- Loschwitz
-
Loschwitz Stadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten: 51° 3′ N, 13° 49′ O51.05388888888913.815107Koordinaten: 51° 3′ 14″ N, 13° 48′ 54″ O Höhe: 107–260 m ü. NN Eingemeindung: 1. Apr. 1921 Postleitzahl: 01326 Vorwahl: 0351 Lage der Gemarkung Loschwitz in Dresden
Loschwitz ist ein Stadtteil von Dresden. Er bildet gemeinsam mit Wachwitz den statistischen Stadtteil Loschwitz/Wachwitz im Ortsamtsbereich Loschwitz.
Dresden-Loschwitz ist einer der reinen Villenstadtteile von Dresden. Es befindet sich nordöstlich der Elbe und war ehemals ein Kurbad. Die urkundliche Ersterwähnung von Loschwitz wird in der neueren Forschung auf das Jahr 1227 datiert. Seit 1571 trägt der Ort seinen heutigen Namen. Er wurde am 21. Januar 1921 trotz heftiger Widerstände der Bevölkerung nach Dresden eingemeindet. Angrenzende Stadtteile sind die Radeberger Vorstadt, der Weiße Hirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz sowie die Dresdner Heide. Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegt Blasewitz, mit dem Loschwitz durch das Blaue Wunder verbunden ist.
Ein Anziehungspunkt in Loschwitz, einem Stadtteil an zwei steilen Hängen, ist unter anderem der Aussichtspunkt Luisenhof Dresden, benannt nach der Kronprinzessin Luise.
In Loschwitz befinden sich eine Standseilbahn und die älteste Schwebebahn der Welt, die noch heute als Verkehrsmittel dienen. Berühmter Einwohner von Loschwitz war Manfred von Ardenne, dessen Institut sich noch heute hier befindet. In Loschwitz leben die Opernsänger Theo Adam und Peter Schreier. Seit dem 18. Jahrhundert zogen die Loschwitzer Weinberge verstärkt wohlhabende Adlige, Dresdner Stadtprominenz und Künstler an, die hier ihre Weingüter und Sommerhäuser errichteten. Die eingesessenen Winzer verkauften ihren Besitz und arbeiteten zunehmend als Lohnwinzer. 1805 kaufte der vermögende englische Graf Lord James Ogilvy, Earl of Findlater über seinen Lehnsherren Johann Georg Christian Fischer mehrere Weinbergsgrundstücke am Elbhang auf dem Gelände der heutigen Elbschlösser (Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss, Schloss Eckberg).
Inhaltsverzeichnis
Museen
Mit dem Josef-Hegenbarth-Archiv, dem Leonhardi-Museum und dem Schillerhäuschen befinden sich drei Dresdner Museen in dem Stadtteil.
Persönlichkeiten
Adels- und Bürgerfamilien des Dresdner Geisteslebens besaßen hier Weingärten und Sommerhäuser, so u.a. Heinrich Schütz, Johann Melchior Dinglinger, Theodor Körner, Carl Maria von Weber, Justus Friedrich Güntz und Gerhard von Kügelgen. Ebenso große Persönlichkeiten weilten hier für kürzere oder längere Zeit zu Besuch: Goethe, Schiller, Kleist, Arndt, Novalis, Tieck, die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt, Mozart, Leopold Auer, Karl Friedrich Schinkel, Caspar David Friedrich, Karl August Lingner, sowie Anton Graff. In Körners Weinberghaus in Dresden-Loschwitz wohnte Friedrich Schiller, als 1785 die Ode an die Freude für die Tafel der Freimaurerloge Zu den drei Schwertern in Dresden entstand.
Die Schauspielerin, Architektur- und Kunsthistorikerin Sibyl Moholy-Nagy (1903–1971) wurde in Loschwitz geboren.
Weinanbau
An einem Steilabfall, der Kante der Lausitzer Platte, der sich über Radebeul bis nach Meißen erstreckt und vom Flusslauf der Elbe begleitet wird, wurde schon zu Zeiten des Bischofs Benno von Meißen im 11. Jahrhundert Wein angebaut. Der sächsische Kurfürst Johann Georg II. ließ seit 1660 mehrere Weinberge im Loschwitzer Hangbereich anlegen und gegen Erbzins bewirtschaften. Ab 1850 kann man von einem Niedergang des Weinbaus am Loschwitzer Elbhang sprechen. Die Gründe waren vielfältig: geringere Erträge infolge der jahrhundertelangen Monokultur, Nachwuchsmangel im Winzergewerbe oder Weinimporte aus Südeuropa. Die Weinberge wandelten sich teilweise großflächig in Obst- und Beerenplantagen, die einen höheren Gewinn versprachen. Besonders Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen aber auch Spargel und Erdbeeren wurden auf den sonnigen und warmen Sandböden der Südhänge kultiviert. Die schlagartige Verbreitung der aus Amerika eingeschleppten Reblaus 1885 ließ den Weinbau für die nächsten einhundert Jahre völlig zum Erliegen kommen und verwandelte das Winzerland in begehrtes Bauland. Hochadel und Geldaristokratie entdeckten die reizvolle Landschaft in Loschwitz bald für sich und ließen sich an diesen Hängen Schlösser und Villen bauen. Zu ihren Füßen im Ort Loschwitz wohnte das dienstbare Volk in Fachwerkhäuschen, von denen einige noch heute den Ort schmücken.
