Gert Heinrich Wollheim

Gert Heinrich Wollheim

Gert Heinrich Wollheim (* 11. September 1894 in Loschwitz bei Dresden; † 22. April 1974 in New York) war ein Maler des Expressionismus.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Er war Mitglied der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“ und zeitweise Lebensgefährte der Tänzerin Tatjana Barbakoff. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er als „entarteter Künstler“ verfolgt. Er floh über Saarbrücken nach Paris und später in die Schweiz. 1936 war er ein Mitbegründer des „Freien Deutschen Künstlerbundes“. 1939 wurde er verhaftet, konnte aber 1942 entkommen und lebte versteckt in den Pyrenäen. Schließlich gelang ihm 1947 mit Hilfe des IRRC (International Relief and Rescue Committee) die Ausreise nach New York (Affidavitgeber ist Leonhard Frank).

Lebenslauf

Wollheim lebte 1919 in einer Künstlerkommune auf dem Lande. Zusammen mit Otto Pankok, den er auf der Kunsthochschule in Weimar kennengelernt hatte, wollte er in Remels (Ostfriesland) eine Künstlerkolonie gründen. Ende 1919 verließen beide Remels und gingen nach Düsseldorf, wo sie sich dem „Neuen Rheinland“ anschlossen. Zu dieser Gruppierung gehörten auch Max Ernst und Otto Dix. 1920 wurde er Mitglied der der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ und Herausgeber und Mitarbeiter der Zeitschriften „Der Aktivistenbund“, „Das Ey“ (nach der Kunsthändlerin Johanna Ey) und „Das junge Rheinland“, außerdem Mitbegründer der Arbeitersiedlung „Freie Erde“ in Düsseldorf-Eller. 1921 heiratete er die Pianistin Leni Stein, der er eine "Brautmappe" mit 12 Lithographien widmete. Er initiierte 1922 die „1. Internationale Kunstausstellung“ in Düsseldorf und den „1. Kongress der Union fortschrittlicher internationaler Künstler“. 1925 war Wollheim Mitglied der Novembergruppe in Berlin. Im Exil in Paris gehörte er 1937 zu den Gründern des Künstlerbundes „L'union des artistes libres“. 1947 zog er nach New York, wurde amerikanischer Staatsbürger und heiratete dort Mona Eisemann, geborene Loeb. Trauzeuge war Leonhard Frank. Er starb 1974.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1920 Ausstellung Galerie Johanna Ey, Düsseldorf
  • 1993 Retrospektive: Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof 24. Januar bis 18. April 1993
  • 1938 drei seiner Bilder in der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“
  • 2000 Im Herbst des Jahres 2000 führte das August Macke Haus in Bonn eine vielbeachtete Ausstellung durch.
  • 2001 Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf: „Vom Feuerspeienden Berg zum Don Quichote“

Literatur

Weblinks


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