffer: Reumont, Alfred von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 284–294.
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- (Nebeneintrag: Beschreibung im 1. Abschnitt / Vater von Alfred R.)
- Eintrag in den Archiv-NRW-Bestände, siehe Nr. 2122: [1]
- Heinrich Schnock: Bericht über die Monatsversammlungen und Sommerausflüge. In: Aus Aachens Vorzeit. Bd. 15, 1902, S. 119–120.
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