-
Hentschelmühle (Rothe Amsel)
-
Das Schillerhäuschen in Dresden-Loschwitz auf dem Körnerischen Weinberg. Hier wohnte Schiller vom Herbst 1785 bis zum Sommer 1787. (Lage51.05769166666713.8131)
Siehe auch
Weblinks
Commons: Loschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Dresdner-Stadtteile.de: Informationen zu Loschwitz
- Loschwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Stadtteile in Ortsamtsbereichen
Albertstadt | Äußere Neustadt | Blasewitz | Briesnitz | Bühlau | Coschütz | Cotta | Dobritz | Dölzschen | Dresdner Heide | Friedrichstadt | Gittersee | Gorbitz | Gostritz | Großzschachwitz | Gruna | Hellerau | Hellerberge | Hosterwitz | Innere Altstadt | Innere Neustadt | Johannstadt | Kaditz | Kaitz | Kauscha | Kemnitz | Kleinpestitz | Kleinzschachwitz | Klotzsche | Laubegast | Leipziger Vorstadt | Leuben | Leubnitz-Neuostra | Leutewitz | Lockwitz | Löbtau | Loschwitz | Luga | Meußlitz | Mickten | Mockritz | Naußlitz | Nickern | Niederpoyritz | Niedersedlitz | Oberpoyritz | Omsewitz | Pieschen | Pillnitz | Pirnaische Vorstadt | Plauen | Prohlis | Räcknitz | Radeberger Vorstadt | Reick | Rochwitz | Roßthal | Seevorstadt | Seidnitz | Söbrigen | Sporbitz | Stetzsch | Strehlen | Striesen | Südvorstadt | Tolkewitz | Torna | Trachau | Trachenberge | Übigau | Wachwitz | Weißer Hirsch | Wilschdorf | Wilsdruffer Vorstadt | Wölfnitz | Zschertnitz | ZschierenOrtsteile in Ortschaften
Altfranken | Alt-Leuteritz | Borsberg | Brabschütz | Cossebaude | Cunnersdorf | Eichbusch | Eschdorf | Friedersdorf | Gönnsdorf | Gohlis | Gomlitz | Gompitz | Helfenberg | Krieschendorf | Langebrück | Lausa | Malschendorf | Marsdorf | Merbitz | Mobschatz | Neu-Leuteritz | Niederwartha | Oberwartha | Ockerwitz | Pappritz | Pennrich | Podemus | Reitzendorf | Rennersdorf | Rockau | Roitzsch | Rossendorf | Schönborn | Schönfeld | Schullwitz | Steinbach | Unkersdorf | Weißig | Weixdorf | Zaschendorf | Zöllmen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Loschwitz — is a district of Dresden, Germany. It is a villa quarter located in the north of the river Elbe, which used to be a spa. In the north of it there is the district Weißer Hirsch, Blasewitz in the south, Wachwitz in the east, and the Rosengarten in… … Wikipedia
Loschwitz — Loschwitz, Pfarrdorf im königlich sächsischen Gerichtsamt u. Kreisdirection Dresden, an der Elbe u. in dem romantischen Loschwitzer Grunde gelegen; Glasfabrik; 2080 Ew. Die dasigen Weinberge, unter welchen sich der Knoblochsche u. der ehemals… … Pierer's Universal-Lexikon
Loschwitz — Loschwitz, Dorf und beliebter Luftkurort in der sächs. Kreish. Dresden, Amtsh. Dresden Neustadt, auf dem rechten Elbufer, am Ausgang des Loschwitzgrundes, 3 km oberhalb Dresden, mit diesem und Pillnitz durch mehrere elektrische Straßenbahnlinien… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Loschwitz — Loschwitz, Dorf in der sächs. Kreish. Dresden, r. an der Elbe, oberhalb Dresden, (1905) 6256 E., Drahtseil , Bergschwebebahn [Tafel: Eisenbahnwesen I, 10]; 1785 87 Aufenthaltsort Schillers im Weinberge Körners … Kleines Konversations-Lexikon
Loschwitz/Wachwitz — Statistischer Stadtteil Nr. 41 von Dres … Deutsch Wikipedia
Loschwitz (Ortsamtsbereich) — Loschwitz … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmale in Loschwitz — Historische Karte von Loschwitz 1901 In der Liste der Kulturdenkmale in Loschwitz sind Kulturdenkmale aufgeführt, die sich in der Dresdner Gemarkung Loschwitz befinden. Die unvollständige Liste orientiert sich an den Angaben des Themenstadtplans… … Deutsch Wikipedia
Ortsamtsbereich Loschwitz — Loschwitz Ortsamtsbereich von Dresden … Deutsch Wikipedia
Ortsamtsbereich Loschwitz (Dresden) — Loschwitz Ortsamtsbereich von Dresden … Deutsch Wikipedia
Alte Feuerwache Loschwitz — Die Alte Feuerwache Loschwitz ist ein historisches Feuerwehrhaus und wird heute als soziokulturelles Zentrum genutzt. Das Gebäude befindet sich nahe der Elbe im Dresdner Stadtteil Loschwitz. Inhaltsverzeichnis 1 Geschicht … Deutsch Wikipedia
-