- Geschlechtertrennung
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Geschlechtertrennung bezeichnet verschiedene Weisen der Differenzierung, Separation oder Segregation von Lebewesen bezüglich ihres biologischen Geschlechts und/oder ihrer kulturellen Geschlechtszugehörigkeit. In sozialer und kultureller Hinsicht ist die Geschlechtertrennung Ausdruck einer Geschlechterordnung.
Insbesondere bezeichnet Geschlechtertrennung
- schulische und pädagogische Maßnahmen zur getrennten Erziehung von Jungen und Mädchen, auch bekannt als Seedukation. Gegenbegriff ist die Koedukation.
- im alltäglichen Sprachgebrauch die räumliche Trennung nach Geschlechtszugehörigkeit, z. B. in Form einer bestimmten Sitzordnung beim Gottesdienst (vgl Männer- und Frauenseite).
- die kulturell, rituell oder auch rechtlich verbindliche Unterteilung der verschiedenen Lebensbereiche einer Gesellschaft in Sphären des Mannes und der Frau, traditioneller Weise oft als Gegensatzpaare von: Öffentlichkeit und Privatheit, Erwerbstätigkeit und Haushalt, Gesellschaft und Familie, Straße und Haus.
- allgemeiner die Existenz unterschiedlicher Sphären geschlechtsspezifischen Handelns.
- als biologischer Begriff die Herausbildung bzw. Diversifikation von Geschlechtswesen im Rahmen der phylogenetischen oder auch der ontogenetischen Entwicklung. Vgl. auch Geschlechtsdimorphismus.
Diejenige Geschlechtertrennung, bei der der Lebensraum eines Geschlechtswesens, fast immer der Frau, auf einen von der Öffentlichkeit abgesonderten, insofern abgeschlossenen Raum weitgehend beschränkt wird, heißt Seklusion (~ Abgeschlossenheit). Besonders strenge Formen der Seklusion finden sich z. B. in manchen traditionellen muslimischen Gesellschaften der arabischen Halbinsel und Afrikas.
Im englischen Sprachraum wird Geschlechtertrennung im Sinne von 2 und 3 als „sex segregation“ oder – in antidiskriminatorischer Stoßrichtung – als „sexual apartheid“ bezeichnet.
Siehe auch
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