- Gertrud-Bäumer-Berufskolleg
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Das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg in Lüdenscheid und Plettenberg ist ein hauswirtschaftliches und soziales Berufskolleg. Die Schule befindet sich zentral in Lüdenscheid im Märkischen Kreis und ist mit rund 1.800 Schülern und 110 Lehrerinnen und Lehrern die größte im Märkischen Südkreis. Die Schule ist nach der Frauenrechtlerin und Politikerin Gertrud Bäumer benannt.
Am Kolleg wird der Erwerb verschiedener Abschlüsse angeboten:
- Hauptschulabschluss nach 9 und 10
- Realschulabschluss ohne und mit Qualifikation
- Fachabitur im Bereich Sozialpädagogik
- Abitur
Die angebotenen Berufe am Berufskolleg sind:
- Friseur
- Sozialhelfer
- Kinderpfleger
- Erzieher
- Servicefachkraft
- Hauswirtschafter
- Heilerziehungspfleger
- Fachverkäufer im Bereich Fleischerei und Bäckerei
- Allgemeine Abschlüsse in den Bereichen Kosmetik und Gesundheit
Geschichte des Gertrud-Bäumer-Berufskollegs
Im Jahr 1956 wurde der hauswirtschaftlich-gewerbliche Teil der beruflichen Schulen im Kreis Altena-Lüdenscheid selbständig und erhielt die Bezeichnung “Gewerbliche Schulen II”. Diese zunächst als “Mädchenberufsschule” oder "Puddingschule" bekannt gewordene Einrichtung öffnet sich schon bald auch männlichen Schülern, genauso wie auch Mädchen in zunehmender Zahl eine Ausbildung in bisher traditionellen Männerberufen beginnen.
Im Zuge der Schulentwicklungsplanung kommt es zum 1. August 1988 zur Wiederanbindung des Schulortes Plettenberg an die Gertrud-Bäumer-Schule. Die seitdem anerkannt erfolgreich betriebene Dependancenlösung hat dazu beigetragen, dass Bildungsgänge in den Berufsfeldern Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege sowie Sozial- und Gesundheitswesen im Lennetal erhalten werden können. Untergebracht ist die Schule in einem 1964 eingeweihten Schulgebäude an der Bredde. Eine erfolgreiche und konsequente Weiterentwicklung vielfältiger Bildungsangebote im Lennetal ist nicht zuletzt durch einen Beschluss des Kreistages aus dem Jahr 1997 möglich geworden, der nach langen Diskussionen die Selbständigkeit des Schulstandortes Plettenberg bestätigte.
Am 23. April 1991 wird eine Schulpartnerschaft mit der Medizinischen Oberschule in Myslenice in Polen unterzeichnet. Im Oktober 1991 gründet sich ein Förderverein, um die ideelle und materielle Hilfeleistung für die Partnerschule zu leisten. Klassenfahrten und vielfältige Aktivitäten diesen seitdem der Intensivierung der Kontakte.
Im Jahr 2002 wurde das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg zur “Umweltschule in Europa” ernannt.
Das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg setzt sich sehr stark für die Gleichbehandlung ein. Erkennbar an einer sehr hohen Zahl von Projekten mit Türkischen Einwohnern und anderen ausländischen Einwohnern.
Sprachförderung (Weiterbildung für Erzieher)
Das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg bietet seit dem 12. August 2008 einen Aufbaubildungsgang Sprachförderung in Lüdenscheid aufgrund des KiBiz-Gesetzes an.
Handlungsanlass geben die Ansprüche an die Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte im Früh-, Elementar- und Primarbereich begründet durch die erhöhten Anforderungen in der Früherziehung Deutschlands. Sprachförderung, um nur ein Beispiel zu nennen – ist gesetzlicher Auftrag. Dies erfordert Ausbildungskonzepte, in denen die pädagogischen Fachkräfte mehr Professionalität erwerben können. Bisherige Qualifizierungsmaßnahmen werden diesem Umstand nicht hinreichend gerecht. Die OECD formulierte, dass die Früherziehung nur dann vorangebracht werden könne, wenn das pädagogische Personal in seinem beruflichen Alltag dabei unterstützt würde, die Praxis zu gestalten und zu verbessern. Der Aufbaubildungsgang Sprachförderung, der sich an dem von der Universität Dortmund entwickelten Curriculum für Fachschulen der Sozialpädagogik orientiert, bietet durch eine berufsbegleitende Qualifizierung Rahmenbedingungen zur Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte.
Er richtet sich an Absolventen einer Fachschule, die ihre beruflichen Kompetenzen in Bezug auf interkulturelle Erziehung und Sprachförderung ergänzen, vertiefen und erweitern möchten.
Ziel ist es, dass die Studierenden im weitesten Sinne sprachdiagnostische Kompetenzen erwerben, die es ihnen ermöglichen Sprachförderangebote zielgerecht, sachgerecht und situationsangemessen zu planen, durchzuführen und zu evaluieren – für alle Kinder, nicht beschränkt auf Kinder mit besonderem Förderbedarf.
Dies qualifiziert für eine Multiplikatoren- und Führungsposition in einer sozialpädagogischen Einrichtung.
Das Ausbildungsangebot folgt Prinzipien erwachsenenpädagogischen Lernens und ist ganzheitlich ausgerichtet, da Sprachentwicklung sich nur im Kontext aller Entwicklungsprozesse vollzieht. Es schließt auch Module Psychomotorik, Türkisch, Sprachdiagnostik und Sprachförderung ein. Es bestehen ausbildungsbegleitend die Möglichkeiten für die kollegiale Fallberatung, für Kontakte zu einer logopädischen Praxis und für eine an Supervision orientierten Begleitung der Studierenden während der Projektphase.
Weblinks
51.2262917.607866Koordinaten: 51° 13′ 35″ N, 7° 36′ 28″ O
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